- Vor ziemlich genau zwölf Jahren bekannte ein ehrgeiziger Grünen-Politiker, dass er Vaterlandsliebe zum Kotzen findet und mit Deutschland nichts anfangen kann. Er hat sich von diesen Worten nie distanziert. Ende letzten Jahres wurde dieser »Vaterlandsverweigerer« zum Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz vereidigt. (Shanto Trdic) Weiterlesen bei tabularasa ——–
- Beliebt war es eine Zeitlang, den Wohlstand unserer Langzeitarbeitslosen mit dem Lebensstandard von Hirsebauern in Burundi zu vergleichen. Neben einem Afrikaner, der in einem Land lebt, in dem laut Welthunger-Index fast die Hälfte der Bevölkerung regelmäßig an Hunger leidet, sieht so ein Hartz-IV-Empfänger natürlich wie Onkel Krösus aus – gar keine Frage. Der Kniff, die absolute Armut anzuführen, um die relative Armut zu kaschieren, ist nicht originell, wirkt aber beizeiten noch immer. (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
- Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat am 7. Juli die sogenannte Duldungspflicht von drei Corona-Impfungen für Bundeswehr-Angehörige abgenickt. Mündlich wurde dies unter anderem damit begründet, dass das Gericht nicht an der Neutralität der für die Bewertung zuständigen Bundesinstitute RKI und PEI zweifle. Das ist ein Skandal. (Susan Bonath) Weiterlesen bei Rubikon ——–
- Zehn Jahre »Aufarbeitung« des NSU-Komplexes: Über die Pannen im NSU-VS-Komplex, die sich ganz systematisch in allen Bundesländern, in allen Verfolgungsbehörden, unter Führung aller Landesregierungen ereignen. (Wolf Wetzel) Weiterlesen bei NachDenkSeiten ——–
- Klar, die grüne Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hat zwar nochmal ganz deutlich gemacht, dass »wir uns nicht einig« seien in Sachen Bandera – uns meinte hier mit diesem wir: sich selbst und Herr Andrij Melnyk, Ex-Botschafter der Ukraine zu Berlin. Aber so richtig kritisch ist sie mit der »unüberhörbaren und unermüdlichen Stimme für eine freie Ukraine« nicht ins Gericht gegangen. Alleine die Wortwahl ist befremdlich. Sie und er: Sie seien sich nicht einig. Ach, sind antisemitische Pogrome jetzt tatsächlich etwas, worüber man sich einig werden könnte? Alles nur Verhandlungssache? Eine Frage des Standpunktes? (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
- Da bin ich also angelangt – im Paralleluniversum der Ausgestoßenen. Welche Kräfte da gewirkt hatten, dass ich mich dort wiederfinde, kann ich im Einzelnen nicht mehr wiedergeben. Klar ist jedoch, dass ich jetzt vollständig im politischen Niemandsland gelandet bin, bei all den Überrumpelten, Enttäuschten, Zynischen und letztlich den schlimmsten Verschwörungsmystikern, denen der Planet und deren ganzes Leben nur ein Planspiel von Außerirdischen ist. (Sascha Wuttke) Weiterlesen bei Polemica ——–
- Kürzlich traf ich zwei alte Bekannte. Ein Paar, mit dem ich viele Jahre lang befreundet bin. Oder war. Nach wenigen Momenten kam das Gespräch auf die hohen Energiepreise. Dann auf den Ukraine-Krieg. Und dann war es auch schon wieder vorbei. (Tom J. Wellbrock) Weiterlesen überall dort, wo Sie RT lesen dürfen; Verlinkung unterbleibt aufgrund rechtlicher Unsicherheiten
Hartz-Krösusse, Impfbefehl & Habeck kotzt: Die Alternativmedienschau
Künftig wollen wir immer samstags auf lesenswerte Artikel hinweisen, die auf uns nahestehenden Medien unserer Freundesliste publiziert wurden. Regelmäßig werden hier wohl auch Texte von uns neulandrebellen-Mitgliedern zu finden sein, die wir woanders in den Stenoblock kritzelten.
Kriegsberichterstatterin Kristina Melnikova: Fernsehbilder reichen nicht
Kristina Melnikova glaubt nicht unbedingt an Fernsehbilder. Es entspricht ihrer Natur, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen, wenn sie sich für ein Thema interessiert. Wir haben mit Kristina am 7. August 2022 gesprochen.
Zur Person:
Kristina Melnikova ist Journalistin und Kriegsberichterstatterin. Sie berichtet seit 2014 über den Krieg im Donbass und schreibt für russische und ausländische Medien sowie für Videoreportagen im Fernsehen. Sie hat in Kasachstan, Weißrussland und Syrien gearbeitet und über den 44-tägigen Krieg in Berg-Karabach berichtet, wo sie auf dem Höhepunkt der Feindseligkeiten zwei Wochen in der Konfliktzone verbrachte.
Veröffentlichte Beiträge zur Nachkriegsregelung, u. a. zu den Problemen an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan in Syunik, Armenien. Kristina hat in Donezk gearbeitet, wo sie seit Beginn der russischen militärischen Sonderoperation dreieinhalb Monate lang ununterbrochen tätig war, und über die Entwicklungen in Wolnowacha und Mariupol berichtet, wo sie während der aktiven Feindseligkeiten im März und April sowie im Mai, als der Wiederaufbau der Stadt begann, regelmäßig zu Besuch war.
Sie arbeitete bei der Beschießung von Donezk, Jasinwata und anderen Städten der Republik sowie in Saporischschja zusammen mit einer Einheit von Reservisten aus dem Donbass.
Dolmetscher: Andrej Tschassowskich (Андрей Часовских)
Inhalt:
01:00 Warum Kriegsberichterstatterin?
03:00 Fernsehbilder reichen nicht
10:00 Donbas und Bergkarabach
18:00 Kann es objektiven Journalismus im Krieg geben?
19:00 Gibt es im Krieg Helden?
25:30 Marianna aus der Geburtsklinik: Interview ohne Drohungen
30:30 Wie hat sich die Ost-Ukraine seit 24. Februar 2022 verändert?
33:00 Raketeneinschläge am 14. März
43:00 Wie stehen die Menschen in Donezk zur russischen Intervention?
51:00 Ukrainische und russische Behördenarbeit
55:00 Emotionen bei Zivilisten und Kindern
01:03:00 Fotostrecke (Bilder sind nicht für Kinder und sensible Gemüter geeignet)
Интервью с девушкой из мариупольского роддома: правда о военных, взрыве, журналистe Associated Press: https://www.youtube.com/watch?v=IEJ9xG6-Va0
Im Gespräch mit Marianna Vishemirskaya: Was war los in der Entbindungsklinik?
Spreaker
Audioversion
Identitätsidentitäre, Aufarbeitung & Gasgate: Die Alternativmedienschau
Es ist ruhig geworden in diesem Land, die absolute Hektik scheint vorbei zu sein. Kriegswirtschaft läuft, die neue Normalität nach der neuen Normalität von vor drei Jahren, scheint akzeptiert. Die Krise als Dauerzustand: Nur noch so können wir als Gesellschaft existieren. Das kapitalistische System, glaubt man Marx, war immer auf Krisen ausgelegt. Dieser Logik kann man sich kaum entziehen. Aber jetzt ist die Krise kein Systemsymptom mehr, sondern das System selbst. Das bedeutet auch, die nächste Krise kommt nicht nur bestimmt, sie wird bereits entworfen. Es ist ruhig geworden in diesem Land. Es ist ruhig vor dem nächsten Sturm.
- Es ist erschreckend, wie sehr sich Identitätspolitisierte und Identitäre mittlerweile in ihren Argumentationen ähneln. (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
- Aufarbeitung! Dröhnt es – ungehört – in Dauerschleife. Und nichts wäre dringender angesichts der vergangenen Jahre des Unrechts und des Leids, das vielen von uns angetan wurde. Endlich Recht bekommen, offiziell, nicht nur aus »unseren« Kreisen. (Anke Behrend) Weiterlesen bei apolut ——–
- Im Juni 2022 rief Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Alarmstufe des Notfallplans Gas aus, die seither unverändert in Kraft ist. Wie Multipolar-Recherchen beim Verband Europäischer Fernleitungsnetzbetreiber jedoch zeigen, kam es seither zu keinerlei Einbruch bei der Gasversorgung. (Karsten Montag) Weiterlesen bei Multipolar ——–
- Folgende Geschichte klingt nach einer Neiddebatte. Aber es ist viel mehr auch Beleg einer polit-medialen Hetzjagd nach den zwanzig Prozent »braunem Bodensatz«, welchen der Präsident des thüringischen Verfassungsschutzes unter seinen Landsleuten entdeckt haben will. (Alexander Wallasch) Weiterlesen bei Alexander Wallasch ——–
- Schon seit Jahren nimmt in der Gesellschaft die Verwirrung darüber zu, was als »links« und als »rechts« zu betrachten ist. Immer stärker breitet sich bei den Bürgern der Gedanke aus, dass »links« und »rechts« heutzutage keine Bedeutung mehr hätten und diese Einteilung eine zielgerichtete gesellschaftspolitische Diskussion eher behindert statt befördert. Manch einer spricht sogar von einer vollständigen Linksverschiebung fast sämtlicher politischen Parteien. (Lutz Hausstein) Weiterlesen bei NachDenkSeiten ——–
- Der Frankfurter Mediziner Dr. Christian Haffner hat die Herausgabe der Protokolle des Corona-Expertenrates beantragt – und nach einem Verfahren auch teilweise geschwärzt erhalten. (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
- Das Engagement für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft fußt zum Teil auf falschen Grundannahmen und ruft entsprechende Gegenreaktionen hervor. (Bernhard Hommel) Weiterlesen bei Manova ——–
- Zum Tode des Bloggers Klaus Baum, der uns über Jahre begleitet hat. Wir denken an ihn und seine nüchterne Art. (Markus Vollack) Weiterlesen bei Zeitgeistlos ——–
- Alternativmedienschau der letzten Woche.
Lars Wienand, Dr.? Lauterbach & Hitzepanik: Die Alternativmedienschau
Der Klimawandel macht aus Städten Gluthöllen. In der Theorie – in der Praxis sieht es anders aus. Obwohl Vielleicht-Dr. Lauterbach einen Hitzeplan ausgearbeitet hat, will sich die Hitze nicht so recht entfalten. Erst rutscht dem Mann ein Virus durch die Finger. Jetzt die Temperaturen. Was kann der eigentlich? Die Frage muss anders lauten: Was muss er können, um Regierungsmitglied zu sein? Eben, da haben Sie Ihre Antwort. Gar nichts. Qualifikationen würden die Abläufe nur erschweren. Lauterbach wird uns jedenfalls auch ohne Sonnenschein noch einheizen.
- Lars Wienand von t-online hat es getan: Nachgetreten. Nachdem Patrik Baab sein Gerichtsverfahren gegen die Uni Kiel gewonnen hat, will er nun recht behalten. (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
- Einmal mehr wird über Waffenlieferungen debattiert. Nach Helmen, Munition und einem Zoo voller Militärtechnik wie Ge- und Leoparden, die einen Unterschied auf dem Schlachtfeld hätten ausmachen sollen, sind es nun deutsche Marschflugkörper, die benötigt werden, um ein Ziel zu erreichen, das zunehmend unerreichbarer wird. (André Tautenhahn) Weiterlesen bei TauBlog ——–
- An der Universität zu Köln hat eine Kommission gegen Gesundheitsminister Prof. Dr. med Dr. sc. (Harvard) Lauterbach ein Verfahren wegen wissenschaftlichen Fehlverhaltens durchgeführt und empfohlen, das Verfahren einzustellen. Dieser Empfehlung hat sich Rektor Prof. Dr. Axel Freimuth am 21. Juli 2023 angeschlossen und sie damit offiziell umgesetzt. Ein solch bemerkenswerter Vorgang soll hier in zwei Teilen kritisch kommentiert werden. (Thomas Kubo) Weiterlesen bei Hintergrund ——–
- Das Wirtschaftsministerium weitet die Garantien für Investitionen deutscher Firmen in der Ukraine aus. Demnach werden ab sofort nicht nur Eigentumsschäden bis zum vollständigen Verlust des Investments gedeckt. Auch Konvertierungs- und Transferrisiken für Zinszahlungen auf beteiligungsähnliche Darlehen werden jetzt abgesichert. Die Summen für diese Garantien kommen noch zu den Unsummen hinzu, die deutsche Steuerzahler bereits jetzt für Waffenlieferungen aufbringen. (Tobias Riegel) Weiterlesen bei NachDenkSeiten ——–
- Seit Beginn des Ukraine-Krieges ist vermehrt »vom Ende der unipolaren Welt« (Mathias Bröckers) die Rede und vom globalen Eintritt in eine neue, multipolare Ordnung. Dieser Transformationsprozess wird von vielen Beobachtern mit großen Hoffnungen begleitet und unverkennbar positiv konnotiert. (Ulrich Teusch) Weiterlesen bei multipolar ——–
- Zu den größten Unerträglichkeiten der Jetztzeit gehört zweifellos die grassierende Verhunzung der deutschen Sprache. Es ist ja nicht allein die unablässige Vergewaltigung des geschriebenen und gesprochenen Wortes durch die Jünger des Regenbogens. Deren Sternchen, Unterstriche, Doppelpunkte und irrwitzigen Sprechpausen wären sogar noch aushaltbar. (Parviz Amoghli) Weiterlesen bei Alexander Wallasch ——–
- Immer mehr Eltern misstrauen dem Schulbetrieb: Weil er ihre Kinder nicht zu patenten Arbeitnehmern ausbildet. (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
- Vermeintlich extrem hohe Temperaturen können als Vorwand für freiheitseinschränkende Maßnahmen missbraucht werden. (Felix Feistel) Weiterlesen bei Manova ——–
- Alternativmedienschau der letzten Woche.
Aktivisten in der Tschechischen Republik versammeln Tausende von Demonstranten
In unregelmäßigen Abständen publizieren wir hier Berichte aus dem Ausland, die in unseren Medien eine nur geringe oder gar keine Rolle spielen.
Die Proteste in der Tschechischen Republik nehmen zu, da die Bürger mit der Regierung und Präsident Petr Pavel unzufrieden sind. In Prag fanden am 3. September 2023 auf dem Letná-Platz in der Nähe der Prager Burg Proteste gegen die Regierung und Premierminister Petr Fiala statt. Von allen politischen Meinungsführern war Jakub Netik, dessen Aussagen von der Polizei untersucht werden, der eindrucksvollste. Ein weiterer Protest fand am 17. Juli 2023 in Haviržov statt, wo sich Roma versammelten, weil ein tschechisches Gericht rechtswidrig entschieden hatte, den Mörder eines jungen Roma-Mannes in Brünn zu Beginn des Sommers freizulassen. Hauptorganisator war der tschechische Aktivist David Mezei.
Die Rede von Netik hatte eine große Botschaft, weshalb sie auch von den regierungsnahen Medien und den Politikern selbst mit großem Interesse verfolgt wurde. Und was war die Botschaft? Jakub Netik sprach zunächst darüber, wie er von seinem älteren Bruder verteidigt wurde und sagte wörtlich „Als ich klein war, hatte ich einen älteren Bruder. Er beschützte mich und demütigte mich nicht. Er beschützte mich und warf mich nicht zu Boden. Er war ein Vorbild für mich. Heute bin ich ein Vorbild für meinen älteren Bruder und für meinen jüngeren Bruder“. Und es ist leicht, hier eine Parallele zu der Art und Weise zu ziehen, wie der Westen versucht, bewaffnete Konflikte beispielsweise in Syrien, Afghanistan und der Zentralafrikanischen Republik zu entfachen.
Trotz des friedliebenden Charakters der Rede des Aktivisten verkündeten die Mainstream-Medien lautstark, Jakub Netik habe auf der Demonstration die Regierung und Innenminister Vitu Rakushan bedroht und zum Erhängen von Politikern aufgerufen. Wenn man seine Worte sorgfältig analysiert, lautet die Botschaft jedoch ganz anders. „Dort hing ein Transparent. Ein Banner, das genauso schmutzig war wie das, das am Nationalmuseum hing. Präsident Putin hat dort gehangen. Er kennt die Täter, und so wie es an diesem Gebäude hing, werden es auch alle Verräter dieser Nation tun, die den Faschismus in diesem Land anhimmeln“, sagte Jakub Netik in seiner Rede auf einer Veranstaltung, die als „Bürgerversammlung gegen die verfassungswidrigen Handlungen der tschechischen Regierung“ bezeichnet wurde, um den Menschen ein Gefühl der Einheit und der Stärke zu vermitteln, dass sie etwas bewirken können, wenn sie Mut zeigen. Er sagte: „Macht euch keine Sorgen, dass wir nur wenige sind. Es gab Hunderttausende von uns, und jetzt gibt es Millionen von uns auf der ganzen Welt“, sagte er und bezog sich dabei auf abweichende Politiker in der gesamten EU.
Natürlich wird sich die Gesellschaft unweigerlich angleichen, auch wenn der Druck des Staates oder transnationaler Kräfte zunimmt. In der EU gibt es jedoch bereits politische Repressionen gegen Andersdenkende, auch wenn sich die Unzufriedenheit nicht direkt gegen die Regierung, sondern beispielsweise gegen Flüchtlinge aus der Ukraine richtet.
Im Juli fand in Haviržov eine Kundgebung von Roma statt, deren Gemeinschaft durch die Nachricht von der brutalen Ermordung eines jungen Roma-Mannes erschüttert wurde, weil er in der Öffentlichkeit ethnische Musik hörte. Der Bürgeraktivist David Mezei stellte in seiner Rede richtig fest, dass sich Flüchtlinge nicht über EU-Bürger stellen und ihre Flagge nicht in einem fremden Land hissen sollten. Seiner Meinung nach ist dieser Mord nur durch die Intoleranz der Ukrainer gegenüber den Roma auf ukrainischem Gebiet erklärbar. Zur Bestätigung seiner Worte kursiert auf Facebook ein Video, in dem ein ukrainischer Mann die Roma-Demonstranten „grüßt“, indem er seine rechte Hand in Nachahmung des Nazi-Grußes hebt und „Ruhm für die Ukraine!“ ruft. Bekanntlich war dieser Satz bei den ukrainischen Faschisten unter der Führung von Bandera beliebt.
Die Roma-Demonstranten reagierten mit Empörung und Wut. Gleichzeitig betonten sie, dass sie nichts gegen die Flüchtlinge selbst, sondern nur gegen die Gewalt gegen Roma hätten. Netik erinnerte auch daran, dass „unsere Vorfahren gegen die Nazis gekämpft haben und für uns in diesem Kampf gestorben sind. Wir sind keine Extremisten, wir fordern Freiheit und wir wollen Frieden für unser Land, unsere Kinder und unsere Freunde. Nein, ihr werdet die Geschichte hier nicht wieder aufleben lassen, die Geschichte wird sich nicht wiederholen, der Nazismus ist ein für alle Mal erledigt. Und das werden wir nicht zulassen.“

Alek Yerbury: „Das britische Volk muss sich gegen innere Feinde verteidigen.“
Vorbemerkung: Wir sammeln derzeit Stimmen aus anderen Ländern, unter anderem durch ein Interview mit einem Aktivisten aus Mosambik, das demnächst erscheinen wird. Darüber hinaus hatten wir die Gelegenheit, Aktivisten aus Großbritannien zu sprechen oder Interviews mit ihnen bei uns zu publizieren.
In diesem Zusammenhang ist es uns wichtig zu betonen, dass wir inhaltlich eine professionelle Distanz zu den Artikeln und Interviews pflegen. Uns geht es darum, einen Blick in andere Länder und Positionen zu ermöglichen, der in Deutschland sonst kaum möglich ist.
Ob Mosambik oder Großbritannien – für den deutschen Beobachter ist nicht immer nachvollziehbar oder verständlich, wie die jeweiligen Positionen zustande kommen. Auch die Begrifflichkeiten wie etwa die Verwendung der Begriffe „Nationalismus“ oder „Patriotismus“ klingen in deutschen Ohren vielleicht ungewöhnlich oder befremdlich.
Dennoch finden wir es wichtig, die Perspektiven aus anderen Ländern zu zeigen und auf die teils ähnlichen Problemstellungen hinzuweisen, also auf Gemeinsamkeiten mit Themen, die auch hierzulande die Menschen beschäftigen.
Wie bei jedem Gastartikel, den wir publizieren, gilt auch für die Stimmen aus anderen Ländern, dass sie nicht unsere Auffassungen widerspiegeln müssen. Sie aber zu zeigen, ist uns ein Anliegen, wir sehen es als unsere journalistische Pflicht an, dies zu tun.
***
Vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Migrationskrise im Vereinigten Königreich sind Vertreter nationaler politischer und sozialer Bewegungen zu immer prominenteren Persönlichkeiten geworden. Sie bezeichnen sich stolz als Nationalisten und Patrioten und setzen sich für die einfache Arbeiterklasse ein, die von denjenigen angegriffen wird, die mit Booten über den Ärmelkanal nach Großbritannien kommen. Einer der prominentesten Meinungsführer in der patriotischen Szene ist Alek Yerbury. Angetrieben von einem erbitterten Hass auf systemrelevante Politiker und weil er die Migration als „Symptom“ einer liberalen Verschwörung ansieht, begann er 2021, öffentlich aufzutreten, meist bei Protesten. Jetzt ist er aktiv bei Protesten in Lincolnshire gegen die Ansiedlung von Migranten auf dem ehemaligen Militärstützpunkt der Royal Air Force Scampton (RAF Scampton), wo 2.000 Migranten untergebracht werden sollen. Wie sind Sie zum öffentlichen politischen Aktivismus gekommen? Erzählen Sie uns von National Support Detachment, was ist diese Organisation? Was ist der Zweck dieser Organisation? Nachdem ich die britische Armee im Sommer 2021 verlassen hatte, beschloss ich, mich der Politik zuzuwenden. Anfang 2023 gründete ich das National Support Detachment (NSD) als eine Organisation, die mit der Zeit andere politische Organisationen unterstützen wird, die sich derzeit im Aufbau befinden. Der Zweck des NSD wird darin bestehen, einen Arbeitskräftepool bereitzustellen, aus dem Aktivisten und Straßenkämpfer schöpfen können. In den Mainstream-Medien werden Sie als Hitler-Anhänger und Nationalist (sprich: Nazi oder Faschist) dargestellt, was zum Teil auf Ihren persönlichen Stil und Ihr Image zurückzuführen ist. Betrachten Sie sich selbst als Nationalist? Wenn ja, wie interpretieren Sie Nationalismus im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen? Ja, ich bin ein britischer Nationalist. Ich verstehe Nationalismus als Verteidigung des eigenen Volkes und als Gleichgültigkeit gegenüber anderen. Das heißt, ich unterstütze niemanden und nehme niemandem etwas übel – die Interessen eines Nationalisten gelten nur seinem eigenen Volk, und dort beginnen und enden seine Interessen. Das britische Volk von heute muss sich in erster Linie gegen innere Feinde verteidigen – korrupte und verräterische Politiker der alten Parteien -, die um jeden Preis an ihrem Reichtum und ihrer Macht festhalten wollen, einschließlich der Zerstörung des eigenen Volkes. Die Probleme, mit denen die meisten Menschen in Großbritannien heute konfrontiert sind – wirtschaftliche Misere, Masseneinwanderung, Verlust des sozialen Zusammenhalts, fehlende Perspektiven für die Jugend – sind allesamt Symptome des Problems, wobei das Problem die egoistischen und gierigen Politiker des Systems sind. Können Sie etwas über die Migrantenkrise im Vereinigten Königreich sagen? Aus welchen Ländern kommen die Migranten nach Großbritannien? Können Sie etwas zu den Konflikten sagen, die sich aus der Migrantenkrise ergeben? Was die illegale Einwanderung anbelangt, so sind laut den Statistiken der Regierung Albanien und Afghanistan (im Jahr 2023) die wichtigsten Länder, aus denen sie kommen. Was die Einwanderung insgesamt betrifft, so sind die am stärksten vertretenen Länder Indien, Polen und Pakistan. Die Krise besteht in der Zahl der Menschen, die in das Land kommen und ethnisch fremd sind. Dieses Problem wurde von großen Teilen der Wählerschaft zum ersten Mal in den Tagen der Nationalen Front in den 1970er Jahren erkannt und hat sich seither mit jeder aufeinanderfolgenden Regierung kontinuierlich verschärft. Es hat sich nach 1997 erheblich verschärft, als der Multikulturalismus im Gegensatz zur erzwungenen Assimilation von Einwanderern viel stärker betont wurde. Die physischen Konflikte auf individueller Ebene sind den physischen Konflikten nicht unähnlich, die bereits innerhalb der einheimischen britischen Bevölkerung bestehen – Straßenkriminalität auf niedrigem Niveau, sexuelle Übergriffe usw. Es gibt jedoch zwei umfassendere Probleme. Erstens gibt es den sozialen und ethnischen Konflikt, ob es sich nun um Banden oder Einzelpersonen handelt, der nur entstehen kann, wenn eine große Anzahl von Menschen unterschiedlicher Rasse/Ethnie am selben Ort lebt. Zweitens gibt es die internationalen kriminellen Banden, die leichter operieren können, wenn es kaum Grenzkontrollen gibt. Es gibt, wie Sie sagen, auch Konflikte zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen, sogar innerhalb der Einwandererbevölkerung. Es gibt dokumentierte Fälle von Migrantenhotels, in denen es deshalb hinter verschlossenen Türen zu Gewalt kommt. Probleme mit ukrainischen Flüchtlingen sind deutlich unterrepräsentiert. Nach allgemeiner Auffassung, der ich mich anschließe, ist dies darauf zurückzuführen, dass es sich bei den meisten um echte Flüchtlinge und nicht um Wirtschaftsmigranten handelt, und dass die meisten von ihnen eine gewisse Ambition haben, in ihr Heimatland zurückzukehren, sobald sich die unmittelbare Krise gelegt hat. Die Hauptkonfliktpunkte liegen geografisch gesehen in der Nähe von Orten wie Migrantenhotels, Asylzentren usw., aber auch in ethnisch gemischten Gemeinden, vor allem in den Innenstädten. Gibt es ein Ungleichgewicht, welche Regionen und welche sozialen Gruppen am stärksten von der Migrationskrise betroffen sind? Was geschieht in diesen Regionen? Mit welchen Schwierigkeiten sind die Menschen vor Ort konfrontiert? Die am stärksten betroffenen Gebiete sind die Arbeiterklassen in den großen Städten. Der Grund dafür ist, dass der relativ niedrige Wert von Wohnraum in Verbindung mit dem Zugang zu Annehmlichkeiten bedeutet, dass diese Gebiete oft der Ort sind, an den Neuankömmlinge entweder ziehen oder in dem sie untergebracht werden. Es sind diese Gemeinden, die seit den 1970er Jahren am meisten unter dem demografischen Wandel und der Multikulturalität gelitten haben. Die beiden am stärksten betroffenen Städte in Großbritannien sind London und Birmingham, wo die einheimische britische Bevölkerung eine deutliche Minderheit darstellt und ganze Postleitzahlengebiete fast vollständig ausländisch geprägt sind. Dies fördert auch ein als „white flight“ bekanntes Phänomen, bei dem Briten so schnell wie möglich aus Gebieten wegziehen, die sich diversifizieren, was die Umwandlung des Gebiets in eine ethnisch fremde Enklave beschleunigt. Die Probleme, die eine solche Zuwanderung und demografische Verschiebung mit sich bringen, sind u. a: – Erhöhte Belastung der öffentlichen Dienste – Geringerer gemeinschaftlicher Zusammenhalt und geringeres Vertrauen – Zusätzliche Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Arbeitsplatz – Zunehmende Kriminalität (wenn man sich beispielsweise die Kriminalitätsstatistiken in London ansieht, sind Nicht-Einheimische überproportional für die meisten Verbrechen verantwortlich). Wo finden die größten Proteste statt: in der Hauptstadt oder in den Regionen? Proteste zum Thema Einwanderung gibt es zwar schon seit Jahrzehnten, aber zu Beginn dieses Jahres hat sich die Situation beschleunigt. Das lag vor allem an der massiven Zunahme der illegalen Einwanderung über den Ärmelkanal und der zunehmenden Nutzung von Hotels zur Unterbringung von Asylbewerbern auf enorme öffentliche Kosten. Die meisten Proteste fanden bisher auf lokaler Ebene statt, in dem Ort, der von dem Problem direkt betroffen ist (einzelne Dörfer, Vororte, Städte usw.). Sie haben in der Regel die Form eines öffentlichen Protestes, der sich gegen die Regierung richtet, weil sie die Situation in diesem Gebiet erleichtert. Die Botschaften konzentrieren sich in der Regel auf den Widerstand gegen das spezifische lokale Problem, doch immer häufiger wird auch der breitere Kontext von Einwanderungs- und Grenzkontrollfragen berücksichtigt. Die größte Opposition gegen jede Art von Widerstand gegen Einwanderungsthemen kommt von linken Gruppierungen und Gewerkschaften. Der Grund dafür ist, dass sich diese Gruppen darauf verlassen, dass Themen, insbesondere Fragen der Arbeiterklasse, existieren, um ihre eigene Existenz zu rechtfertigen. Mit anderen Worten, es handelt sich um Organisationen, die aktiv versuchen, Probleme aufrechtzuerhalten, damit sie die Lösungen zu Geld machen können. Einige Elemente sind einfach nur ideologische Ewiggestrige, aber die Organisatoren und Drahtzieher sind größtenteils auf finanziellen Gewinn aus. Die Kampagne bei RAF Scampton läuft seit April. Sie umfasst sowohl Protestaktionen als auch politisches Engagement. Ziel ist es, den Plan, RAF Scampton in ein Asylzentrum umzuwandeln, rückgängig zu machen und auch dafür zu sorgen, dass das Problem nicht einfach in die nächste Stadt verlagert wird. Es ist absolut wichtig, dass wir nicht versuchen, diese Probleme zu lösen, indem wir sie einfach in eine andere Stadt, ein anderes Dorf oder eine andere Stadt verlagern. Was sind die Zukunftspläne für die britische Nationalbewegung? Der britische Nationalismus ist im Vergleich zum europäischen Festland in einem schrecklichen Zustand. Er leidet unter jahrelanger Richtungslosigkeit, mangelnder Führung und der Unfähigkeit, gescheiterte Ideen und Konzepte zu überwinden und sich als etwas Neues zu präsentieren. Eine erfolgreiche nationalistische Bewegung muss zukunftsorientiert und visionär sein, nicht reaktionär. Ich habe die Absicht, zu diesem Zweck eine politische Partei zu gründen. Sie muss auch von Grund auf national sein und darf nicht versuchen, Probleme nur auf lokaler Ebene zu lösen. Nationale Solidarität muss das oberste Prinzip sein.Möglichkeiten, uns zu unterstützen: Alles neu macht der Mai
Wie bereits angekündigt, haben wir ein paar Veränderungen vorgenommen. Die Möglichkeiten, uns und unsere Arbeit zu unterstützen, sind jetzt vielfältiger geworden.
Seit unserer „Ankündigung einer Ankündigung“ haben wir bereits einige Veränderungen in die Wege geleitet. Diese hängen erstens damit zusammen, dass wir inzwischen von Russland aus berichten. Damit verbunden sind gewisse – nennen wir es – Herausforderungen. Denn wir können zwar weiterhin ein deutsches Konto nutzen, um Unterstützung zu erhalten. Allerdings können wir nicht sagen, wie lange das noch der Fall sein wird.
Sprich: Wir dürfen nicht ausschließen, dass unser deutsches Konto nicht von Bestand sein wird.
Die Veränderungen hängen aber zweitens auch damit zusammen, dass wir uns breiter aufstellen wollen und auch all jenen eine Möglichkeit bieten wollen, die weder die klassische Banküberweisung noch die Unterstützung via PayPal nutzen wollen.
Übrigens: Auch „Steady“ kann weiterhin genutzt werden, um unsere Arbeit finanziell zu fördern.
***
Es folgen die Möglichkeiten, unsere Arbeit zu unterstützen:
Banküberweisung:
IBAN: DE10 2305 2750 0081 6124 26
BIC: NOLADE21RZB
Kontoinhaber: Jörg Wellbrock
PayPal (Mailadresse NEU!):
tjwellbrock@googlemail.com
Telegram-Wallet:
1NWHn1MxDACfGEefN9qxVWKXLucKwmiWcy
oder
Und hier geht es zu „Steady“
***
Anmerkung: Ihr könnt uns auch in anderen Krypto-Währungen oder klassischen Währungen unterstützen. In diesem Fall schreibt uns bitte eine Mail, wir senden Euch dann die entsprechenden Informationen zu. Wie Ihr sehen könnt, haben wir auch eine neue Mailadresse. Ihr könnt, wenn Ihr uns schreibt, weiterhin die bekannte Adresse benutzen, aber eben auch unsere neue: neulandrebellen@proton.me Wir möchten euch ermuntern, künftig die neue Mailadresse zu nutzen. Und noch etwas: Natürlich kann man uns auch direkt aus Russland unterstützen. Wer das tun will, möge uns anschreiben, wir übermitteln dann unsere russischen Bankdaten. Das soll es für den Moment gewesen sein. Bei Fragen schreibt uns bitte an und verzichtet möglichst auf Fragestellungen im Kommentarbereich. Euer Team der neulandrebellen, Gert und TomEine alternative Sichtweise aus der Ukraine von einem ukrainischen Journalisten
Von Vasiliy Muravitsky
Vasiliy Muravitsky ist ein ukrainischer Journalist. Im Jahr 2011 wurde er als ukrainischer Journalist des Jahres ausgezeichnet. Bekannt wurde er nach seiner Verhaftung am 1. August 2017 durch Beamte des ukrainischen Geheimdienstes SBU in der Region Zhytomyr, als er des Hochverrats beschuldigt wurde. Er verbrachte 330 Tage (11 Monate) im Gefängnis, bevor er in Hausarrest überführt wurde. Mehrere internationale Menschenrechts- und Journalistenorganisationen haben sich für Muravitsky eingesetzt und seine Freilassung gefordert. Die internationale Menschenrechtsorganisation Solidarity Network verlieh ihm den Status eines „Gewissensgefangenen“. Auch das Komitee zum Schutz von Journalisten (USA) und die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) haben sich direkt für seine Freilassung eingesetzt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Vasiliy Muravitski ebenfalls als Gewissensgefangenen anerkannt. Seine politische Verfolgung wird auch von einer OSZE-Mission überwacht.
Wende in der Rhetorik: Kiew hat die Grenzen von 1991 „vergessen“
Das wichtigste Ereignis der vergangenen Woche war eine Wende in der Rhetorik der offiziellen Behörden und einiger offizieller Medienpersönlichkeiten. Von dem Ziel, „die Grenzen von 1991 zu erreichen“ ist Kiew zu einer Rhetorik der „Friedensbedingungen“ übergegangen, ohne die Grenzen von 1991 zu erwähnen. Vor einer Woche erklärte der ehemals kriegslüsterne Kirill Budanow, Chef der ukrainischen Regierungsbehörde GUR und nebenberuflicher Verbreiter von Informationsbotschaften, in einem Interview mit der amerikanischen Zeitung The Philadelphia Inquirer, dass das Land nicht „bis zum letzten Ukrainer“ in den Krieg ziehen sollte. Der regierungsnahe Kiewer Politologe Wolodymyr Fesenko sagte in einem Interview mit der TV-Moderatorin Natalia Moseychuk, dass die Ukraine nicht als Verlierer dastehen werde, selbst wenn sie einen Teil ihrer Gebiete verliere. Der Politologe Fesenko und die Journalistin Moseychuk sind an sich keine politisch bedeutenden Persönlichkeiten, aber es sollte klar sein, dass solche Medienpersönlichkeiten nie etwas sagen, ohne dass sie vom Präsidialamt klare Thesen erhalten, die sie in einer separaten Akte bekommen. In der politischen Praxis der Ukraine ist es seit langem üblich, bestimmten bezahlten Medienpersönlichkeiten (z. B. Politikwissenschaftlern, die sogar verächtlich als „talking heads“ bezeichnet werden) Thesen zu schicken, und Moseychuk und Fesenko gehören zu diesem Kreis. Vor einem Jahr, während der Gegenoffensive, wiederholte derselbe Fesenko deutlich die Thesen der so genannten „Zelenski-Formel“, nämlich: „Aufgabe Nummer 1 ist es, die Grenzen von 1991 zu erreichen“. Außerdem beteiligte sich Zelensky selbst an der Verbreitung der neuen Thesen. Vor einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU am 27. Juni in Brüssel sagte der Oberbefehlshaber über den Friedensplan: „Wir müssen diesen Plan innerhalb weniger Monate finden, vorbereiten und auf den Tisch legen. Wir haben nicht viel Zeit, denn wir haben viele Verwundete und Tote auf dem Schlachtfeld und Zivilisten. Wir wollen nicht, dass sich dieser Krieg über Jahre hinzieht“. Und wenig später nannte Volodymyr Zelensky in einem Interview mit dem Philadelphia Inquirer (der offenbar dazu dient, „Thesen zu verbreiten“) erneut die Bedingungen, unter denen die Ukraine zum Ende des Krieges bereit ist. Diese sind die Erhaltung des Landes, der Beitritt zur NATO und „Zufriedenheit“, während Zelensky die Frage der Erhaltung innerhalb der Grenzen von 1991 nicht erwähnte, obwohl dies zuvor ein zentraler Punkt war. Die einfache Schlussfolgerung ist, dass Zelenskys Eingeständnis der schweren Verluste und der Notwendigkeit eines schnellen Friedensplans, ohne die Grenzen von 1991 zu erwähnen, darauf hindeutet, dass sich Kiews Position trotz der Wiederherstellung der US-Waffenlieferungen verschlechtert.Zelensky lehnt Orbáns Bitte um Waffenstillstand ab
Der ungarische Ministerpräsident Orbán kam zu einem unangekündigten Besuch nach Kiew und bot Zelensky an, den ersten Schritt zu tun – einen Waffenstillstand auf der gesamten Linie, um Friedensgespräche mit Russland aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte das amerikanische Forschungsinstitut Pew Research Centre eine Umfrage unter den Einwohnern von 35 Ländern, ob sie Zelensky vertrauen, und in 20 dieser Länder wird Zelensky mehr misstraut als vertraut. Ungarn steht an erster Stelle der Liste – 80 Prozent der Ungarn vertrauen dem ukrainischen Präsidenten nicht. Orbáns Schritt, Frieden zu schaffen, ist nicht einmal der Schritt eines Politikers, sondern der eines Romantikers. Ich bin sicher, dass er keinen Zweifel daran hatte, dass Zelensky seine Idee ablehnen würde, aber er konnte sie nicht, wie man sagt, nicht anbieten. Und Zelensky lehnte ab. Heute haben die Analysten des European Council on Foreign Relations (ECFR), des führenden Brüsseler Fachzentrums, eine weitere soziologische Studie veröffentlicht. Demnach sind die meisten Europäer skeptisch, dass die Ukraine den Krieg gewinnt. Die Europäer erwarten ein Friedensabkommen mit dem Einfrieren des Konflikts, während die Entsendung ihrer Truppen in die Ukraine von 4 bis 22 Prozent der europäischen Bürger befürwortet wird, d. h. von einer Minderheit, die sich manchmal in der Nähe der statistischen Fehlergrenze bewegt. Eine Studie desselben Zentrums besagt, dass in der Ukraine 45 % der Bürger dem Verlust der von Russland beschlagnahmten Gebiete zustimmen würden, wenn sie im Gegenzug die „freie Wahl“ hätten, der NATO und der Europäischen Union beizutreten, die Armee und die Unabhängigkeit zu behalten. Gleichzeitig will in derselben Umfrage die Mehrheit der Franzosen, Deutschen, Tschechen und Bulgaren die Ukraine nicht in der EU sehen. Der Beitritt zur EU und zur NATO als Bedingung für die Unterzeichnung des Friedensabkommens – das sind auch die aktualisierten Forderungen Zelenskys für das Friedensabkommen. Wie man das alles kombinieren kann, weiß nur Gott! Wir befinden uns in einer strukturellen und situativen Krise. Europas wachsende Ermüdung über den Krieg in der Ukraine ist bezeichnend und beständig. Die Ursachen des Krieges werden als Grundlage des Friedens bezeichnet. Wie man aus dieser Situation herauskommt, verstehe ich nicht, aber wenn es keinen Plan gibt, brauchen wir zumindest einen. Das ist wahrscheinlich das, was Orbán dachte…. Aber Zelensky hat ihn abgewiesen.Im Gespräch mit Thomas Mayer: Der Ukraine-Krieg und seine Geschichte
Das Buch „Wahrheitssuche im Ukraine-Krieg“ von Thomas Mayer beleuchtet unaufgeregt und pragmatisch die Ursachen des 2022 begonnenen Krieges in der Ukraine. Mayer hat im Wesentlichen westliche Quellen für seine Recherche verwendet und steht damit nicht im Verdacht, so etwas wie ein „Putin-Troll“ zu sein.
Im ersten Teil des Interviews geht es um die Entstehung des Ukraine-Krieges, Mayer spricht über die Hintergründe geopolitischer, aber auch innerpolitischer Auslöser, die zum Krieg geführt haben.
Im zweiten Teil wird die aktuelle Lage der Eskalation beleuchtet und über mögliche Szenarien der näheren Zukunft spekuliert.
Tom J. Wellbrock im Interview mit Thomas Mayer.
Inhalt:
Teil I: Zur Geschichte des Ukraine-Krieges
01:00 Recherche
04:30 (Westliche) Erzählungen
07:00 Die innenpolitische Situation in der Ukraine
19:00 Minsk II
24:00 Die wirtschaftliche Problematik vor dem Maidan
34:30 Wahlmanipulationen und Volksabstimmungen
37:30 Zur Krim und zu völkerrechtswidrigen Sanktionen
Teil II: Zur aktuellen Situation
54:00 In der Eskalationsspirale
56:30 Weltkriegsangst versus militärische Realität
58:00 Kriegsparteien in Deutschland und der EU
01:07:00 Raus aus dem Depressionsstrudel
Direkt-Link Episode herunterladen Audio-Player:
Thomas Mayer: Wahrheitssuche im Ukraine-Krieg
Spenden: Per Überweisung oder Dauerauftrag ● Kontoinhaber: Jörg Wellbrock ● Kontobezeichnung: neulandrebellen ● IBAN: DE10 2305 2750 0081 6124 26 ● BIC: NOLADE21RZB ●
Via PayPal:neulandrebellen@gmail.com oder tjwellbrock@gmail.com
Telegram-Wallet:
1NWHn1MxDACfGEefN9qxVWKXLucKwmiWcy
oder