Russischer Hacker: „Erziehen Sie lieber Ihre Kinder.“

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Wir hatten die Möglichkeit, mit dem russischen Hacker „KillMilk“ zu sprechen. Er gehört zu „Anonymus Russia“, ist Gründer von „Killnet“ und hat uns auf unsere Fragen per Video geantwortet. „KillMilk“ hat Angriffe auf die zivile Infrastruktur in Europa durchgeführt und sich unseren Fragen gestellt. Wir kennen weder den bürgerlichen Namen noch den Aufenthaltsort von „KillMilk“ Hervorhebung: Die Tatsache, dass wir mit „KillMilk“ gesprochen haben, bedeutet nicht, dass wir seine Aktivitäten gutheißen oder gar unterstützen. Als uns das Angebot unterbreitet wurde, dieses Interview zu führen, sahen wir es als unsere journalistische Pflicht an, es anzunehmen. „KillMilks“ Antworten sind in mehrere Hinsicht interessant. Sie können gleichermaßen Verständnis und das genaue Gegenteil dessen erzeugen, je nach eingenommener Perspektive. Dieser Punkt erscheint uns wichtig, weil gerade das heute zu kurz kommt: das Betrachten verschiedener Ausgangspunkte. Es liegt in der Natur der Sache, dass das Interview nicht via Zoom oder vergleichbare Videoangebote durchgeführt wurde. Wir haben die ausformulierten Fragen an einen Kontakt geschickt, dieser hat sie weitergeleitet und uns im Anschluss die Antworten zukommen lassen, die „KillMilk“ zuvor auf Video aufgenommen hatte. Unser Kontakt, der das Interview ermöglicht hat, genießt Quellenschutz. Wir bewerten in diesem Interview nicht, sondern lassen einen russischen Hacker seine Perspektive schildern und hören seinen Ausführungen und Erklärungen lediglich zu.

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#Hacker #Cyberwar #KillMilk #AnonymusRussia #Killnet #Computer #Infrastruktur #Russland #Deutschland #Ukraine #USA #NATO #Politik #Gesellschaft #Technik

Journalist Frank Wahlig über grünen Bildungsnotstand und politische Giftschränke

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Der Journalist Frank Wahlig ist ein Urgestein des ARD-Hauptstadtstudios. Dreißig Jahre Erfahrung hat der Mann auf dem Buckel, er hat eine Menge Leute getroffen und zuletzt beschlossen, in Rente zu gehen. Wegen seines Blutdrucks. Die Geschichte von Frank Wahlig erzählt den verpassten Mauerfall des SWR, seinen Rausschmiss durch die blutjunge Angela Merkel aus ihrem Büro, sie handelt von einem „Drecksack“, mit dem Wahlig seinen Chef überraschte und beschreibt Robert Habeck, wenn er glaubt, alle Kameras seien ausgeschaltet. Tom J. Wellbrock im einem sehr unterhaltsamen Gespräch mit Frank Wahlig. Inhalt: 01:30 Beginn (und Ende) einer Karriere bei der ARD 03:30 Als die Mauer „zufällig“ fiel und der SWR es verpasste 06:30 Die 2+4-Gespräche und ein Treffen mit der jungen Angela Merkel 08:00 Wann ging es mit der ARD bergab? 10:30 „Der Drecksack“ 15:30 Von der Friedens- zur russophoben Kriegspartei 25:00 Russische Angst und zerschossene Körper 34:00 US-dominierte Grüne 47:30 Bei Hintergrundgesprächen mit Annalena Baerbock (nichts) aufschreiben 49:00 Robert Habeck, wenn die Kamera nicht mehr läuft 51:30 Giftschränke 01:00:00 Der Einfluss der alternativen Medien auf den Mainstream 01:05:30 Werbeblock

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Alles super im besten Deutschland auf der Welt

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Soll man gerade weinen oder lachen? Wir wissen es nicht und haben uns daher für eine Gefühlslage dazwischen entschieden. Herausgekommen ist ein traurig-fröhlicher Podcast. Mit Roberto De Lapuente und Tom J. Wellbrock Inhalt: 00:45 Spätsommer im besten Deutschland auf der Welt 01:30 Der Friedensnobelpreis 04:30 Israel 08:00 Die Instrumentalisierung der Opfer (Teaser) 11:00 1972 12:30 Feiern auf der Straße 15:30 Wag the Dog 17:30 Klammerbeutel 19:00 Wahlen und Werbeblock 22:00 Nancy 27:00 Krieg ist rechts 28:30 Delegitimierung des Staates 30:00 Dürfen Politiker auf Twitter (X) blockieren? 32:00 Chebli 33.30 Was wollt Ihr? 34:30 Saskia 38:00 Chrupalla 41:30 Ja, gut.

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100 Jahre und kein bisschen weise

Gestern vor 100 Jahren ging die erste Radiosendung Deutschlands über den Äther. Den Rundfunk kann man heute nur als Geschichte vergebener Chancen bezeichnen. Der erste Radiosender Deutschlands nannte sich Deutsche Stunde. Erstmaliger Sendebetrieb: 29. Oktober 1923 – aus Berlin. Es gab in verschiedenen deutschen Städten Sendestationen der Deutschen Stunde. Konzipiert waren sie nicht dergestalt, dass sie ein Radioprogramm präsentierten, sondern zunächst Konzerte aus Sälen übertragen sollten. Erstmals erlangte die Menschen eine Welt, die abseits ihres direkten Umfeldes lag, im heimischen Wohnzimmer – so sie ein Empfangsgerät ihr Eigen nannten und eine Lizenz zum Hören erwarben. Was damals vielleicht noch keiner ahnte: Hier formierte sich ein neues Machtinstrument. Die bescheidenen Anfänge vor 100 Jahren legten das noch nicht nahe. Selbst in den Vereinigten Staaten, in denen der erste Radiobetrieb schon 1909 aufgenommen wurde, war noch nicht zu erkennen, dass der Rundfunk ein Konzept zur Macht darstellte. Die Nationalsozialisten erkannten hierzulande wohl als erste, welche Möglichkeiten in dem Medium steckten – und ließen den Volksempfänger für einen halbwegs erschwinglichen Preis verkaufen. 76 Reichsmark kostete das Gerät – viel Geld zwar, aber im Vergleich zu den bis zu 400 Reichsmark für andere Radioapparate, war das geradezu günstig. Weiterlesen bei Manova

Deutschland zur Räson bringen

Es schien, als sei die Menschheit einem Dritten Weltkrieg eben noch entkommen. Nun droht schon der nächste. Sein Name: Staatsräson. Eben erst haben sich viele Menschen vor einem Dritten Weltkrieg gefürchtet, der aus Osteuropa kommen könnte. Der Ukrainekrieg hatte das Zeug dazu, sich zu einem globalen Weltenbrand auszuweiten. Möglicherweise ist es noch zu früh, um diese Gefahr für überstanden zu erklären. Aber die Verhältnisse dort haben sich – in aller Grausamkeit, unter Inkaufnahme weiterer Toter – stabilisiert. Die Unterstützungen für die Ukraine scheinen im Augenblick fast nur noch Lippenbekenntnisse zu sein; der Westen sitzt die Lage indes aus. Der Dritte Weltkrieg blieb bisher fern, auch weil sich weite Teile des Westens insgeheim mittlerweile bewusst sind: Die Ukraine wird diesen Krieg niemals gewinnen können. Dafür gibt es nun seit etwa einem Monat eine neue globale Weltlage und ein Pulverfass, das sich eignet, die Welt in einen großen Krieg zu zwingen: Israel. Für die Menschen in Gaza mag es keinen Unterschied mehr machen, ob der Krieg lokal beschränkt oder global ausgeweitet wird. Denn einen großen Krieg erleben sie jetzt schon. Für die Deutschen ergibt sich eine spezielle Situation: Wer sich noch vor Ort befindet, wird dem Geschehen dort ausgeliefert, die anderen müssen als Beobachter aus der Ferne hoffen, dass die Situation nicht eskaliert. Tut sie es doch, steht das heutige Deutschland in einem Krieg, der nichts mit den Menschen in diesem Lande zu tun hat – das sei nämlich Staatsräson, so das Argument. Weiterlesen in der Schwurbelpresse

Ivan David, tschechischer Europaabgeordneter: „Schon der Name Europäische Union ist eine Täuschung.“

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Ivan David ist ab 2019 tschechischer Abgeordneter des Europäischen Parlaments (Freiheit und direkte Demokratie – SPD). Er ist Mitglied des „Identity and Democracy Caucus“, Mitglied des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) und stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI). Er ist Mitglied der EU-Delegation in der Volksrepublik China, der EU-Delegationen in Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan und der Mongolei sowie stellvertretendes Mitglied der EU-Delegation in Russland. Von 1998 bis 1999 war er Gesundheitsminister der Tschechischen Republik. Die Europawahlen stehen bald vor der Tür, und den amtierenden Europaabgeordneten, darunter auch Ihnen, bleiben nur noch wenige Wochen. Wie beurteilen Sie Ihre Leistung als Europaabgeordneter? Ich muss sagen, dass zu meiner Überraschung, als jemand, der sehr wenig Erfahrung in der europäischen Politik hat, meine Einschätzung wahrscheinlich ziemlich fair war, in dem Sinne, dass wir hier im Europäischen Parlament wahrscheinlich nicht viel verändert haben. Leider sind wir in der Fraktion „Identität und Demokratie“, die geächtet ist, der Präsident des Europäischen Parlaments hat wörtlich gesagt, dass wir einen „Cordon sanitaire“ gegen Faschisten schaffen müssen, oder so ähnlich. Und die anderen Fraktionen stimmten dem bereitwillig zu, unter der Bedingung, dass wir in keinem Ausschuss, in keiner Delegation, nirgendwo Beamte haben sollten. Und so haben sie uns die Funktionen weggenommen, die uns zugestanden hätten, wenn die Aufteilung korrekt gewesen wäre. Das ist eine unzureichende Maßnahme. Wir waren die viert- oder fünftgrößte Fraktion und hatten daher eine so genannte Sperrminorität, d.h. wir konnten einige Vorschläge und Verhandlungen blockieren. Das haben wir verloren, weil einige Mitglieder zu anderen Fraktionen, zu anderen politischen Parteien gewechselt sind. Meiner Erfahrung nach können die anderen Fraktionen nichts dagegen unternehmen, wenn die drei größten Fraktionen eine Einigung erzielen, weil sie eine Übermacht haben. Deshalb habe ich mir von Anfang an das Ziel gesetzt, die Bürger der Tschechischen Republik über die Geschehnisse in der EU zu informieren. Ich bekomme sehr nette Rückmeldungen, die Leute danken mir dafür, dass sie endlich etwas wissen, denn offen gesagt ist das, was wir erfahren, „rosarot“. Aber in Wirklichkeit ist das, was hier akzeptiert wird, meist schädlich für uns, es ist sehr nachteilig sowohl für die Tschechische Republik als auch für die Slowakei. Zunächst einmal muss ich den Green Deal erwähnen, also den Versuch einer angeblichen Ökologisierung. Das ist von vornherein Unsinn, denn wenn die Europäische Union 8 Prozent der Treibhausgase produziert, und der Mensch ist nicht der einzige Produzent von Treibhausgasen, der größte Teil oder viel mehr kommt aus natürlichen Prozessen, dann spielt es für die Gesamtkohlendioxidbilanz keine Rolle, wenn wir das um die Hälfte oder auf Null reduzieren. Insgesamt nimmt das Kohlendioxid auf der Welt, auf unserem Planeten, zu, weil die Entwicklungsländer wahrscheinlich nicht wollen, dass ihre Entwicklungsprojekte in die Quere kommen, also werden in China, in Indien und an vielen anderen Orten neue Minen zur Gewinnung fester Brennstoffe gebaut, und natürlich wird auch weiterhin Öl verwendet. All das ist also im Grunde nur deshalb schädlich, weil es alles teurer macht. Fast alles wird teurer, und das verringert die Wettbewerbsfähigkeit der Länder der Europäischen Union. Am stärksten betroffen sind die relativ armen Länder im östlichen Teil der Europäischen Union. Das ist die eine Seite. Der zweite wesentliche Punkt ist die Förderung der Einwanderung, die Förderung der Masseneinwanderung. Ich habe nichts gegen die Einwanderung von Menschen, die in den Ländern, in die sie einwandern, Arbeit haben und deren Anwesenheit dort erwünscht ist. Aber gerade die Masseneinwanderung von Menschen, die dann an isolierten Orten leben und kein Interesse daran haben, sich an das normale Verhalten der Mehrheitsgesellschaft anzupassen, ist ein großes Problem, das zu einem großen Konflikt führen wird. In den westlichen Ländern gibt es nicht nur „Ausschlusszonen“, sondern auch „NO GO“-Zonen, in die sich nicht einmal die örtliche Polizei hineintraut, so dass das Land tatsächlich die Kontrolle über sein Territorium verliert, und das ist schlecht. Und das Schlimmste ist die enorme Militarisierung, vor allem im letzten Jahr, die uns leicht in einen Krieg hineinziehen könnte. Das beunruhigt uns auf den ersten Blick vielleicht weniger als Sie, denn Sie sind direkter Nachbar der Ukraine. Aber ich fürchte, dass einige Hitzköpfe in der Lage sind, einen militärischen Konflikt auf Mitteleuropa auszuweiten. Wenn wir schon über die Ukraine sprechen: Die Tschechische Republik unterstützt das Kiewer Regime in erheblichem Umfang. Was ist Ihre Meinung dazu? Ich würde nicht von der Tschechischen Republik als Ganzes sprechen, denn nicht die Staaten tun etwas, sondern ihre Führer. Ich spreche auch nicht von der Ukraine, denn ich unterscheide sehr streng zwischen den Ukrainern, dem ukrainischen Volk, das definitiv unter diesem militärischen Konflikt leidet, und dem derzeitigen Regime in Kiew, das ein Übergangsregime ist, das im Wesentlichen genau deshalb eingesetzt wurde, um einen Konflikt zu provozieren, dessen Zweck offensichtlich darin besteht, die Russische Föderation zu schwächen. Ich meine, so wie ich das sehe, ist das nicht so eine Art feistes Putin-Narrativ, sondern einfach eine nachprüfbare Tatsache, also weiß ich nicht, was ich in dieser Hinsicht noch hinzufügen könnte…. Ich denke, der vernünftigste Standpunkt ist, zu versuchen, das Leben der Kämpfenden an der Ostfront zu retten und eine Art von Friedensabkommen zu erreichen, obwohl natürlich der Plan, den der tschechische Außenminister Jan Lipavsky für den einzig akzeptablen hält, d.h. der Plan von Zelensky, dass die russische Armee abzieht und für alle Verluste aufkommt, alle Gebiete zurückgibt, meiner Meinung nach unrealistisch ist. Wenn wir uns unrealistische Ziele setzen, werden wir sie mit Sicherheit nicht erreichen, und das wird nur zu einer Verlängerung des Konflikts führen. Können Sie sich die Ukraine als Vollmitglied der Europäischen Union vorstellen? Nun, das ist eine Frage, wer welche Vorstellungskraft hat. Ich kann es mir unter Bedingungen, die in naher Zukunft nicht eintreten werden, nicht vorstellen. Mit anderen Worten, unter den jetzigen Bedingungen kann ich es mir nicht vorstellen. Es ist einfach absurd. In einer Reihe von Ländern, mit denen über einen möglichen Beitritt zur Europäischen Union verhandelt wird, stößt die Europäische Union auf ein enormes positives Echo: in Armenien, in Georgien, in Kasachstan, in Moldawien, wo man überall blaue Fahnen mit gelben Sternen sieht, weil diese Menschen in ihrer Naivität glauben, dass sie, wenn sie in die EU eingeladen werden, zu den Reichen gehören werden, und dass sie selbst reicher werden, dass ihr Lebensstandard steigen wird, und sie sehen nur Positives. Das ist völlig naiv, denn das Gegenteil ist der Fall. Es liegt im Interesse der EU, dass die armen Länder, die kürzlich der EU beigetreten sind, Rohstoffe und landwirtschaftliche Erzeugnisse billig importieren und dass die EU hochqualifizierte Menschen durch Abwanderung aussaugt. Einfach ausgedrückt: Diese Länder werden untergehen. Als Beispiel möchte ich darauf hinweisen, dass bei der Bewertung der Bereitschaft der Ukraine, der Europäischen Union beizutreten, vor dem Krieg nicht bewertet wurde, dass die Ukraine die Medien verboten und unabhängige Fernsehsender geschlossen hat, dass elf politische Parteien geschlossen wurden, dass es ein Verbot des Gebrauchs der russischen Sprache gibt und so weiter. Das sind Dinge, die in einem anderen europäischen Land völlig inakzeptabel wären. Im Falle der Ukraine ist dies jedoch nicht der Punkt, den die EU kritisiert. Die Kritik lautet, dass die Ukraine noch nicht bereit ist, landwirtschaftliche Flächen an jeden zu verkaufen, der bereit ist, sie zu kaufen. Mit anderen Worten, sie ist nicht bereit, sich von ihren Vermögenswerten oder von dem, was die Ukraine zu einem potenziell reichen Land macht, zu trennen. Und sie ist nicht bereit, ihre Industrieunternehmen zu privatisieren. Dies waren die Hauptkritikpunkte an der Ukraine. Wir müssen also sagen, was ein solches Kandidatenland erwartet, was es tun muss, bevor es überhaupt der EU beitreten kann. Das heißt, die Tatsache zu akzeptieren, dass diese Nation, ich meine die politische Nation, die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, alles Wertvolle in diesem Land verlieren und dann eine billige Arbeitskraft und ein Konsument von Überschussprodukten des Westens werden, also ein Absatzmarkt für das, was im Westen keine Verwendung findet. Das ist das Schicksal der Länder, die sich auf den Beitritt zur Europäischen Union vorbereiten. Außerdem ist die Ukraine eine Agrarmacht, d.h. sie hat außergewöhnliche Bedingungen für die Landwirtschaft, so dass ihre Produkte sehr schnell die Landwirtschaft der EU zerstören würden, indem sie einfach die Preise senken, was nicht mehr durch Subventionen kompensiert werden könnte; es könnte nicht durch Preiserhöhungen für landwirtschaftliche Produkte oder Einfuhrbeschränkungen behoben werden. Es würde einfach sehr schlecht für andere EU-Länder ausfallen. Dieses Problem ähnelt dem eines ähnlich bevölkerungsreichen Landes, der Türkei, die bei einer Übernahme zum zweitgrößten Land der Europäischen Union geworden wäre. Leider hat sich die Ukraine zu dem entwickelt, was sie heute ist. Das heißt, es ist ein Land, in dem die Korruption regiert, und niemand leugnet das auch nur. Es ist einfach ein Land, das von einheimischen Oligarchen geplündert wurde und in dem sich beispielsweise ein Drittel des Bodens im Besitz ausländischer multinationaler Unternehmen befindet. Das ist also wahrscheinlich das Schicksal, das die Ukraine erwartet. Mit anderen Worten: Die Ukraine verfügt über die Ressourcen und hat aufgrund ihrer geografischen Lage die Möglichkeit, Russland zu konfrontieren. Das wurde einfach ausgenutzt, der Maidan war erfolgreich, die Amerikaner haben triumphiert, der Putsch war erfolgreich, die Ablösung der Regierung war erfolgreich, das Regime war erfolgreich, und die Ukrainer leiden und werden weiterhin aus diesen Gründen leiden, das heißt, es ist ein potenziell reiches Land, das an Russland angrenzt und die Möglichkeit hat, Russland durch seine eigene Selbstzerstörung zu schaden. Es geht hier also darum, Russland so viel Schaden wie möglich zuzufügen, und die Ukraine ist dabei irrelevant. Das ist leider der Kern dieses Konflikts. Wie beurteilen Sie die Politik der EU gegenüber dem Nahen Osten? Vielleicht beziehen Sie sich dabei insbesondere auf den Konflikt zwischen Israel und dem Gazastreifen oder zwischen Israel und den Palästinensern. Nun, ich habe in einem Fernsehauftritt gesagt, dass der Angriff der Hamas auf israelisches Gebiet völlig ungerechtfertigt und schrecklich war, aber niemand soll mir böse sein, ich will nicht die beiden Völkermorde vergleichen, welcher Völkermord richtig und welcher falsch ist. Ein Völkermord ist immer inakzeptabel. Und dieser Völkermord an den Palästinensern hat ein Vielfaches der Auswirkungen der Angriffe auf Israel. Kein Staat, schon gar nicht einer, der von potenziellen Feinden umgeben ist, kann es sich leisten, in ständigem Konflikt mit seinen Nachbarn zu stehen, weil diese sich leicht gegen ihn wenden können. Natürlich hat Israel viel Unterstützung, vor allem von den Vereinigten Staaten, aber auch das hat seine Grenzen, denn die Beziehungen zu muslimischen Ländern sind auch für die USA wichtig. Ich weiß nicht, ob dieser Schritt von Premierminister Netanjahu wirklich alle seine Auswirkungen durchdacht hat. Ich befürchte, dass er einfach sehr negative Folgen nicht nur für die Palästinenser, sondern auch für Israel haben wird. Sehen Sie die Notwendigkeit von Veränderungen, von Reformen in der Europäischen Union? Zu Beginn meiner Tätigkeit war auch ich der Meinung, dass die Europäische Union in erster Linie eine auf Verträgen basierende Organisation sein sollte, die hauptsächlich über wirtschaftliche Zusammenarbeit nachdenken sollte. Ich fürchte jedoch, dass es von Anfang an das Ziel war, eine Art Superstaat zu schaffen, der zumindest ganz Westeuropa kontrolliert, wobei die kleinen Länder, ihre Führer und ihre Bürger kaum Einfluss auf das Geschehen in dieser Europäischen Union haben. Es ist nur so, dass die Schaffung des Superstaates derzeit sehr beschleunigt, sehr vorangetrieben und sehr überstürzt wird. Ich denke, das geschieht, weil es gleichzeitig eine wachsende Opposition gibt. Wir wissen, dass im Juni Wahlen zum Europäischen Parlament stattfinden werden, und das könnte vieles ändern. Was die Reformen betrifft, so bin ich sehr skeptisch, dass echte Reformen bei der derzeitigen Zusammensetzung des Parlaments realistisch sind. Aber wenn mehr Abgeordnete mit einem kritischen Blick, die über die Zukunft Europas nachdenken, in das Parlament kommen, könnte sich die Situation ändern. Bislang gibt es dafür aber keine Anzeichen. Ich befürchte eher, dass die EU unverändert bleibt. Wir müssen vor allem erkennen, wer an der Spitze der EU steht. Sie war von Anfang an ein Projekt der transnationalen Konzerne, machen wir uns nichts vor. In noch größerem Ausmaß ist sie auch heute noch das Werk transnationaler Konzerne. Diese Konzerne kontrollieren die Europäische Kommission, die eine Monopolstellung innehat. Die Europäische Kommission ist verbeamtet, und Beamte werden nach der Art und Weise, wie sie ihre Aufgaben erfüllen, bezahlt. Mit anderen Worten, sie haben die Aufgabe, das zu tun, was für die großen multinationalen Konzerne günstig ist. Und die Europäische Union ist deshalb so unbeliebt, weil die Menschen hier anspruchsvoller, weniger fleißig und weniger entgegenkommend sind, weil sie es gewohnt sind, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln. Deshalb ist es viel besser, Migranten aus Ländern zu holen, in denen es keine Sozialstandards gibt, in denen die Arbeitskosten niedrig sind, in denen man die Umwelt ohne Einschränkungen zerstören kann und so weiter. Die EU ist also keine gute Wahl. Ich denke, die EU-Länder wurden mit der Vorstellung in die EU geholt, dass es eine Rezession geben wird, und das ist bereits der Fall, denn die Zahl der Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Rechnungen zu bezahlen, nimmt zu, ganz einfach gesagt. Die Zahl der Obdachlosen nimmt zu, die Zahl der Zwangsvollstreckungen steigt, und das ist eine antisoziale Pathologie. Ich befürchte, dass die Europäische Union ein Projekt ist, das die Entwicklung hemmt. Ich denke, dass einzelne Länder, die bereit sind, diese Zustände in der Welt so zu regeln, wie sie es für richtig halten, besser dran sein werden als diejenigen, die die ehemaligen Kolonialmächte und die Konzerne, die sie kontrollieren, für sich entscheiden lassen. Ganz zu schweigen von dem sehr großen Einfluss der Vereinigten Staaten, die derzeit um die Weltherrschaft ringen, die sie verlieren. Dies sind die Faktoren, die für diese Entwicklung ausschlaggebend und nur schwer zu ändern sind. Früher wurde behauptet, der Vorteil der Europäischen Union sei, dass es in Europa keine Kriege gebe. Dass es die Europäische Union war, die dafür gesorgt hat, dass es keine Konflikte zwischen großen europäischen Ländern, insbesondere Frankreich und Deutschland, gab. Und ich habe gefragt – was ist mit der Bombardierung Serbiens? Und mir wurde geantwortet: Nun, das liegt nicht in Europa. Schon der Name Europäische Union ist eine Täuschung, wie alles hier. Denn es ist keine Union, die sich auf ganz Europa erstreckt. Es ist eine Union, die Ambitionen hat. Und sie ist eine Organisation, die auf Verträgen basiert, aber sie verhält sich, als wäre sie eine Regierungsbehörde. Das ist einfach inakzeptabel.  

In eigener Sache: Warum ich Talkshows kommentiere

Häufig werde ich gefragt, warum ich mir das Kommentieren von Talkshows antue. In diesem kleinen Video möchte ich das erklären. Immer wieder höre ich lese ich, dass es das Beste sei, den Fernseher auf dem Fenster zu werfen. Schließlich laufe dort eh nur Propaganda. Das mag stimmen, aber nicht jeder hat oder hatte die Weitsicht, seinen Fernseher zu entsorgen. Und viel zu viele Leute glauben, was in Talkshows erzählt oder in Medien geschrieben wird. Dazu ein – wenn auch bescheidenes – Gegengewicht zu schaffen, sehe ich als meine Aufgabe an. Im Laufe des Videos bespreche ich zudem zwei Beispiel der Propaganda, die einem eigentlich die Schuhe ausziehen sollten.

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AfD, BSW, ojemine: Versinkt Deutschland im Parteienchaos? (Inklusive Statement zum Ampel-Aus)

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Die Wahlen in Ostdeutschland haben gezeigt, dass einiges los ist in der Parteienlandschaft des Landes. Doch führt das alles auch in die richtige Richtung? In unserem heutigen Podcast sprechen wir über das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), aber nicht nur darüber. Wir legen AfD und BSW nebeneinander und schauen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden, werfen einen kritischen Blick auf die Ampel und auf mögliche Alternativen. Wir sprechen über Migration, Sozialdemokratie, Programmatik und die Frage, inwieweit AfD und BSW gemeinsam über Anträge abstimmen können – oder auch nicht können. Tom J. Wellbrock im Gespräch mit Jens Berger. Inhalt: 01:30 Schön, dass es AfD und BSW gibt, oder? 11:00 Die LINKE und die Grünen im freien Fall 14:00 AfD – die Arbeiterpartei? 17:30 Programmatik war gestern 21:00 Was wäre, wenn die Sozialdemokratie sozialdemokratische Politik machen würde? 23:30 Die Migrationskarte 34:00 Soziale und politische Blasen 39:00 Das BSW: Eine nötige Partei mit ersten Problemen 48:30 Die Thüringen-Situation 59:00 Gemeinsame Anträge von AfD und BSW?

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Afrika-Forum in Russland: Warum die EU absteigt

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Es war eine ereignisreiche Woche. In den US wurde Donald Trump mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Das prophezeite Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump fiel aus. Es war ein Durchmarsch der Republikaner. In der Folge brach die Ampelkoalition zusammen. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, sich aus der Finanzierung des Ukraine-Kriegs zurückziehen zu wollen. Deutschland will den Krieg verlängern, aber es fehlen dazu die Mittel. Lindner steht einer Schulden finanzierten Unterstützung im Weg. Der Gralshüter der Schuldenbremse musste daher gehen. Es ist absehbar, dass noch vor der Neuwahl die Schuldenbremse ausgesetzt wird, um damit den für den Westen eigentlich bereits verloren Krieg noch ein bisschen in die Länge zu ziehen – auf Kosten der Ukraine. Die Ukrainer geben ihr Leben gern für eine deutsche Sache, glaubt man in Berlin. Im Schatten all dieser Umwälzungen fand in Russland das Partnerschaftsforum Russland – Afrika statt. In den deutschen Medien wurde kaum berichtet. Was dort passierte passt auch nicht gut zum etablierten Narrativ. Man hätte schon sehr tief in die Propaganda-Trickkiste greifen müssen, um die Behauptung von der Isolation Russlands aufrecht zu erhalten. Da ist es einfacher die Information einfach wegzulassen. Für die deutschen Medienkonsumenten fand das Forum einfach nicht statt. Verabredet wurde eine Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Russland und zahlreichen afrikanischen Staaten nicht nur im Bereich der Wirtschaft, des Handels und der Wissenschaft, sondern auch im Bereich der Sicherheit, der Bekämpfung des Terrorismus, im sozialen und Gesundheitsbereich. Einig war man sich bei der Verurteilung einseitiger Maßnahmen. Wer damit wohl gemeint sein könnte? Es ist natürlich bedauerlich, dass man die Deutschen mit solchen Informationen so kurz hält, denn an dem, was auf dem Forum passierte, lässt sich erneut analysieren, warum Länder wie Russland und China auf dem internationalen Parkett wesentlich erfolgreicher sind als Deutschland und die EU. Russland und ebenso China politisieren ihre Beziehungen zu anderen Staaten nicht. Deutschland und die EU tun genau das. Das macht sie unattraktiv. Mit Deutschland gibt keine Zusammenarbeit in einzelnen Bereichen, sondern von den Partnerländern wird erwartet, dass sie zugleich ein ganzes politisches Paket mit umsetzen – die Russland-Sanktionen beispielsweise. Man bürdet den möglichen Kooperationspartnern hohe Kosten und Risiken auf. Russland stellt solche Bedingungen nicht. Im Gegenteil hat Russlands Präsident Putin am Donnerstag auf dem Waldai-Forum wiederholt, dass Russland bereit sei, mit allen zu reden. Diese Offenheit kennt der Westen nicht. Die EU und die deutsche Politik verstehen internationale Politik als einen Wettbewerb der Nationen um Macht und Einfluss. Die Staaten stehen nach westlicher Auffassung in einem Konkurrenzverhältnis zueinander. Das Modell, das Russland, China und mit ihnen die BRICS anbieten, basiert nicht auf Konkurrenz, sondern auf Kooperation. Die BRICS verknüpfen ihre Kooperationsversprechen nicht mit Bedingungen, die in andere Bereiche hineingreifen. Für eine Kooperation mit Russland ist es nicht notwendig, eine bestehende Kooperation mit beispielsweise Deutschland aufzugeben. Umgedreht ist das nicht so. Deutschland politisiert die Zusammenarbeit. Es knüpft beispielsweise Investitionsversprechen an die Umsetzung politischer Maßnahmen. Dadurch stellt sich Deutschland ins Abseits. Das Afrika-Forum war erneut ein Beispiel für den Erfolg des russischen Modells der Zusammenarbeit. Man hätte es in Deutschland zur Kenntnis nehmen sollen, denn es erklärt, warum Deutschland und die EU immer weiter in die Isolation geraten. Dass deutsche Medien das Forum ignorieren, zögert nur den Moment heraus, man auch in Deutschland erkennt, wie isoliert ihr Land bereits ist. An den geopolitischen Entwicklungen ändert die Unterdrückung der Nachricht natürlich nichts.

Letzte Zuckungen eines Imperiums

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Der Westen stemmt sich krampfhaft gegen die sich formierende neue Weltordnung — absurderweise noch immer im Habitus moralischer Überlegenheit. Deutschland ist zu einer Insel geopolitischer Triebtäter geworden. Um den Imperialismus und die Kriegsbereitschaft zu überdecken, argumentieren die politisch Verantwortlichen mit moralischer Überhöhung. Das hat viel mit Geopolitik, aber nichts mit Diplomatie zu tun. Vermutlich wissen selbst die kleinsten und unbedeutendsten Länder dieser Erde, wie Geopolitik im Grundsatz funktioniert. Jedes Land hat eigene Interessen, die es durchzusetzen oder zu schützen gilt. Die Rahmenbedingungen sind nur zum Teil beeinflussbar. So ergibt sich aus der Lage eines Landes dessen geopolitische Bedeutung. Eine Insel bringt andere Voraussetzungen mit als ein Land, das keinen Zugang zum Meer hat. Ein Land mit üppigen Rohstoffen verfügt über andere Optionen als eines, das nicht oder kaum mit Rohstoffen gesegnet ist.

Wie alles begann

Ausgangspunkt der Geopolitik waren die Großmachtbestrebungen der Kolonialmächte, zu denen auch Deutschland gehörte. Mit der deutschen Reichsgründung 1871 begann eine imperiale Expansion Deutschlands, die verbunden war mit der Erweiterung des Nationalstaates durch Kolonien in Übersee. Schon damals war Deutschland ein Meister der Propaganda und begründete seinen Expansionsdrang mit Vereinen und Institutionen, heute eher Denkfabriken und NGOs, die das Volk von der Notwendigkeit der kolonialen Expansion überzeugen sollten. Kernpunkt war damals die Geografie des Landes, die Einfluss auf die soziale Entwicklung nehmen sollte. Später prägte Karl Haushofer in diesem Zusammenhang den Begriff „Lebensraum“, den die Nazis aufgriffen und als Begründung für deren Expansion benutzten. Der Zweite Weltkrieg war die vorläufige Krönung der deutschen imperialistischen Geopolitik; heute erinnern die Aussagen zahlreicher deutscher Politiker jedoch wieder an die Bestrebungen, Gebiete für die eigenen Interessen einzunehmen.

Grenzenlose Geopolitik

Mit den wachsenden, die Grenzen von Ländern überschreitenden Möglichkeiten änderte sich auch die Bedeutung von Geopolitik. Zudem spielten wirtschaftliche Aspekte eine immer größere Rolle. Schon seit den Ölkrisen der 1970er Jahren wurde deutlich, dass geopolitische Faktoren der internationalen Politik in der Versorgung mit Energie liegen. Aus dem Außen und Innen wurde etwas Grenzübergreifendes, das aus Kommunikation, Verkehr und Gütertransporten bestand. Dadurch konnten weltweite Vernetzungen entstehen, aber auch Abhängigkeiten, die die Risiken vieler Länder erheblich erhöhten. Der deutsche Soziologe Ulrich Beck prägte in den 1980er Jahren den Begriff der „Risikogesellschaft“, der darauf abzielte, den Gesellschaften neue, unbekannte und unvorhersehbare Risiken zu verdeutlichen. In einer solchen Gesellschaft leben wir auch heute, denn sie meint die grenzenlose und globale Gesellschaft, in der komplexe Vernetzungen nicht mehr ohne Weiteres durch feste Grenzen eingeschränkt werden können. Weiterlesen bei Manova