In Kitas passieren schon seit Jahrzehnten merkwürdige Dinge. Aus dem Schutzraum für Kinder wurden immer wieder Orte des Missbrauchs, meist des sexuellen Missbrauchs. Doch seit einiger Zeit tauchen Gestalten in Kitas auf, die bemerkt haben: Sexueller Missbrauchs kann auch als fortschrittlich und kindgerecht verkauft werden.
In den sozialen Medien taucht das Thema immer mal wieder auf: Drag-Queens touren durch Kindergärten und halten Vorträge, singen Lieder, tanzen vor Kindern und Kleinkindern in gewagten Outfits und erklären vermeintlich kindgerecht, dass das Geschlecht nicht festgelegt ist und Sex auch für Kinder schon eine spannende Angelegenheit ist.
An der analogen Welt gehen diese Auftritte in der Regel komplett vorbei. Oft wird die Ansicht vertreten, dass Drag-Queens nun wirklich harmlos sind und die Kinder daran schon „nicht sterben“. Das kann man so sehen, doch in Kitas findet längst eine frühkindliche Sexualisierung statt, die dem Entwicklungsstand von Kinder schlicht nicht entspricht.
Einführung ins Einführen
Im Jahr 2023 wurde bekannt, dass in einer Duisburger Kita ein Sechsjähriger jüngere Kinder dazu nötigte, sich gegenseitig Stöcke, Käfer und Pflanzen in Penis, Scheide und Po einzuführen und sich in den Mund zu urinieren. Das Jüngste Opfer war gerade einmal drei Jahre alt. Ebenfalls 2023, in einer Kita in Leipzig. In einer „Kuschelhöhle“ missbrauchen ältere Kinder jüngere, sie stecken ihnen Finger und Bleistifte in den Po. Das jüngste Kind ist zwei Jahre alt. 2024, in Kerpen, wurde eine weitere Kita bekannt, als medial berichtet wurde, dass sie einen „Masturbationsraum“ eingerichtet hat.
Die Fälle beziehen sich auf das sogenannte „sexualpädagogischen Konzept“, das nicht neu, aber deswegen nicht weniger verstörend ist. Zwar folgt es oberflächlich betrachtet dem natürlich Wunsch von Kindern, sich selbst zu erforschen, auch sexuell. Doch das „sexualpädagogische Konzept“ beinhaltet auch Sätze wie diese:
„Das Kleinkind erforscht seine Genitalien und auch die Genitalien der Bezugspersonen (Mutter, Vater, Geschwister). Dieses Verhalten entspricht dem kindlichen Neugierverhalten und sollte in der Auslebung nicht verhindert (verboten oder unterbunden) werden.“
Rückzugsräume für Kinder sind nicht neu, in Kitas gehören sie seit Jahrzehnten dazu, um Kinder die Möglichkeit der Ruhe und des Alleinseins zu geben. Anders sind die Rahmenbedingungen geworden, und das liegt an einer Schutzkampagne, die seit 2014 für Kitas und Jugendeinrichtungen verpflichtend ist. Nun ist diese Kampagne aber inhaltlich wenig konkret unterfüttert, so dass viele Einrichtungen auf das „sexualpädagogische Konzept“ zurückgreifen. Doch auch das ist auslegbar und bietet viel Raum für Missbrauch.
Federführend für das „sexualpädagogische Konzept“ (das es in zahlreichen Auslegungen und Interpretationen gibt) ist unter anderem die „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ (BZgA). Doch neben den schwammigen Vorhaben besteht ein weiteres Problem darin, dass viele Kitas sich nicht intensiv genug damit beschäftigt haben bzw. bestimmte Vorgaben unhinterfragt übernehmen. Dadurch entsteht ein regelrechtes Chaos im Umgang mit dem Thema der kindlichen Sexualisierung.
Sex in den Kinderköpfen
Zahlreiche Pädagogen verfolgen das Treiben in den Kitas mit Sorge. Gerade solche, die in der Aufklärung und der Prävention tätig sind, werden immer häufiger gerufen, um mit Übergriffen umzugehen. Eine dieser Pädagoginnen ist Josefine Barbaric, die sagt:
„Eine Gesellschaft, die Kinder permanent sexualisiert, kann für Kinder keine sicherer Gesellschaft sein.“
Damit bringt sie das Grundproblem auf den Punkt: Ohne Frage brauchen Kinder die Möglichkeit, sich selbst zu erforschen, zu entdecken, auch, Lust zu entwickeln, gehört zu diesem Forschertum dazu. Aber Barbaric berichtet, dass sie seit ca. 10 Jahren die Erfahrung macht, dass Kinder immer mehr Übergriffen ausgesetzt sind, die Sexualität aus der Perspektive der Erwachsenen an sie herangetragen wird. Aber kindliche und erwachsene Sexualität sind zwei grundlegend unterschiedliche Dinge. Kindern haben noch keine Erfahrungen mit Sex, aufgrund dieser Tatsache entwickeln sie auch keine bzw. im besten Fall andere Fantasien als Erwachsene. Die Wahrnehmungswelten von Kindern und Erwachsenen sind im Bereich der Sexualität einfach nicht vergleichbar, geschweige denn aufeinander übertragbar.
Kennen Sie Kentler?
Helmut Kentler (1928 – 2008) war ein Pädagoge, der sich in den 1970ern erstmals einen Namen machte, als er empfiehl, Jungen vom Straßenstrich am Bahnhof Zoo in die Obhut von Pflegevätern zu geben. Das Landesjugendamt Berlin glaubte dem Mann damals und übergab die ersten drei Junge drei Pädophilen, die nun für Besserung sorgen sollten: Kentler selbst sagte in diesem Zusammenhang:
„Mir war klar, dass die drei Männer vor allem darum so viel für ‚ihren‘ Jungen taten, weil sie mit ihm ein sexuelles Verhältnis hatten.“
Heute ist bekannt, dass Kentler für breitflächige Ermöglichung, Unterstützung und Duldung sexueller Gewalt stand, in die wohl auch das Landesjugendamt Berlin verstrickt war. Auch die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule werden mit Kentler in Verbindung gebracht. Die Tagesschau berichtete im Februar 2024 darüber.
Helmut Kentler lebt zwar nicht mehr, aber er hat Nachahmer, die angetreten sind, sein Erbe fortzuführen. Einer von ihnen ist Uwe Sielert, Reformpädagoge und offenbar kein Problem für Katharina Günther-Wünsch (CDU), heute die Jugendsenatorin von Berlin. Sie hatte 2024 noch die Machenschaften Kentlers als „unsägliche Experimente“ bezeichnet und den gesamten Komplex das „bedrückendste Kapitel der Geschichte der Berliner Kinder- und Jugendhilfe“ genannt, allerdings nur, um dann ein neues Konzept vorzulegen, das auch aus Kentners Feder hätte stammen können. Doch Bezug nimmt das „Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege“ eher auf Sielert, der noch lebt und Kentlers Ideen weiterverfolgt. Aus dem Bildungsprogramm stammt etwa folgender Auszug:
„Kleinkinder im Alter von null bis sechs Jahren sollen lernen, Lustgefühle am eigenen Körper zu genießen. Sie leben es zu spielen und und entdecken ihren eigenen Körper zum Beispiel über Rollen- und Bewegungsspiele.“
Orale oder anale Penetrierung solle allerdings möglichst vermieden werden, wegen der Verletzungsgefahr. Doch am Ziel, bei Kindern insgesamt eine „sexual-freundliche und sinnesfördernde Haltung“ zu entwickeln, ändere das nichts. Dazu passt Sielerts Ansatz, auch Säuglingen schon „sexuelle Bildung“ durch Erwachsene zukommen zu lassen.
Kindlicher Sex als Fantasie von Erwachsenen
Es sind dunkle und verstörende Momente, die Kinder heute in Kitas und vergleichbaren Einrichtungen erleben müssen. Das bedeutet nicht, dass wir in einem System vollständiger kindlicher Sexualisierung leben, es heißt auch nicht, dass nun alle Eltern samt dem pädagogischen Personal in die Ecke der Kinderschänder gestellt werden dürfen. Eine solch pauschale Verurteilung würde erstens an der Realität und zweitens an der Bereitschaft der Übernahme von Verantwortung zahlreichen Eltern und Aufsichtspersonen vorbeigehen.
Dennoch: Wenn auf der gesellschaftlichen und politischen Ebene propagiert wird, dass Kinder zwischen null und sechs Jahren bereits „Lustgefühle am eigenen Körper genießen“ sollen, wurde der Pfad der natürlichen kindlichen (auch sexualisierten) Entwicklung verlassen. Das passt zur scheinbar gegenläufigen Entwicklung, in der Kindern nahegelegt wird, sich von ihrem gegebenen Geschlecht zu verabschieden und sich eines neuen anzunehmen. Besuche von Drag-Queens und anderen vermeintlichen „Experten“ erschweren die Identifikation von Kindern mit ihrem Körper zusätzlich.
Für Kinder sind diese beiden Entwicklungen fatal, denn sie überfordern sie auf ganzer Linie. Auf der einen Seite wird schon Kleinkindern eine Art der – erwachsenen – Sexualität nahegelegt und beigebracht. Ganz ohne Zweifel ist der Weg zwischen pädagogischer Aufmerksamkeit und sexuellem Missbrauch kurz und die natürlichen Grenzen von Kindern werden oft genug überschritten. Die Täter, die an nichts anderem als am Sex mit Kinder interessiert sind, können sich aufgrund schwammiger Vorgaben und vermeintlich toleranter Ansätze mit Leichtigkeit hinter denen verstecken, die es wirklich gut meinen.
Auf der anderen Seite sind es letztlich doch die Erwachsenen, die Kindern sagen, was ihnen zu gefallen hat und was nicht. Es fällt kleinen Kindern schwer, sich gegen diese Form der Übergriffigkeit zu wehren, zum einen, weil sie zwischen Vertrauenspersonen und solchen unterschieden müssen, die nichts Gutes von und mit ihnen wollen, zum anderen aber auch wegen des längst entstandenen Gruppendrucks, der zu weiterer Verunsicherung führt und dementsprechend die Grenzen des Erträglichen verschiebt. Schlimmer als das ist aber die Grenzverschiebung des Erlaubten. Wenn ein Kind das Gefühl erfährt, dass die individuelle Grenzen des Erträglichen sich nicht mit der des Erlaubten deckt, ist die kindliche Entwicklung auf fatale Weise beeinträchtigt, der Aufbau einer stabilen Persönlichkeit erheblich gestört, er wird geradezu verunmöglicht.
Schutzbefohlenen den Hintern versohlen?
Wohin also geht die Reise? Das ist schwer zu sagen, denn Kitas und andere Institutionen sind – im besten Fall – nicht nur Schutzräume für Kinder, sondern auch für diejenigen, die sie ausnutzen, missbrauchen und sich auf andere Art und Weise an ihnen vergehen. So etwas gab es schon immer, aber auf welches Niveau bewegen wir uns zu?
In dem Buch „Sex in echt“, das im Migo-Verlag (Verlagsgruppe Oettinger) erschienen ist, werden schon kleinen Kinder sexuelle Spielarten nahegelegt, Sex-Toys und Dominas werden als selbstverständlich dargestellt, in TikTok-Videos werden kleine Kinder von Drag-Queens auf Bühnen geführt und zum Tanzen animiert. Laut Beschreibungstext von „Sex in echt“ werden „Heranwachsende, die sich mitten in der Pubertät befinden“, an das Thema Sex herangeführt. Weiter heißt es:
„Im Unterschied zu traditionellen Aufklärungsbüchern, die oft als trocken und veraltet wahrgenommen werden, schlägt ‚Sex in echt‘ einen frischen, direkten und unverkrampften Ton an.“
Beim „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“, die Website mit dem Namen „jugendliteratur.org“ wirkt wie inkognito, wird „Sex in echt“ dagegen Kindern ab 11 Jahren empfohlen, was dann wohl „heranwachsend und mitten in der Pubertät“ entsprechen soll. Sicher ist eines: Die Zeit der „traditionellen Aufklärungsbücher“ ist vorbei. Ob das zum Wohle unserer Kinder ist, darf bezweifelt werden.
Die Sexvertrottelung ist fixer Bestandteil des Fahrplans, um unsere Kinder zu neoliberalen Äffchen zu erziehen. Indem ihre Hirne nur noch auf Genitalien, Arsch und Titten fixiert werden, wird der Rest an Denkfähigkeit abgedämpft.
… und die Lehrer in den Schulen werden mit Darkrooms, lustiger Sadomaso-Peitschenkacke und „Kondomführerscheinen“ wieder fröhlich mitmachen.
Und wer die Wokacke nicht schlucken will, ist zweifellos „rechts“. Geht eigentlich noch mehr Zenit einer Zivilisation?
Ich würde sagen, Nein, mehr geht nicht.
Das Kind, das im Spiel den eigenen Körper oder auch den des anderen untersucht, ist unschuldig.
Deshalb ist es darauf ANGEWIESEN, daß der wissende Erwachsene die Grenzen setzt.
Nein, mehr geht nicht.
Kinder sind unschuldig. Auch ihre Spiele mit sich selbst und ihren Spielkameraden sind völlig harmlos und frei von Schuld.
Deshalb sind sie darauf angewiesen, daß der wissende Erwachsene die Grenze setzt.