Hoppla, fast verpasst: Heiko Maas hat sich aus der Politik zurückgezogen

Kommentar/Glosse Heiko Maas hat der Politik den Rücken gekehrt. Wie niemand vor ihm hat er den Wandel von der Politik ins Geschäftsleben mit Bravour vollzogen. Und dabei sogar seinen Job als Außenminister behalten. Das schafft so keiner, allenfalls Andy Scheuer würde mir spontan einfallen. Nicht erst seit Friedrich Merz wissen wir, dass für viele Politiker der Rückzug aus der Politik durchaus vorteilhaft sein kann. Der Mann der ausgeprägten Bescheidenheit hat nach seiner politischen Laufbahn – die ja womöglich sowieso noch nicht richtig beendet ist – im Schweiße seines Angesichts den einen oder anderen Taler im Portemonnaie verschwinden lassen können. Und nun Heiko Maas. Mag ja sein, dass der Gute einfach zu viel vor der Glotze hockt und sich dort einverleibt, wie er die eine oder andere Situation im Ausland einordnen muss. Aber das allein kann es nicht sein, auch wenn „Tagesthemen“ und „ZDF heute Journal“ sicherlich für Maas hilfreich waren, um sich eine seriöse und deeskalierende Haltung anzueignen. Wie auch immer: Heiko Maas erkennt einen „Interims-Präsidenten“ in Venezuela an, ohne mit der Wimper zu zucken. Sevim Dagdelen von „Die Linke“ fragte sich, ob er sich nicht auch mit Pinochet getroffen hätte, hätte er damals die Möglichkeit gehabt. Ich tippe auf: Ja, aber nur, um sich an der Architektur chilenischer Fußballstadien zu berauschen. Nebenbei trifft Maas sich mit Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro, um ein bisschen über Menschenrechte zu plaudern. Und Kolumbien ist ebenfalls immer einer Reise wert, wohlgemerkt, um eine innigere Beziehung zu Lateinamerika herzustellen, nicht etwa, um sich stärker in seinem ewigen Hass gegen Russland aufzustellen, wo kämen wir denn da hin!? Was Maas von Russland und Putin hält, lassen wir hier dann mal auch lieber ganz gepflegt beiseite. Und dann ist da ja noch die Rüstung, also Abrüstung, nein, Rüstung! Man blickt nicht mehr durch, aber laut „ndr info“ sagte Maas
Deutschland sei ein verlässlicher Partner und werde mehr Geld in die Rüstung stecken.
Und eben dieser Umstand lässt die Vermutung zu, dass Heiko Maas unauffällig in die Wirtschaft gewechselt hat. Wer weiß, ob er nicht längst still und heimlich einen kuscheligen und gut bezahlten Posten bei Heckler & Koch hat oder sich im internationalen Rüstungsgeschäft einen Stuhl sichern konnte. Einen Außenminister, wie Heiko Maas einer ist, hatten wir wohl noch nie. Eskalierender und unprofessioneller geht‘s kaum. Dennoch frage ich mich, wie die politische Führung in Berlin es Maas gestattet, offen für Rüstung und US-amerikanische Interessen einzutreten, offen die Feindschaft zu Russland zu forcieren, ohne nicht wenigstens sein Amt aufgeben zu müssen. Aber Ämter werden ja heutzutage eh kaum noch aufgegeben. Solange eine Ursula von der Leyen im Amt bleibt, kann der Rest der Bande anstellen, was er will. Auch der Außenminister. Ob nun als Außenminister, als Angestellter eines Rüstungskonzerns. Tja, oder eben beides.

Die Besitzstandsliberalen

Annegret Kramp-Karrenbauer hat als antidemokratische Hardlinerin getobt? Ach was! Sie hat nur die ganz normale neoliberale Vorstellungswelt bedient: Der starke Staat ist demnach böse – bis er den eigenen Interessen dient. Da war ja wieder was los. Die Unionsvorsitzende Kramp-Karrenbauer scheint die einzige Person innerhalb ihrer Partei zu sein, die wirklich weiß, wie man die Netzwerke zum Kochen bringt. Jeder Satz ein viraler Schlager. Von seiner Parteichefin kann der Grünschnabel Amthor noch was lernen: So erzeugt man Aufmerksamkeit und generiert Klicks. Provokation ist die neue Beständigkeit. Kanzlerkandidatin kann sie trotz Legionen von Shitstorms freilich trotzdem noch werden. Denn bis dahin wird doch hoffentlich ihr gefordertes »Gute-Wahlkampf-Gesetz« umgesetzt sein und Influencer, Blogger und Zeitungen dürfen in dieser Zeit nicht mehr kritisch über unsere grenzenlos geliebten und sehr guten Parteien sprechen. Wer soll denn dann noch daran erinnern können, dass Frau Kramp-Karrenbauer nichts gegen den Wohnungsnotstand tun möchte oder Zensur für zulässig hält? Eben – keiner. Geht ja nicht, denn im Wahlkampf gilt ja dann Friedenspflicht. Weiterlesen beim Neuen Deutschland

VEB Bayer und der Finanzsozialismus

Ein Gespenst ging um in Deutschland. Neulich erst – als Kevin Kühnert Enteignungen ansprach. Da warnte die Wirtschaft vorm Sozialismus. Dabei haben wir denn doch schon. Nur anders als den, den die Wirtschaft fürchtet. Puh, das ging ja vor einigen Wochen ja noch heiß her. Grund war Kevin Kühnert, besser gesagt seine relativ abstrakt gehaltenen Aussagen zur Enteignung an sich. Wirtschaft und konservative Politiker mahnten eindringlich vor dem Sozialismus, der nun drohe. Das alles habe man schließlich schon mal gehabt – bewährt habe er sich damals freilich nicht. Das Ende der Geschichte sei längst ausgerufen. Falls Kühnert sein Konterfei in die Galerie neben Engels, Marx und Lenin pinseln wolle, so müsse dem jungen Mann doch mal einer erklären, dass der Sozialismus auf ganzer Linie gescheitert sei. Die Sau war dann auch wieder ganz schnell durchs Dorf gejagt, man ging eilig zum nächsten Halali über. Über den Sozialismus, der uns nicht nur droht, sondern in einer ganz perversen Art und Weise schon lange unser aller Leben bestimmt, spricht aber kaum jemand. Nicht mal dann, wenn mal wieder sukzessive zu Tage gefördert wird, wie man Konzernen auf Kosten der Gesellschaft den Hintern pudert. Weiterlesen beim Neuen Deutschland

Weil ich ein Wessi bin …

Mich an die Kindheit erinnern, nostalgisch zurückschweifen: Das ist mir erlaubt, keiner wird mich maßregeln. Ganz einfach deshalb, weil ich ein Wessi bin. Wehe ein Ostdeutscher traut sich sowas. Ach, die Schulzeit war schon schön. Unbeschwert. Wir wussten ja noch nichts – damals in den Achtzigern. Wir hatten engagierte Lehrerinnen und nur wenige Lehrer. Unsere Bildung stand im Mittelpunkt. Man bemühte sich um uns. Damals in der guten alten Zeit. So darf ich schwelgen, das ist mein gutes Recht im heutigen Deutschland, wo viele auf ihre Weise nostalgisch zurückblicken, weil sie in der Gegenwart die Orientierung verloren haben. Wäre ich nicht in der bayerischen Provinz aufgewachsen, sondern in Görlitz oder Sömmerda, sähe es tatsächlich ein bisschen anders aus. Denn Nostalgie muss man sich in der modernen Bundesrepublik leisten können. Und leisten kann man sie sich als Westdeutscher. Als Ostdeutscher darf man im Grunde nicht in guten Tönen über die Zeit vor dem Mauerfall und der Wiedervereinigung sprechen. Wer es tut, der verklärt nämlich nur. Der verdrängt. Hat immer noch nicht eingesehen, dass damals eben nichts gut war. Weiterlesen beim Neuen Deutschland

Potcast: Mathias Bröckers über die Prohibition, kriminelle Boxershorts und CBD als Covid-19-Prävention

Eigentlich sollte es ein kurzer Plausch über das Buch „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ werden, das Mathias Bröckers im Jahr 1993 zusammen mit Herer Jack herausgebracht hat und das demnächst seine 44. Auflage erfährt. Aber es kam anders. Fast eine Stunde lang sprach ich mit Bröckers über die Gründe für die Verteufelung von Cannabis, über die Lobby-Interessen, die schon in den 1940er Jahren hinter dieser Verteufelung standen, und darüber, was die Prohibition mit dem Cannabis-Verbot zu tun hat. Neben Hanf als Nutzpflanze waren auch HIV-Infektionen und die Corona-Krise Themen des Potcasts. Ein Ausflug in die Geschichte von Hanf, über kommende Wirtschaftskrisen und die Frage, welche Rolle CBD und andere Inhaltsstoffe bei Covid-19 spielen könnten. Hier geht’s zum Potcast-Interview mit Mathias Bröckers auf Seite von cannaable.de Und hier zur YouTube-Fassung Zu iTunes und anderen Anbietern kommt Ihr über die Seite potcast.cannaable.de Links: Website von Mathias Bröckers Buch: „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ (Nachtschatten-Verlag) Film: „Reefer Madness“

Der große Jubiläums-Home-Story-Podcast der neulandrebellen!

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Je älter man wird, desto schneller läuft die Zeit. Dafür dauert „für immer“ aber auch kürzer. Was nicht immer schlecht sein muss. In unserem Fall sind mal eben fünf Jahre vergangen, und wir fragen uns, wie das so schnell passieren konnte. Zwar kam unser Podcast erst später mit ins Programm, aber wir nutzen dieses Format, um ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Über die Freiheit, unsere Dankbarkeit gegenüber Corona, einer Autogrammkarte von Angela Merkel und aus der Zeit, als wir noch jung und ungecancelt waren. Zusätzlich lesen wir aus Leserbriefen vor, die uns im Laufe der Zeit erreicht haben. Nicht alle waren nett, aber aufgrund der Diversität und als Zeichen unserer grenzenlosen Fähigkeit der Selbstkritik enthalten wir sie euch nicht vor. Viel Spaß!

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Inhalt: 00:45 Freies neues Jahr! 02:00 Ein bisschen Bibel-Lektüre 03:30 Fünf Jahre neulandrebellen 04:00 Vielen Dank für Corona! 05:30 Die gefundene Autogrammkarte von Angela Merkel 07:00 Leserpost 23:00 Geschichten aus unserem Leben Audioversion:

WTF is Steinmeier?

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Erneut wird Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten „gewählt“. Sicher wird es eine spannende Kampfabstimmung geben … wobei, nein, wohl eher nicht. Einer der Architekten der Agenda 2010 und somit aktiver Zerstörer eines ehemals halbwegs funktionierenden Sozialstaates darf sich wieder einmal staatsmännisch geben. Und über die „verlorene Unschuld von Spaziergängen“ schwurbeln. Hier geht es zum vollständigen Video auf rumble: WTF is Steinmeier?

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Inhalt: 00:23 „Roberto, was trinkst du da?“ 01:10 Mal was Positives 08:00 Die Geschichte der Bundespräsidenten ist eine Geschichte voller Missverständnisse 16:30 Frank-Walter Spaltmeier 18:00 Das Ende der Kampfabstimmungen (Die Grünen und die anderen) 25:00 Die unsägliche Impfpflichtdebatte im Bundestag 31:30 Pssssst … Marionetten 33:00 Bundespräsidenten, die rumfahren 34:00 Die Pandemie ist vorbei 36:00 Wie Politik funktioniert oder: Wie geht es jetzt weiter? 40:00 Die Impfpflicht kommt, um zu bleiben? 43:30 Wann hat der Kanzler das letzte Mal etwas gesagt? 45:00 Serienmörder-Tipp 46:00 Steinmeier verhindern? 47:10 Max Otte for President? 49:00 Parteiausschüsse und wie man sie gestaltet 54:00 „Noch 10 Jahre schlafen, dann ist Heiligabend.“ 55:00 Uns ist klar geworden … Audioversion:

Nachgefragt bei … Tom J. Wellbrock – Interview mit „Frische Sicht“

In diesem Interview bin nicht ich der Interviewer, sondern Thomas Stimmel von „Frische Sicht„. Geplant war das Gespräch schon eine ganze Weile, wir mussten aber immer wieder verschieben. Jetzt hat es endlich geklappt. Auf das Interview habe ich mich sehr gefreut, denn mit Thomas fühle ich mich schon längere Zeit freundschaftlich verbunden. Und so hat es mir großen Spaß gemacht, seine Fragen zu beantworten, mich mit ihm auszutauschen und mir ein wenig meiner Lebensgeschichte von ihm entlocken zu lassen.

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Spreaker-Version Audioversion:

Die „Ständige Publikumskonferenz e.V.“: Im Gespräch mit Maren Müller

Es war Markus Lanz, der 2014 den Ausschlag für die Vereinsgründung gab. Seine unterirdische Art, Sahra Wagenknecht vorzuführen, stieß bei Maren Müller auf so viel Widerspruch, dass sie eine Petition startete. Damit war die „Ständige Publikumskonferenz“ geboren. Wie alles begann …

Und so steht es auf der Website geschrieben:

Am 28. Februar 2014 gründeten interessierte und kritische Rezipienten in Leipzig den Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien“ und legten damit den Grundstein für den Aufbau einer unabhängigen, demokratischen Kontroll- und Beschwerdeinstanz für die öffentlich-rechtlichen Medien. Angesichts der medial vielbeachteten, enormen Beteiligung von nahezu einer viertel Million Mitzeichnern an der sogenannten Lanz-Petition, sieht sich der Verein als aktiver Mittler zwischen kritischen Beitragszahlern und öffentlich-rechtlichen Medien. Zweck des Vereins ist die Erlangung und Förderung von Medienkompetenz, demokratischer und kultureller Bildung, sowie der demokratischen Mitsprache bei der Umsetzung des gesellschaftlichen Programm- und Bildungsauftrages. Der Verein ist als demokratische Rezipienteninitiative offen für die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Initiativen ohne eigenwirtschaftliche Interessen. Für die inhaltliche und programmatische Arbeit wird der Vorstand über die Satzung hinaus eine Programmdiskussion im Internet, insbesondere im Forum sowie im Wiki der Konferenz anregen, um spezielle Ziele und Vorhaben gemeinsam zu erarbeiten und zu präzisieren. Die Vorstandsvorsitzende Maren Müller äußerte im Zuge der Gründungsversammlung ihre Zuversicht, „das wachsende Interesse an direkter Bürgerbeteiligung aufzugreifen und entsprechende Anregungen in konkrete programmatische Zielvorgaben des Vereins umzusetzen.“ Maren Müller weiter:
Nur durch das transparente Führen der längst überfälligen, politischen Debatte über Qualität und Strukturen der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten kann das Vertrauen des Publikums zurückgewonnen werden. Auch wenn sich die Akteure im „Lanz-Streit“ geeinigt haben, bedeutet das nur einen vorübergehenden Burgfrieden. Anstelle einer „Medien-Politik-Phalanx“ als Versorgungswerk für Talkmaster und Werbeindustrie, muss das Öffentlich-Rechtliche wieder zur freien Meinungsbildung und zum eindeutigen Bildungsauftrag zurückkehren. Die Symbiose zwischen öffentlich-rechtlichen Medien und Politik kann nur der umfassenden und transparenten Information der Bürgerinnen und Bürger ohne vorgefasste, und der amtierenden Regierungspolitik zurechtgebogene, Meinung dienen. Zu diesen Themen haben sich bereits erste Kontakte mit Medienexperten entwickelt, denen an der wissenschaftlichen Begleitung einer breiten und freien gesellschaftlichen Meinungsbildung gelegen ist.
Für weitere Fragen stehen Ihnen das Team der Publikumskonferenz unter info@publikumskonferenz.de zur Verfügung.

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Ständige Publikumskonferenz Forderung nach der Befreiung von der Rundfunk-Beitragspflicht aus sozialen Gründen

Buch: Zwischen Feindbild und Wetterbericht Über den Verein Beschwerden Beschwerden „im Zusammenhang mit Corona“: https://publikumskonferenz.de/forum/search.php?st=0&sk=t&sd=d&sr=posts&keywords=corona&fid%5B%5D=30 Archiv Bräutigam/Klinkhammer Beschwerde zum zurückgezogenen Beitrag in den Tagesthemen: https://publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=125#p713 Zur Leningrader Blockade https://www.mdr.de/geschichte/ns-zeit/leningrader-blockade-100.html PDF: Asylbewerberzugänge Deutschland 300456_Monatsuebersicht_fuer_das_Jahr_2015

Beobachtungen einer Kriegsberichterstatterin

Ein Gastbeitrag von Kristina Melnikova. Deutsch: Journalistin, Kriegsberichterstatterin, berichtet seit 2014 über den Krieg im Donbass und schreibt für russische und ausländische Printmedien sowie für Videoreportagen im Fernsehen. Sie hat in Kasachstan, Weißrussland und Syrien gearbeitet und über den 44-tägigen Krieg in Berg-Karabach berichtet, wo sie auf dem Höhepunkt der Feindseligkeiten zwei Wochen in der Konfliktzone verbrachte. Veröffentlichte Beiträge zur Nachkriegsregelung, u. a. zu den Problemen an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan in Syunik, Armenien. Kristina Melnikova: „Ich habe in Donezk gearbeitet, wo ich seit Beginn der russischen militärischen Sonderoperation dreieinhalb Monate lang ununterbrochen tätig war, und über die Entwicklungen in Wolnowacha und Mariupol berichtet, wo ich während der aktiven Feindseligkeiten im März und April sowie im Mai, als der Wiederaufbau der Stadt begann, regelmäßig zu Besuch war.“ Kristina Melnikova arbeitete bei der Beschießung von Donezk, Jasinwata und anderen Städten der Republik sowie in Saporischschja zusammen mit einer Einheit von Reservisten aus dem Donbass.

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Anfang Juli wurde die hintere Stadt Snezhnoye in der Volksrepublik Donezk von einem Raketenangriff eines US-amerikanischen HIMARS-Mehrfachraketenwerfers getroffen, wobei ein Kindergarten und mehrere Häuser beschädigt wurden. Und am 5. Juli wurde erneut ein Kind bei einem ukrainischen Angriff mit von NATO-Ländern gelieferten Waffen getötet. An diesem Tag setzte das ukrainische Militär das Zentrum von Donezk einem chaotischen Beschuss aus. Mehr als hundert 155-mm-Artilleriegeschosse (NATO-Standardmunition) wurden an einem einzigen Morgen auf die Stadt abgefeuert.

Hier befand sich die zehnjährige Veronika Badina während des Beschusses im Hof ihres Privathauses und wurde vor den Augen ihrer Mutter in Stücke gerissen. Nach Angaben der untröstlichen Frau war sie ihr einziges Kind. Das Gebiet, in dem das Mädchen ums Leben kam, galt immer als sicher, da es weit von der Frontlinie entfernt war und ein Beschuss in keiner Weise gerechtfertigt werden konnte.  Doch in letzter Zeit hat die Ukraine, nachdem sie sich die moralische, materielle und informationelle Unterstützung westlicher Länder gesichert hat, schamlos damit begonnen, das Zentrum von Donezk zu beschießen – und zwar in Gebieten, in denen es nicht einmal Verwaltungseinrichtungen gibt, geschweige denn militärische Einrichtungen. Während die Einschläge in den Außenbezirken von Donezk, das von den ukrainischen Streitkräften halb umzingelt ist, irgendwie mit der Nähe zur Frontlinie erklärt werden könnten, kann der Beschuss des weit von der Front entfernten Stadtzentrums sowie der hinteren Gebiete nur als Terror bezeichnet werden. In den letzten Monaten waren zivile Opfer in Donezk an der Tagesordnung – mehrere Tote und mehrere Dutzend verwundete Zivilisten sind die Regel. Einer der schlimmsten Beschüsse des Zentrums von Donezk erfolgte am 14. März, als die Luftverteidigungskräfte der Volksrepublik Donezk eine mit ukrainischer Tochka-U-Streumunition bestückte Rakete im Verwaltungsteil der Stadt abfingen. Ein Dutzend Streumunition explodierte, traf mehrere belebte Straßen und tötete mehr als 20 Zivilisten auf einmal, darunter auch Rentner, die in der Nähe eines Geldautomaten ihre Rente abhoben. In all diesen Monaten wurde von der Ukraine regelmäßig Streumunition gegen die Bewohner der Volksrepublik Donezk eingesetzt, doch westliche Politiker ignorierten diese Informationen, genehmigten weiterhin Waffenlieferungen an die Ukraine und schürten die Russophobie in der Gesellschaft. Diese Duldung hat der ukrainischen Führung, der die westlichen Staats- und Regierungschefs scheinbar einen Freibrief für absolute Gräueltaten ausstellten, endgültig nahezu jede Grenze überschreiten lassen. Der massive Beschuss des Zentrums von Donezk, der Ende Mai begann, fiel mit dem Beginn des aktiven Einsatzes von NATO-Munition des Kalibers 155 mm auf zivile Einrichtungen zusammen. Obwohl das DNR-Militär schon vorher westliche Waffen auf von der ukrainischen Armee zurückgelassenen Stellungen entdeckt hatte, wurden mir beispielsweise im Winter und frühen Frühjahr NLAW-Mörser auf AFU-Stellungen in Marinka gezeigt. Infolge des ukrainischen Beschusses mit NATO-Nachschub wurden im Donbass täglich Zivilisten, darunter auch Kinder, getötet, und zivile Einrichtungen, darunter Kindergärten, Schulen und Entbindungskliniken, standen regelmäßig unter Beschuss. Am 30. Mai, als ukrainische Raketen gleich mehrere Schulen im Stadtzentrum trafen, war ich bereits seit mehr als dreieinhalb Monaten in Donezk und filmte fast täglich die Folgen des ukrainischen Beschusses – zerstörte Häuser und von Schrapnellen verstümmelte Körper der Toten. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die europäischen Politiker und die Medien, die an der Fortsetzung des Krieges interessiert sind, die Wahrheit über diesen Beschuss erfahren haben. Es ist zu bezweifeln, dass irgendjemand von ihnen diesen Beschuss ernsthaft erwähnt hat, der zum Tod mehrerer Mitarbeiterinnen der betroffenen Schulen führte, darunter eine Technikerin an einer Schule und eine Köchin in der Schulkantine an einer anderen. Auch zufällig vorbeikommende Passanten waren unter den Toten. Die GUS-Länder begehen am 1. Juni den Tag des Kinderschutzes. Am Vorabend des Feiertags ereignete sich eine schreckliche Tragödie im nahe gelegenen Makiivka, wo eine von der ukrainischen Seite abgefeuerte Granate westlichen Kalibers die fünfjährige Mirra Radionova im Hof ihres Hauses tötete.
Ich appelliere an Gott, an Sie, an alle, ich frage auf meinen Knien, an wen soll ich mich noch wenden? Gib uns das Kind zurück, gib uns Mirrochka zurück!
rief die verzweifelte Großmutter. Mitte Juni (Beschuss und zivile Todesopfer waren in dieser Zeit an der Tagesordnung, und Donezk versank in Rauch und Feuer) schlug eine Granate in der Entbindungsklinik des Wischnewski-Krankenhauses im Kiewer Stadtteil ein. Mehrere Granaten flogen auf einmal ein, die Frauen in den Wehen wurden evakuiert, und ein Krankenhausmitarbeiter blieb mit den Babys zurück, die an Beatmungsmaschinen angeschlossen waren. In der Entbindungsklinik wurde an diesem Tag dank des raschen Handelns der Arbeiter, die die Frauen evakuierten, niemand verletzt, aber eine Frau und ihr jugendlicher Sohn wurden auf dem Markt von Maiskoje im hinteren Budennowskij Bezirk getötet. Dieser Beschuss erfolgte ebenfalls mit Waffen des NATO-Kalibers… Es ist unwahrscheinlich, dass die Bewohner der europäischen Länder, die wissen, gegen wen die Ukraine die vom Westen gelieferten Waffen einsetzt, solche Lieferungen unterstützen würden. Doch während die westliche Presse und die Politiker in den acht Jahren des ukrainischen Krieges gegen die DNR und die LNR den Tod von Zivilisten im Donbass einfach übersehen haben, lügen sie jetzt ganz offen ihr Publikum an – im „besten“ Fall wird der Beschuss von Donezk durch die ukrainischen Streitkräfte als Beschuss ukrainischer Städte durch Russland dargestellt, wie es die BBC-Journalisten taten, und im schlimmsten Fall wird Russland beschuldigt, das Gebiet der DNR zu beschießen, obwohl sich Donezk seit acht Jahren im Krieg mit der Ukraine befindet und Moskau all die Jahre um Hilfe gebeten hat. Der erste Fall erinnert sofort an den Beschuss des Kiewer Stadtteils Donezk. Am 27. Februar, als ich in Donezk arbeitete, filmte ich einen Granateneinschlag einer ukrainischen 152-mm-Haubitze in der Mironova-Straße 5. Die britische Luftwaffe tat diesen Beschuss jedoch als „russischen Angriff“ auf Charkiw ab. Nachdem die Fälschung aufgedeckt wurde, wurde der Bericht entfernt, aber fast 200.000 Menschen hatten ihn zuvor sehen können. Wenn europäische und US-amerikanische Politiker behaupten, Russland beschieße Donezk oder Luhansk, muss man sich fragen, ob sie wirklich glauben, dass ihre Mitbürger völlig unlogisch sind. Donezk erklärte 2014 nach einem Referendum über die Selbstbestimmung seine Unabhängigkeit von der Ukraine, kämpfte dann acht Jahre lang mit eigenen Kräften gegen die Ukraine und erhielt am 23. Februar dieses Jahres die lang erwartete Anerkennung durch Russland und Unterstützung durch die russischen Streitkräfte. Es scheint also, dass Russland auf sich selbst schießt? Auf wen also schießt die ukrainische Artillerie, die in letzter Zeit so aktiv vom westlichen militärisch-industriellen Komplex beliefert wurde? Doch leider schießt das ukrainische Militär auf Donezk, seine Entbindungsheime und Parks, seine Einwohner, darunter die fünfjährige Myra aus Makejewka und die zehnjährige Viktoria aus Donezk, die von einer Bombe in die Luft gesprengt wurde, die mit der stillschweigenden Zustimmung und dem Geld der europäischen und amerikanischen Steuerzahler hergestellt und in die Ukraine geschickt wurde, die kaum zugestimmt hätten, wenn sie die ganze Wahrheit gekannt hätten.

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Russisch:  Автор: Кристина Мельникова Журналист, военкор, освещала войну на Донбассе с 2014 года, подготавливая материалы для российских и зарубежных печатных изданий, а также видео репортажи для телевидения.  Работала в Казахстане, Белоруссии и Сирии, освещала 44-дневную войну в нагорном Карабахе, проведя в зоне военного конфликта две недели в самый разгар боевых действий. Публиковала материалы о послевоенном урегулировании, в том числе о проблемах на границе Армении и Азербайджана в армянском Сюнике. Признание ДНР и ЛНР встретила в Донецке, где работала непрерывно три с половиной месяца с момента начала Специальной военной операции России, освещала опроисходящеев Волновахе, в Мариуполе, где бывала регулярно во время активных боевых действий в  марте и апреле, а также в мае, когда началось восстановление города. Работала на обстрелах в Донецке, Ясиноватой и других городах республики, а также на запорожском направлении вместе с  подразделением донбасских резервистов-шахтеров.

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В начале июля тыловой город Снежное Донецкой народной республики подвергся ракетному удару из американской системы реактивного залпового огня HIMARS, в результате чего повреждение получил детский садик и несколько домов. А 5 июля в результате украинской атаки с использованием оружия, поставляемого странами НАТО, снова погиб ребенок. В этот день украинские военные подвергли хаотичному обстрелу центр Донецка. Более сотни артиллерийских боеприпасов калибром 155 мм (боеприпасы стандарта НАТО) было выпущено по городу за одно только утро. Здесь во дворе своего частного дома во время обстрела находилась десятилетняя Вероника Бадина, которую разорвало на части на глазах у ее матери. По словам безутешной женщины, это был ее единственный ребенок. Район, где погибла девочка, всегда считался безопасным, потому что он находится далеко от линии фронта и стрельба по нему не могла быть ничем оправдана. Но в последнее время, заручившись моральной, материальной и информационной поддержкой стран Запада, Украина безо всякого стеснения начала открывать огонь по центру Донецка – в тех его районах, где рядом нет даже административных объектов, не говоря уже об объектах военных. Если попадания по окраинам находящегося в полуокружении вооруженных сил Украины Донецка можно было хоть как-то объяснить близостью фронтовой линии, то обстрелы удаленного от фронта центра города, а также тыловых районов, иначе как террором назвать нельзя. На протяжении последних месяцев в Донецке ежедневно гибли мирные – несколько погибших и несколько десятков раненых среди гражданского населения стали нормой. Один из самых страшных обстрелов центра Донецка произошел 14 марта, когда силы ПВО Донецкой народной республики перехватили начиненную кассетными боеприпасами украинскую ракету «Точка У» в административной части города. Десяток кассет успели разорваться, поразив сразу несколько оживленных улиц и одним разом унеся жизни более 20 мирных жителей, в том числе пенсионеров, которые обналичивали пенсию возле банкомата. Кассетные боеприпасы Украина регулярно использовала против жителей Донецкой народной республики все эти месяцы, но западные политики игнорировали эту информацию, продолжая одобрять поставки оружия Украине и накачивать общество русофобией. Такое попустительство окончательно развязало руки украинскому руководству, которому западные лидеры словно бы дали карт-бланш на абсолютные зверства. Массированные обстрелы центра Донецка , начавшиеся в конце мая, совпали с началом активного использования по гражданским объектам боеприпасов натовского образца – 155 мм калибра. Хотя и до этого на оставляемых украинскими военными позициях военные ДНР обнаруживали западное вооружение, например, минометы NLAW мне показывали еще зимой-в начале весны на позициях ВСУ в Марьинке (ФОТО). В результате украинских обстрелов с использованием натовских поставок на Донбассе каждый день гибли мирные люди, включая детей, под огнем регулярно оказывались гражданские объекты, в том числе детские садики, школы и родильные дома. 30 мая, когда украинские ракеты поразили сразу несколько школ в центре города, я уже более трех с половиной месяцев находилась в Донецке, практически ежедневно снимая последствия украинских обстрелов – разрушенные дома и изуродованные осколками тела погибших. Но вряд ли о каком-то из этих обстрелов рассказывали правду заинтересованные в продолжении войны европейские политики и обслуживающие их интересы СМИ. Сомневаюсь, что кто то из них всерьез упоминал и об этом обстреле, в результате которого погибло несколько женщин – сотрудницы пострадавших школ, включая техничку в одной, и повара школьной столовой во второй. Среди погибших оказались и просто случайные прохожие. 1 июня в странах СНГ празднуется день защиты детей. И накануне этого праздника страшная трагедия произошла в соседней с Донецком Макеевке, где выпущенный украинской стороной снаряд западного калибра убил пятилетнюю Мирру Радионову во дворе ее дома.
  • Я обращаюсь к Богу, к вам, ко всем, на коленях прошу, к кому мне еще обратиться? Верните нам ребенка, верните нам Миррочку, кричала тогда обезумевшая от горя бабушка.
В середине июня (обстрелы и гибель гражданских происходили все это время ежедневно, Донецк утопал в дыму и огне) имело место попадание снаряда в действующий родильный дом больницы Вишневского в Киевском районе города. Прилетело сразу несколько снарядов, рожениц эвакуировали, а с младенцами, которые находились под аппаратами ИВЛ остался сотрудник больницы. В роддоме в тот день никто не пострадал, благодаря оперативным действиям эвакуировавших женщин работников, а вот на Майском рынке в тыловом Буденновском районе погибла женщина и ее сын подросток. Этот обстрел также велся с использованием оружия калибра НАТО… Навряд ли зная, против кого Украиной применяется поставляемое Западом оружие, жители европейских стран, поддержали бы подобные поставки. Но если раньше, на протяжении восьми лет войны Украины против ДНР и ЛНР, западная пресса и политики просто не замечала гибели мирных жителей на Донбассе, то сейчас они откровенно лгут своей аудитории – в «лучшем» случае обстрелы Донецка украинскими вооруженными силами выдаются за обстрелы украинских городов со стороны России, как это делали журналисты BBC, а в  худшем – в обстрелах территории ДНР обвиняют Россию, хотя Донецк уже 8 лет воюет с Украиной и все эти годы просит Москву о помощи. В первом случае сразу вспоминается ситуация с обстрелом Киевского района Донецка. Еще 27 февраля во время работы в Донецке я снимала попадание снаряда (ЕСТЬ ФОТО ПРОИЛЛЮСТРИРОВАТЬ), выпущенного из украинской гаубицы 152 мм на улице Миронова, 5.  Но британская ВВС выдала этот обстрел за «российскую атаку» на Харьков. После разоблачения фейка, репортаж убрали, но его успели увидеть почти 200 000 человек. В тех же случаях, когда политики Европы и США заявляют, что Россия обстреливает Донецк или Луганск, хочется спросить – «неужели они считают, что их сограждане напрочь лишены логики». Донецк провозгласил независимость от Украины в 2014 году после проведения референдума о самоопределении, затем 8 лет воевал с  Украиной своими силами, а 23 февраля этого года получил долгожданное признание со стороны России и заручился поддержкой российских вооруженных сил. То есть, выходит, Россия стреляет сама по себе? А по кому же тогда стреляет украинская артиллерия, которую в последнее время так активно снабжает западный военно-промышленный комплекс? Увы, но украинские военные из оружие, поставленного странами НАТО стреляют по Донецку, по его родильным домам и паркам, по его жителям, в том числе по пятилетней Мирре из Макеевки и десятилетней Вике из Донецка, которую разорвала бомба, произведенная и отправленная Украине с молчаливого согласия и за деньги европейских и американских налогоплательщиков, которые вряд ли подписались бы на это, если бы знали всю правду.