„Gender gefälligst, du krankes Hirn!“ – Über die Sprache und das Kranke

Was macht das Gendern mit der Gesellschaft? Und wer ist hier eigentlich krank – die oder wir? Darüber sprechen wir in unserem aktuellen Podcast. Zu Besuch ist dieses Mal Anke Behrend. Sie ans Mikro zu kriegen, war für uns die reine Freude, denn Anke ist klug, witzig und: eine Frau! Zwar haben wir schon einige Frauen in Interviews bei uns begrüßen dürfen, aber in diesem Format des Gesprächs ist die Konstellation mit einer weiblichen Stimme eine Premiere. Wir möchten euch diesen Podcast als Hör-Tipp ans Herz legen. Und es wird nicht der letzte sein, den wir mit Anke machen. Inhalt: 00:30 „Danke, Anke, dass du da bist!“ 02:00 Irgendwas mit Medien 04:30 Krankhaftes Gendern 06:00 Über das Gendern 07:00 Frauen sichtbar machen (ehrenkäsig) 09:30 Gendern versus Stil 12:00 Aufmerksamkeits-Gendern 15:00 Nicht gendern 16:00 Vergewaltigerinnen? 18:00 Regenbogen-Symbolik 19:30 Sprache im Wandel 22:00 Öffentlich-rechtliche Sprachpolizei 25:00 Tod nach Terminplan 27:30 Sterilisation für’s Klima 28:00 „Du bist ja krank!“ 29:30 Ist Lauterbach krank? 34:30 Ferndiagnostik 36:30 Defekt mit Verantwortung 38:00 Flächendeckendes Pathologisieren 39:00 Alle sind traumatisiert! 40:00 Die Definition der Verschwörungstheorie 43:00 Große und kleine Diskussionen und Ideologie 45:00 Defekt ohne Verantwortung 50:00 Der Fall „Klimatod“ und die Folgen 53:00 „Tot“schlagargumente 58:00 Krankheit und Hilfe 01:01:30 Fälle für die Sektenbeauftragten 01:02:00 „Ok.“

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Parallelen zu Deutschland: Wie wirkt sich die aktuelle Wirtschaftskrise in Europa auf die Slowakei aus?

Vorbemerkung: Dass folgende Interview stammt aus unserem neuen Telegram-Kanal „Randnotizen aus der Mitte“. Dort wird es künftig weitere Interviews und Hintergrundartikel geben. Wir haben die Möglichkeit, durch erweiterte Rechercheoptionen Informationen zur Verfügung zu stellen, die über das übliche Maß hinausgehen. Auf diese Weise ist auch das folgende Interview möglich geworden. Der neue Kanal ist zweigeteilt, es gibt einerseits einen kostenlosen Kanal, auf dem Informationen zu finden sind. Andererseits die Abo-Variante, die zusätzliche Artikel bietet, die zudem vertont werden und dort zu finden sind. Das Abo ist für 10,- Euro im Monat zu haben. Dieses Abo dient dazu, unsere Arbeit auszubauen und künftig noch tiefer in die Recherche einsteigen zu können. In Zukunft sind unter anderem Live-Streams geplant, die Wünsche der Abonnenten sollen stark eingebunden und berücksichtigt werden. Hier geht es zum kostenlosen Kanal. Hier entlang geht es zum Abo-Kanal. Und nun das Interview:

Parallelen zu Deutschland: Wie wirkt sich die aktuelle Wirtschaftskrise in Europa auf die Slowakei aus?

Die Auswirkungen von Inflation, Sanktionen und der unlogischen so genannten “grünen” Politik betreffen jedes Land in Europa. Im Falle der Slowakei leistet auch die Regierung, die nicht bereit war, eigentlich zu regieren, ihren Beitrag zur schwierigen Situation. Das ist genau der Grund, warum die Staatsschulden wachsen, die Wirtschaftsleistung zurückgeht und auch die Defensivkraft des Staates nachlässt. Die Bürger bekommen das natürlich durch steigende Preise in den Geschäften zu spüren, die Unternehmen durch in die Höhe getriebene Energiekosten. So muss es nicht sein. Die Situation muss geändert werden. Milan Uhrík ist slowakischer Abgeordneter im Europäischen Parlament und Vorsitzender der konservativen Partei Republik, die sich offen kritisch gegenüber der Europäischen Union äußert und den Austritt der Slowakei aus der NATO befürwortet. Milan Uhrík ist neben den bekannteren Claire Daly und Mick Wallace eine der wenigen Stimmen, die sich gegen Sanktionen aussprechen, die den Menschen in Europa schaden, und die eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine und ein Ende der Waffenlieferungen durch die AFU fordern. Gemeinsam mit Abgeordneten der Alternative für Deutschland (AfD) hat er eine Erklärung abgegeben, in der er darauf hinweist, dass die Finanzierung der Ukraine zum Nachteil der Menschen in Europa eingestellt werden muss.

Liegt es im nationalen Interesse der Slowakei, Sanktionen gegen Russland einzuführen?

Die Sanktionen sind eine Entscheidung der USA und der EU-Regierung, die einfach die Maßnahmen der USA kopiert. Die Bürokraten konnten ihr Versprechen nicht einhalten. Der Krieg ist immer noch nicht vorbei, die Lage hat sich nicht verbessert, und die russische Wirtschaft ist nicht ruiniert worden. Im Hinblick auf die wichtigsten Indikatoren wächst sie trotz der unzähligen Beschränkungen, während die europäischen Volkswirtschaften (die von billiger Energie abhängig sind) stagnieren und sinken. Persönlich möchte ich gute Beziehungen zu jedem Land pflegen.Darüber hinaus ist die Slowakei aus historischen und geografischen Gründen auf billiges Öl und Gas aus dem Osten angewiesen. Daher entsprechen die Sanktionen sicherlich den Interessen der Slowakei nicht. Vielmehr würde ich stattdessen eine friedliche Rhetorik der slowakischen Regierung begrüßen, die auf eine diplomatische Lösung des Konflikts abzielen würde.

Warum hat die Slowakei beschlossen, die Einfuhr von Getreide aus der Ukraine sowie deren Verarbeitung und Verkauf zu verbieten?

Bei einer Inspektion von ukrainischem Getreide wurde ein hoher Gehalt an Pestiziden und Herbiziden festgestellt, was unseren Standards nicht entspricht. Außerdem war dieses Getreide billig, was eine Bedrohung für unsere heimischen Erzeuger darstellt. Daher ist es einfach richtig, unsere Bevölkerung vor schädlichen Produkten zu schützen, die ins Land importiert werden, und unsere einheimischen Unternehmen unter Schutz zu stellen, die einheimische Lebensmittel produzieren.

Welchen Einfluss haben US-amerikanische Non-Profit-Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und Think Tanks auf die Slowakei und wie kommt es in der Wirtschaft und der Politik zum Ausdruck?

Diese Organisationen haben in der Slowakei in vielen Bereichen wirklich großen Einfluss. Ungewählte Aktivisten und Lobbyisten versuchen oft, in den Staatsapparat einzudringen und die öffentliche Meinung zugunsten der einen oder anderen Einflussgruppe zu ändern. Oder zugunsten politischer Parteien, die diese Persönlichkeiten begünstigen. Meistens werden diese Organisationen von ausländischen Quellen oder Ministerien finanziert, wo ihre „Freunde“ bestimmte Interessen verfolgen. Dies ist ein weiterer Punkt, der geändert werden muss. Politische Entscheidungen dürfen nicht von nicht gewählten Beamten oder Aktivisten getroffen werden, die für ausländische Geldgeber arbeiten. Solche Entscheidungen müssen von demokratisch gewählten Personen getroffen werden, die auch in der Lage sind, ihre Entscheidungen zu verantworten.

Welche Auswirkungen hat der Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine auf die Slowakei? Welche Probleme ergeben sich aus der Integration der Flüchtlinge in die slowakische Gesellschaft? Welche Meinung über sie hat sich unter den Slowaken gebildet?

Ich glaube, nach dem Februar 2022 waren sehr viele mit ihnen solidarisch. Meine Parteikollegen halfen und helfen immer noch Müttern mit Kindern, die Arbeit und Schulen für ihre Kinder gefunden haben. Wenn wir über die Meinung der Bürgerinnen und Bürger sprechen, dann sage ich, dass sie mit der Zeit die Auswirkungen davon zu spüren bekommen, dass die Ressourcen für diese Hilfe langsam knapp werden. Also im Laufe der Zeit ändert sich die Meinung der Menschen, vor allem, wenn sie sehen, dass ukrainische Bürger mehr Präferenzen genießen können, als Slowaken in ihrem eigenen Land. Solche Situationen entstehen in Unternehmen, Krankenhäusern, Schulen, Postämtern usw. Manche haben mehr Erfahrung damit, manche weniger. Aber wir können sagen, dass der Wunsch zu helfen nicht mehr so groß ist wie am Anfang.

Was können Sie zu den Gerüchten sagen, dass sich Krankheiten wie Tuberkulose in der Slowakei und in anderen Ländern ausbreiten, weil aufgrund des Zustroms von Flüchtlingen keine geeigneten epidemiologischen Kontrollmaßnahmen eingeführt sind?

Diese mit der Massenmigration einhergehenden Risiken wurden bereits in den Ausschüssen des Europäischen Parlaments erörtert, aber auch in anderen Foren erwähnt. Ich denke jedoch, dass diese Probleme vor allem in den südeuropäischen Staaten auftreten, die mit den Herausforderungen der Migration aus der Ukraine konfrontiert sind. Das ist sicherlich einer der Schwerpunkte, der beim Schutz unserer Bevölkerung berücksichtigt werden muss.

Welche langfristigen Auswirkungen auf die Slowakei könnte der Konflikt in der Ukraine mit sich bringen?

Ich möchte darauf hinweisen, dass sich langfristige Folgen erst dann ergeben können, wenn die Staatsführung eine solche Politik über einen längeren Zeitraum betreiben würde. In diesem Fall sind mehrere Konsequenzen in mehreren Bereichen zu erwarten. In der Sicherheit, in der Wirtschaft, auch die Lebensqualität könnte betroffen sein. Gewählte politische Strukturen und Politiker sollen eine Politik verfolgen, die in erster Linie den Interessen der eigenen Bürger, ihrer Familien, der nationalen Unternehmen sowie der nationalen Sicherheit und der Wirtschaft dient.

Ratgeber mit Schatten

Es wird kühler. Mir werden sie fehlen, all die warmen Wärmewarnungen und Hitzeratschläge, die nicht nur gratis, sondern auch ganz umsonst sind. Über den Sommer zu sprechen, ob es zu heiß oder zu regnerisch war, zu tropisch oder gerade noch erträglich, klimagewandelt oder so wie damals, in den Achtzigern auch schon: Das ist das eigentliche Sommerloch. Die Diskussionen brutzeln in der Hitze der Gemüter. Es ist leidig, als ob die Sonne, wenn sie herunterbrennt, nicht schon genug Grund zur schlechten Laune wäre – entschuldigen Sie, der Autor dieser Zeilen ist kein sonniges Gemüt, er braucht keine Tage voller Sonnenschein. Er hat es gerne bewölkt. Der Sommer nervt ihn seit geraumer Zeit noch mehr als üblich. Wegen all der Sommerlöcher in den Hirnen der Leute: Wenn der Klimawandel überhaupt was bedeutet, dann doch wohl bloß den Umstand, dass sich bei vielen klaffende Hohlräume unter der Schädeldecke breitgemacht zu haben scheinen. Ständig bekommt man nicht nur Hitzewarnungen serviert, sondern gleich noch warme Ratschläge, wie es sich bei Hitze über den Tag und die Nacht kommen lässt. Seien Sie vorsichtig, sonst sterben Sie mir nichts dir nichts weg. Dann zerfallen Sie im Sonnenlicht wie die letzten Vampire am Ende von »From Dusk till Dawn«. Passen Sie auf sich auf! Bleiben Sie gesund! 

Lauterbach oder Instinkt: Menschen im Schatten?

Vor einigen Wochen war ich mit einem Freund auf dem Weg nach Kroatien. Tage zuvor wurde in den Medien erstmals in Deutschland von Lauterbachs Hitzeplan gesprochen. Die Alarmglocken schrillten bei vielen, denn das, was man so aufgetischt bekam, klang ganz massiv nach Lockdown. Sportveranstaltungen sollten zum Beispiel verpflichtend abgesagt werden, wenn es zu heiß ist. Ansonsten viele warme Ratschläge. Trinken. Schatten. Sonne meiden. Kaum war von diesem Hitzeplan die Rede, gingen auch Medien dazu über, ihren Wetterkaffeesatzlesereien noch Ratgeber anzuhängen. Plötzlich war die aufgedrehte Stimme aus dem Radio ein ganz informierter Hitzeexperte, der den Leuten erklären musste, wie man bei einem solchen Wetter lebt. Lüften sei wichtig, insbesondere nachts. Machen Sie die Jalousien runter. Fenster zu. Erfrischen Sie sich. Trinken Sie nicht zu wenig. Schatten, immer wieder Schatten. Und Sonne meiden, immer die Sonne meiden. Ganz besonders die Mittagshitze sei schädlich. Machen Sie keinen Marathon zur Mittagszeit. Wenn Sie als verarmter Rentner Pfandflaschen sammeln wollen, nutzen Sie die kühleren Morgenstunden. Wasser sei auch sehr wichtig: Insbesondere zur Innenanwendung. Trinken, trinken, trinken – sagen Sie also ihrer Pflegekraft, Sie soll öfter mal reinschauen und Ihnen die Schnabeltasse reichen. Wenn sie Zeit findet – sie hat ja noch acht andere Alte zu versorgen. Die ganze Fahrt nach Kroatien über lachten wir über diese Tour. Sahen wir einen in der Sonne stehen, gaben wir dem Affen Zucker: Schau hin, der wird gleich ableben! Wenn das der Gesundheitsminister wüsste! Ist bestimmt kein Deutscher, denn der wüsste, was sein Karl von ihm will. Und überhaupt, warum gefährdet der uns alle und steht einfach in der prallen Sonne. Noch etwas fiel aber auf: So richtig viele Menschen standen nicht in der Sonne. In Pula war das beispielhaft: Ein großer Platz in der Altstadt war zur Hälfte besonnt, die andere Hälfte lag im Schatten: Instinktiv scheinen sich die Menschen in den Schatten bewegt zu haben. Im hellen Bereich des Platzes fand man fast keine Menschen. Außerdem tranken alle, bewegten sich langsam, fächelten sich Luft zu, manche erfrischten sich an Brunnen, wenn denn welche zugegen waren. Kurz und gut: Entweder kannten die alle den Hitzeplan Lauterbachs oder hörten deutsche Radiosender – oder aber, und das ist ein geradezu verwegener Gedanke, im Menschen schlummert so etwas wie Instinkt und er weiß automatisch, wie er mit Hitze umgeht.

Ratschläge von Leuten, die andere für Idioten halten

Diese Menschen: Sie können bei der Hitze überleben, auch wenn sie nicht die süßlichen Stimmen des Wahnsinns deutscher Radiomoderatoren hören, die vom Lauterbach und von Freaky Fridays for Future besessen sind. Vermutlich ist das für deutsche Medienschaffende und Politikclowns schwer zu verstehen: Sie leben ja jetzt seit Jahren in dem Wahn, dass die Menschen ohne sie völlig hilflos wären. Sie glauben, sie seien die, die die Fäden in der Hand haben – ohne sie bewegt sich die Marionette, der Bürger doch gar nicht. Klar, die Olle in ihrem Rollstuhl in der Seniorenresidenz bleibt in der Sonne stehen.  Die bewegt sich wirklich nicht. Sie merkt aber auch nichts mehr. Auch nicht, dass es zu wenig Altenpfleger gibt, die sie mal eben in den Schatten stellen sollten. Das wäre mal ein Ratschlag für heiße Tage, der aus dem Radio sprudeln sollte: Stellt mehr Altenpfleger ein, die auch mal das Tässchen mit Wasser reichen können. Die Senioren brauchen vielleicht wirklich warme Ratschläge an warmen Tagen. Aber doch alle anderen nicht. Nicht mal die Kinder, denn die haben Eltern – und man kann dumm oder gebildet sein: Gegen Hitze macht jeder was, das ist ein Instinkt. Niemand stirbt, weil er einfach in der Sonne hocken bleibt. Hinter dieser schwülen Ratgeberschaft steckt natürlich ein fatales Menschen- und Gesellschaftsbild. Diese Experten können sich Bürger nicht mehr als Souverän vorstellen. Als souveräne Menschen, die wissen was zu tun ist. Für sie sind Bürger immer und überall Beratungsfälle. Klienten, die Betreuung brauchen und sich nicht beklagen sollten, wenn man ihnen hilft. Man muss sie warnen, ihnen sagen, wie es geht, sie auf Dinge hinweisen. Tut man es nicht, sterben sie wie die Fliegen. Was glaubt denn irgendein Idiot im Radio? Dass ich nicht auf die Idee komme, bei 38 Grad die Jalousien herabzulassen? Dass ich mich in die Mittagshitze setze und ein großes Glas Schnaps zu meiner Schweinshaxe schlürfe? Für so einen sind Menschen ganz offensichtlich gefühllose Klumpen organischer Masse, die unfähig zum Scheißen sind, wenn man ihnen den Stuhlgang nicht ansagt. In dieser Beratschlagungsmatrix, in die sich deutsche Journalistendarsteller begeben haben, kommt der Bürger nicht mehr als mündiges Wesen vor, als Mensch, der selbstverantwortlich ist und auch ohne vermeintliche Expertisen existieren kann. Für diese Leute sind wir alle nur eine stumpfe Verfügungsmasse, die dauernder Anleitung bedarf. Warme Ratschläge dieser Art sind schlussendlich demokratiefeindlich. Wer Bürgern als ganz heißen Tipp den Schatten empfiehlt, hat vermutlich nicht nur einen, sondern ist auch eine Schattenfigur im Prozess der im Gange befindlichen Entdemokratisierung.

Konfusion im Konsulat

Einen Reisepass zu erhalten kann ein schwieriges Unterfangen sein. Speziell für Niederländer in Frankfurt. Aber die Waffeln sind gut. Ein Gastbeitrag von Mathilde van der Linden. Wenn man ins Gebäude eintritt, in dem sich das niederländische Pop-up-Konsulat in Frankfurt befindet, sieht man als erstes ein Schild, worauf auf Niederländisch erklärt wird, dass man bis zur vereinbarten Zeit auf dem Sofa neben der Küche warten kann. In der Küche gibt es Kaffee, Tee und stroopwafels. »Toll«, dachte ich, »aber wo kann ich mich anmelden?« Ich folgte Pfeilen auf dem Boden, ans Sofa vorbei, ging durch eine Tür, folgte weiteren Pfeilen, bis ich das Pop-up-Konsulat erspähen konnte: Ich sah eine Beamtin in einem Büroraum, die gerade mit einer Familie redete. Sonst nichts. Ich wollte nicht stören, drehte mich um und ging zurück Richtung Tür. Da sah ich die Toiletten und realisierte, dass ich mal musste, aber es gelang mir nicht, die Tür zu den Damentoiletten zu öffnen. Eine Putzfrau, die gerade vorbeikam, sagte mir, dass die Toiletten nur mit einer Karte geöffnet werden konnten und dass ich ihr folgen sollte zu Toiletten ganz hinten im Flur. Während ich ihr folgte, liefe ich an anderen Büroräumen, die alle für einen kurzen Zeitraum einzeln gemietet werden können, vorbei. Die Leute in den Räumen sahen alle grausam beschäftigt und ernsthaft aus. Auf den Toiletten gab es nur englischsprachige Schilder. Bald gibt es auch hier in Deutschland, sowie jetzt schon in den Niederlanden, Geschäfte, in denen man nur noch Englisch sprechen kann. Sagen Sie nicht, dass Mathilde van der Linden Sie nicht gewarnt hat!

Termine, Termine

Nach meinem Toilettenbesuch ging ich zurück Richtung Sofa. Es gelang mir aber nicht, die Tür neben dem Sofa zu öffnen. Gottseidank war da wieder die Putzfrau, die mir sagte, dass auch die Tür zum Warteraum nur mit einer Karte geöffnet werden kann, was sie netterweise für mich machte. »Danke! Schön, dass Sie wieder da sind«, sagte ich ihr, »aber es ist schon merkwürdig, dass es einfacher ist reinzugehen als rauszukommen.« Die Putzfrau zuckte mit ihren Schultern. Die Türpolitik lag außerhalb ihrer Zuständigkeit. Ich setze mich mit einer Tasse Tee und stroopwafels aufs Sofa und versprach mir, nur aufzustehen, wenn ich abgeholt wurde. Auf dem Tisch vor dem Sofa lagen Bücher über die besten Maler der Menschheitsgeschichte, die natürlich aus den Niederlanden kamen. »Schade, dass ich nicht zeichnen und malen kann, sonst wäre ich selber inzwischen auch weltberühmt«, sagte ich mir in aller Bescheidenheit. Ich war vertieft in ein Buch über Vermeer, als eine andere Niederländerin sich neben mich setzte. Wir wünschten einander einen goedemorgen. »Wann ist Ihr Termin?«, fragte sie. »Wie spät haben wir es?«, fragte ich. »10:31 Uhr«, antwortete sie. »Mein Termin war vor einer Minute«, sagte ich. »Mein Termin ist um 10:45 Uhr«, erwiderte sie. »Aber wenn Sie schon zu spät dran sind, bin ich auch zu spät dran und ich habe auf der Arbeit so viel zu tun.« Sie öffnete einen Laptop, auf dem sie anfing laut zu tippen. Ich fragte sie, was für Arbeit sie hatte. Sie antwortete mir, ohne mich anzugucken, dass sie in einer Anwaltskanzlei arbeite. Ich wollte sie zuerst fragen, ob es stimmt, dass in Anwaltskanzleien viel gekokst wird, um den Arbeitsdruck bewältigen zu können, aber entschied mich dann doch gegen diese Frage. Ein altes, niederländisches Ehepaar kam einige Minuten später rein. Sie hatten auch einen Termin um 10:45 Uhr. Die Dame von der Anwaltskanzlei war empört. Wie konnte es zwei Termine um 10:45 Uhr geben? Wie viele Mitarbeiter arbeiteten wohl im Pop-up-Konsulat? »Nur eine Mitabeiterin habe ich vorher drinnen gesehen«, sagte ich. Die Dame von der Anwaltskanzlei fing an zu schimpfen.

Gebühren, Gebühren

Die alte Frau, die gerade reingekommen war, musste aufs Klo. Ich erklärte ihr, dass sie zum Ende des Flurs gehen müsse, wo es rechts hinten Toiletten gab, aber dass sie auf dem Rückweg dann nicht mehr die Tür zum Warteraum öffnen konnte. Ihr Mann, so ein Schatz, bot an, während des Toilettenbesuchs, die Tür zum Warteraum aufzuhalten, damit sie wieder den Warteraum betreten konnte. Einige Augenblicke nachdem sie durch die Tür verschwunden war, kam die alte Frau zurück und sagte, dass die Beamtin drinnen nichts zu tun hatte. Ich nahm meine Sachen und ging in ihren Büroraum. »Ich dachte, man wird abgeholt«, sagte ich ihr. »Das steht nicht auf dem Schild vorne«, antwortete sie. »Da steht auch nicht, dass man nicht abgeholt wird.« »Sie sind die Erste, die es nicht kapiert.« »Und wenn keiner kommt, denken Sie nicht, ich gucke mal, was los ist?«, erwiderte ich. »Wenn die Leute kommen, kommen sie. Wenn die Leute nicht kommen, kommen sie nicht. Sowieso habe ich keine Karte, mit der ich die Tür zum Warteraum aufmachen kann.« »Ernsthaft?« Sie nickte zur Antwort. »Na ja, weil ich auch was Positives sagen möchte: die stroopwafels sind lecker.« »Danke. Wir bemühen uns. Wann haben Sie Ihren Termin?« »Um 10:30 Uhr.« »Sie sind zu spät, aber gut, ich helfe Ihnen trotzdem, weil man für Ihr Anliegen nicht viel Zeit braucht.« Sie überprüfte die Passbilder und Dokumenten, die ich mitgenommen hatte, und fragte mich, warum ich jetzt schon einen neuen Reisepass und einen neuen Personalausweis beantragte. »Weil ich nicht weiß, ob Sie in zwei Jahren auch noch nach Frankfurt kommen.« »Wir haben vor weiter zu kommen. Für den nächsten Monat haben wir den Raum schon gebucht.« »Ich rede nicht vom nächsten Monat, sondern von zwei Jahren.« »Warum wollen Sie einen dicken Reisepass mit zusätzlichen Seiten? Ich sehe, dass Sie in den letzten Jahren nicht viel gereist haben.« »Es scheint eine Pandemie gegeben zu haben.« Meine Antwort war anscheinend befriedigend und sie fing an, meine Fingerabdrücke zu scannen. Als sie damit fertig war, musste ich zahlen: Die normalen Gebühren für Reisepass und Ausweis, zusätzliche Gebühren für die zusätzlichen Reisepass-Seiten, zusätzliche Gebühren für den Reisepass, weil die Beamtin aus Luxemburg nach Frankfurt gekommen war, zusätzliche Gebühren für den Personalausweis, weil die Beamtin aus Luxemburg nach Frankfurt gekommen war, und die UPS-Versandgebühren für den Reisepass und die DHL-Versandgebühren für den Ausweis. Nur die stroopwafels waren umsonst.

Vorgaben, Vorgaben

»Kann ich den Pass und den Personalausweis nicht einfach hier abholen?«, fragte ich. »Wann denn? Wir sind hier doch nur ein paar Tage im Monat«, sagte sie erschrocken. »Den Pass schicken wir direkt mit UPS aus Luxemburg zu Ihnen. Den Personalausweis schicken wir zur Botschaft in Berlin. Von dort wird der Ausweis per DHL-Einschreiben eigenhändig zu Ihnen geschickt.« Sie sprach Einschreiben eigenhändig mit einem Vergnügen auf Deutsch aus, das ich nur empfinde, wenn ich das Wort Sachertorte sage. »Warum schicken Sie mir auch nicht den Personalausweis direkt aus Luxemburg?«, fragte ich. »Vorgaben«, sagte sie. »Vorgaben?« »Da kann man nichts machen«, sagte sie und sie zuckte mit ihren Schultern. Die Versandpolitik lag außerhalb ihrer Zuständigkeit. »Wann sind meine Dokumente fertig?« »Spätestens in fünf Wochen.« »Das dauert gar nicht so lange«, sagte ich, worauf die Beamtin zum ersten und letzten Mal lächelte.   Mathilde van der Linden ist Buchhalterin aus den Niederlanden. Sie arbeitet und wohnt in Frankfurt am Main.

Russlands Wirtschaft steht vor dem Untergang

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Tom hat mich vor einigen Tagen auf einen Artikel in der Frankfurter Rundschau aufmerksam gemacht. Es geht in dem von Bona Hyun verfassten Beitrag um Russland und seine Wirtschaft. Wenig verwunderlich für ein Blatt des deutschen Mainstreams sagt Hyun den Zusammenbruch der russischen Wirtschaft voraus. Das ist nicht wirklich neu und daher auch nicht überraschend, der Grund ist aber interessant. Hyun glaubt, die russische Wirtschaft geht an zu viel Wirtschaftswachstum zu Grunde – schleichend. Das ist nun allerdings recht originell. Aufgrund des orbitanten Wachstums überhitzt die Wirtschaft, die Löhne steigen und treiben die Inflation und – wupps – alles aus und vorbei. Russland bricht unter dem eigenen Erfolg zusammen. Putin hat sich verrechnet. Wer auch sonst, außer Putin gibt es für die deutsche Journaille ohnehin niemanden in der russischen Politik.

Orginelle Vorhersagen

Unter den Begründungen, warum es mit Russlands Wirtschaft demnächst zu Ende geht, ist das sicherlich eine der phantasievolleren. Immerhin hat Hyun im Gegensatz zu vielen anderen ihrer Kollegen zur Kenntnis genommen, dass Russlands Wirtschaft wächst. Das ist schon mal viel wert. Vielfach werden die russischen Zahlen über das Wachstum des BIP einfach geleugnet. Alles Lüge, alles russische Propaganda, ist die verbreitete Haltung unter den deutschen Schreiberlingen. Informationen aus Russland sind grundsätzlich falsch, ist die Grundanahme in deutschen Zeitungsredaktionen. Sie zu teilen, ist Einstellungsvoraussetzung. Zudem war bis vor Kurzem noch üblich, zu behaupten, die Sanktionen würden ihre zerstörerische Kraft mittelfristig entwickeln. Unmittelbar nachdem die Sanktionen verhängt worden waren, wurde ein Wirtschaftseinbruch im zweistelligen Bereich prophezeit – und zwar ziemlich zügig. Von mittelfristiger Wirkung war damals nichts zu hören.  Nachdem Russland dann festgelegt hat, dass es die EU nur noch gegen Rubel mit Gas beliefern wird und der Rubelkurs daraufhin massiv anstieg, wurde Russland die holländische Krankheit vorhergesagt. Die Deindustrialisierung Russland stand  bevor. Als der Rubelkurs dann entgegen aller Vorhersagen wieder sank, erkannte man dann im schwachen Rubel das Anzeichen für das bevorstehende Ende. Die Begründungen verändern sich im zeitlichen Ablauf, das Ergebnis ist jedoch immer das Gleiche: der russischen Wirtschaft steht der Zusammenbruch unmittelbar bevor. Das Problem ist, dass sich die russische Wirtschaft an all diese Vorhersagen nicht halten will.  Das andere Problem ist, dass die deutsche Journaille aus ihrem Scheitern nichts lernt. Russland muss untergehen – das ist die Maßgabe, an der sich die Berichterstattung zu Russland zu orientieren hat. Natürlich ist an den Thesen immer ein bisschen was dran, nur die Schlussfolgerungen sind in der Dramatik kontinuierlich falsch. Auch Hyun hat nicht völlig unrecht. Das Wachstum in Russland ist hoch, die Arbeitslosigkeit historisch niedrig. Die Produktion ist in vielen Bereichen ausgelastet. Es wird in die Realwirtschaft investiert. Das löst in Russland eine Lohn-Preis-Spirale aus, durch die die Inflation getrieben wird. Die russische Zentralbank reagiert darauf mit der Erhöhung des Leitzinses. Alles wie aus dem Lehrbuch. Für Untergangsszenarien gibt die reale Situation nichts her.

Russlands Luxusprobleme

Doch deutsche Journalisten wären nicht deutsche Journalisten, wenn sie darin nicht die Vorzeichen eines Untergangs sehen würden. Dabei sind die wirtschaftlichen Probleme Russlands gerade im Vergleich mit Deutschland absolute Luxusprobleme. Die gleichen Journalisten, von denen in Serie der baldige Zusammenbruch der russischen Wirtschaft vorhergesagt wird, sehen in einer massiven Steigerung der Energiepreise, die durch den Verzicht auf russischen Energieträger herbeigeführt wurde, kaum ein Problem. Man habe sich aus der Abhängigkeit von Russland befreit, wird im Gegenteil gejubelt. Die Energiewende läuft. Dabei sind die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands imens. Das Land hat durch die Rückwirkung der Sanktionen sein Geschäftsmodell verloren. Das wird in Deutschland kaum angemessen thematisiert. Die Frage, die sich  mir persönlich angesichts all dieser journalistischen Einseitigkeit und dem Mangel an Bemühen um Objettivität stellt, ist, warum der deutsche Journalismus nicht zusammenbricht? Wer liest eigentlich diesen Blödsinn noch? Ich habe darauf keine befriedigende Antwort.

Nach dem Ende des Krieges

Es verdichten sich die Anzeichen, dass der Krieg in der Ukraine zu Ende geht. Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba hat auf seinem Besuch in China Bereitschaft signalisiert, mit Russland in Verhandlungen einzutreten. Russland hat geantwortet, die Bedingungen für Verhandlungen seien grundsätzlich gegeben. Es bewegt sich was. Was und wie viel sich in welche Richtung bewegt, wird sich in zeigen. Auf eine Schritt vorwärts folgen zwei seitwärts. Sollte der Krieg tatsächliche zu Ende gehen, wird sich auch deutlicher zeigen, wie viel Schaden die EU als Staatenbund genommen hat. Man wird sich sicherlich gut erinnern, dass von der EU keinerlei Vorschlag zur Beilegung des Konflikts kam. Nicht nur das. Die wenigen Stimmen, die sich in der EU für Diplomatie und eine Verhandlungslösung eingesetzt haben, wurden niedergebrüllt, diffamiert sowie ganz offiziell mit Bann belegt. Die EU-Kommision und mit ihr einige EU-Länder wollen die ungarische Ratspräsidentschaft boykottieren. In der letzten Woche veröffentlichte die EU ihren Rechtstaatlichkeitsbericht. Was wie ein schlechter Witz klingt, meint die EU aber selbstverständlich völlig ernst: rechtsstaatliche Defizite werden für Ungarn und die Slowakei festgestellt. Wer für Zufall hält, dass genau den beiden Ländern in der EU rechtstaatliche Defizite bescheinigt werden, die sich für eine diplomatische Lösung und Gespräche im Ukraine-Konflikt einsetzen, dem kann auch die Existenz von Weihnachtsmann und Osterhase problemlos plausibel gemacht werden. Die EU bestraft den Einsatz für Frieden. Die EU und zahlreiche ihrer Mitgliedsländer stellen den Willen zum Krieg nicht nur über ihre eigenen Interessen, sondern wenden sich auch gegen diejenigen Staaten und ihre politischen Vertreter, die an der Idee von einer Friedensunion in irgendeiner Form festhalten wollen. So konnte die Ukraine ganz ungestraft und ohne dass großer Wirbel entstanden wäre sowohl der Slowakei als auch Ungarn den Ölhahn zudrehen. Die Brüsseler Sympathie ist offensichtlich auf Seiten der Ukraine und nicht auf Seiten der beiden Migliedstaaten. Das wird Folgen haben. Der Keil, der die EU spalten wird, wurde längst tief in die EU-Gemeinschaft getrieben. Nicht von Russland, nicht von China, nicht von irgendeiner anderen ausländischen Macht, sondern von der Kommission selbst. Der Wille, alles zu politisieren und als Mittel der Machtausübung und -erweiterung zu nutzen, dafür auch Regeln und Verträge zu biegen und zu brechen, wird und muss sich auswirken. Ein derart autoritäres Regime ist selbst für diejenigen Länder auf Dauer unerträglich, die jetzt noch meinen, Vorteile für sich erzielen zu können. Das Problem bei Willkür ist, es kann jederzeit jeden treffen. Die Kommission wurde zu einem unkalkulierbaren Risiko für ihre Mitgliedstaaten. Wenn der Ukraine-Krieg als einigenden und Identität stiftender Moment in den Hintergrund tritt, werden die internen Verwerfungen, die sich in der Zeit des Krieges aufgetürmt haben, in den Fokus drängen. Die Machtergrefungen der Kommission stehen dann auf der Tagessordnung. Dann schlägt für die EU die Stunde der Wahrheit auch im Innern. Im Äußern ist der Ruf längst ruiniert. Als Friedensunion wird die EU längst nicht mehr wahrgenommen. Der unerbitterliche Kriegskurs und der Unwille zu Diplomatie und Kompromiss trat in den vergangenen beiden Jahren deutlich zutage. Die EU ist ein hoch aggressiver, imperialistischer Staatenbund haben Brüssel und einige Mitgliedsstaaten der Welt in aller Deutlichkeit bewiesen. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Bürger der EU so eine EU nicht wollen. Sie haben das bei der EU-Parlamentswahl auch deutlich gemacht. Der Wählerwille wurde im Anschluss in brüsker Weise übergangen. Die EU-Kommission macht einfach weiter, als sei nichts geschehen. Dass die Bürger der EU und die Mitgliedstaaten sich auf Dauer einer Brüsseler Autokratie unterordnen werden,ist unwahrscheinlich.

Konjunktive Neuwahlgedanken

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Was unser Land jetzt bräuchte, ist keine irgendwie farblich etwas anders geartete politische Regierung mit oder ohne Beteiligung derselben rotgrüngelben Insolvenzverwalter und/oder der CDU oder der AfD. von Dadalus Uggla Wäre bis zu den Neuwahlen der Krieg in der Ukraine nicht endgültig beendet, würde eine große Koalition mit der CDU als stärkster Kraft diesen Krieg exponentiell verschärfen. Die Umsetzung der Forderung, seitens des vielfliegenden Kanzlerkandidaten mit dem falsch geschriebenen Monatsnamen, der Ukraine Langstreckenwaffen zu liefern (und diese anzuwenden), die auch Ziele tief im russischen Territorium erreichen, würde eine unweigerliche Antwort Moskaus provozieren. Damit würde das heiße Kriegsgeschehen tatsächlich direkt nach Deutschland und Polen und bedingt durch den dadurch eintretenden Bündnisfall der NATO nach ganz Europa ausgeweitet werden. Und selbst bei der (unwahrscheinlichen) Option der Nichtanwendung nuklearer Waffen, wären die drohenden Beschädigungen des Kontinents und das Schicksal vieler Millionen Menschen für Jahrzehnte völlig unkalkulierbar. Lachende Dritte, blieben dabei nur die USA und deren Präsident mit der lustigen Frisur, der damit gleich zwei wirtschaftliche Konkurrenten, nämlich Russland UND Europa ausgeschaltet hätte, ohne sich großartig darum bemühen zu müssen. Deshalb: Was jetzt notwendig wäre, ist eine politisch unabhängige Expertenregierung mit Fachleuten in jedem Ressort, ähnlich wie seinerzeit nach dem Rücktritt der Kurz-Regierung in Österreich. (Dieser wird im Nachhinein übrigens als eine der besten Regierungen im Nachbarland gedacht!) Solch eine Regierung müsste sofort sämtliche Kriegsausgaben für andere Länder auf Null und den Verteidigungsetat für das eigene Land auf ein absolutes Minimum setzen. Ebenso müssten sämtliche Transferleistungen von deutschen Steuergeldern in die Ukraine, die anderen Kriegsgebiete auf dem Globus und in die Länder, in denen man glaubt, die Umsetzung ‚westlicher Werte‘ durch sogenannte ‚Infrastrukturprojekte‘ erkaufen zu können, eingefroren werden. Eine Expertenregierung sollte die letzten der verbliebenen Steuergeldreste in die Sanierung aller systemrelevanten Evidenzen wie Gesundheit, Pflege, Rente, Bildung, Kultur und Infrastruktur im eigenen Lande investieren, statt damit, wie momentan der Fall, ausschließlich die Zerstörung und den Aufbau anderer Länder zu finanzieren. Staatliche Subventionen müssten wieder den einheimischen Unternehmen, abseits der Rüstungs-und Finanzwirtschaft zu Gute kommen und nicht der Wirtschafts-und Kriegsförderung in der gesamten restlichen Welt. Ohne einen gesunden Mittelstand, der in Deutschland systematisch zerschlagen wird, funktioniert keine moderne Industriegesellschaft! Verbunden damit, müssten endlich die arroganten und sinnlosen Sanktionen gegen große Industrienationen der Welt beendet werden, die uns in allen wirtschaftlichen Evidenzen schon lange überholt haben. Sanktionen, die nur einem einzigen Land schaden, nämlich Deutschland selber. Eine neutrale Haltung in allen Kriegsgebieten der Welt, vor allem in der Ukraine, wäre nicht nur der politischen Vergangenheit Deutschlands angesichts zweier angezettelten Weltkriege angemessen sondern würde auch die Chancen auf ein baldiges Kriegsende in der Ukraine erhöhen. Verbunden damit wäre auch eine dringend notwendige Rückkehr als Vorreiter der Entspannungspolitik in Europa. Statt sich in jedem Krisenherd der Erde als militärische Speerspitze der NATO zu gerieren, müsste wieder nach einer Normalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen zu Ländern wie Russland, China, Indien, Saudi-Arabien u.v.a. gesucht sowie ein bilateraler Kurs mit den USA auf Augenhöhe und nicht als deren bodenküssender Protekoratsstaat geführt werden. Diese multilateralen Verbesserungen könnten, in Form von günstigeren Gas-und Ölimporten, auch die Grundlage zur Rekonvaleszenz der deutschen Energieversorgung führen, welche die ausufernden Kosten der hiesigen Industrieproduktion und damit Inflation und Insolvenzen eindämmen würden. Vom dann vielleicht nicht mehr notwendigen umweltschädlichen Fracking durch US-Firmen an den deutschen Küsten mal ganz abgesehen. Womit man auch bei der Abkehr von sinnlosen, ideologisch getriebenen Umweltprojekten ohne einen tatsächlich nachhaltigen Klimaschutz, aber mit irrsinnig hohen Kosten für die Bevölkerung im eigenen Land wäre. Stattdessen sollte auf Energieformen gesetzt werden, welche die Umwelt tatsächlich entlasten, die Bevölkerung nicht in die Armut treiben und umweltvernichtende Hinterlassenschaften in Ausmaßen verursachen, deren Entsorgungsprobleme (z.B. bei Batterien für E-Autos) am Ende noch größer sein werden, als bei der Atomkraft. (In anderen Regionen der Welt setzt man z.B. längst wieder auf Wasserstoff, statt auf E-Mobilität, weil man dort die Sicherheits-und Entsorgungsprobleme erkannt hat.) Das würde allerdings eine wissenschaftsbasierte und nicht mehr ideologisch gesteuerte Energiepolitik voraussetzen, die momentan mit kaum einer der etablierten Altparteien möglich scheint. Eine Expertenregierung sollte und müsste ganz klare Regeln bei der Migration schaffen. Dabei geht es nicht um Hilfeverweigerung für tatsächliche Kriegsflüchtlinge, sondern um die Eindämmung der unkontrollierten Einwanderung aus mittlerweile praktisch jedem Staat der Welt. Es geht dabei um die Form der finanziellen Hilfestellungen, genauso wie um ganz klare Regelungen bei der Integration und auch der Verwirkung des Asylrechts bei Straftaten u.ä., verbunden mit der unkomplizierten Form einer Abschiebung. Wollte man den Arbeitsmarkt wieder beleben, die Zahl der Insolvenzen und die Inflation mindern, müsste das Land bürokratisch entschlackt, die Lohnnebenkosten für die Arbeitgeber und die Steuerlast für die Arbeitnehmer gesenkt werden. Im Gegenzug müssten die Plünderungen der Renten-und Pflegekassen für artfremde Leistungen durch die Politik genauso unter Strafe gestellt werden, wie Steuerhinterziehung oder Diebstahl. Last but not least, sollten nicht nur die ganzen politischen Mandatsträger der Ampel und deren Vorgängerregierung sondern auch deren Helfershelfer aus Medien, Kultur und Wissenschaft für die gesellschaftlichen Verwerfungen, die sie in diesem Lande angerichtet haben, juristisch zur Verantwortung gezogen werden. Dazu zählt eine umfassende Aufarbeitung der Pandemie mit den dort getroffenen Maßnahmen und deren Verantwortlichkeiten, die für Millionen Menschen privates Unglück und existenzielle Nöte bedeuteten, welche bis heute nachhaltige und nicht bezifferbare Schäden angerichtet haben. Parallel dazu müssten die gesundheitsschädlichen Auswirkungen für tausende Menschen, welche möglicherweise durch die latente Impfpflicht entstanden, wissenschaftsbasiert und nicht politisch gesteuert aufgearbeitet werden. Letzteres schon aus dem Grund, bei einer eventuellen neuen Pandemie besser gewappnet zu sein und um das Vertrauen der Menschen in Medizin und Wissenschaft wenigstens halbwegs wieder zurückzugewinnen. Gleichwohl müsste geprüft werden, ob bei der Ampelregierung mit deren ungeheuerlichen finanziellen Beihilfen für die Kriegsführung in der Ukraine und im Israelkrieg, für die Steuergeldverschwendung beim Rückbau der Atommeiler und für Infrastrukturprojekte rund um den Globus oder im Falle der Nordstream- Sprengung und der damit verbundenen Zerschlagung der Energieversorgung, nicht sogar Straftaten wie u.a. Hochverrat, Sabotage, vorsätzliche Steuergeldvernichtung oder eklatante Verstöße gegen das Völkerrecht anhängig werden könnten. Nochmals: Ließe man eine neue Koalition aus Altparteien, egal wie farblich gestaltet, die Ampel ablösen, wird und kann sich in unserem Lande nichts zum Besseren wenden. Der Rest der Parteienlandschaft neben Rotgelbgrün tickt weder außenpolitisch, in seiner Russophobie, in der Unterwürfigkeit gegenüber den USA, noch in der deutschen Großmannssucht gegenüber dem Rest der Welt und vor allem auch gegenüber der eigenen Bevölkerung anders als die Ampel und ist somit in den gleichen politischen Denkmustern gefangen, wie diese. Und alle eint, dass die von der Ampel verbratenen Steuergelder unwiderruflich verloren sind und Deutschland in allen systemrelevanten Bereichen nur noch auf Reserve betrieben und der Notstand verwaltet wird. Ein ‚Weiter so‘ mit fachlich inkompetenten Regierungspersonal unter einer andersfarbigen Fahne, aber mit denselben totalitären Auswüchsen der jetzigen Ex-Regierung, um kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen, würde das Land unweigerlich in den kompletten Ruin, einen Bürgerkrieg und im schlimmsten Falle einen Weltkrieg führen. Das könnte man natürlich zulassen, nach einer Neuwahl die neuen Parteifarben beklatschen und wieder einfach abwarten, was diesmal passiert. Könnte man. Müsste man aber nicht. Und sollte man keinesfalls! (Dadalus Uggla, 2024)

Im Gespräch mit Thomas Mayer: Der Ukraine-Krieg und seine Geschichte

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Das Buch „Wahrheitssuche im Ukraine-Krieg“ von Thomas Mayer beleuchtet unaufgeregt und pragmatisch die Ursachen des 2022 begonnenen Krieges in der Ukraine. Mayer hat im Wesentlichen westliche Quellen für seine Recherche verwendet und steht damit nicht im Verdacht, so etwas wie ein „Putin-Troll“ zu sein. Im ersten Teil des Interviews geht es um die Entstehung des Ukraine-Krieges, Mayer spricht über die Hintergründe geopolitischer, aber auch innerpolitischer Auslöser, die zum Krieg geführt haben. Im zweiten Teil wird die aktuelle Lage der Eskalation beleuchtet und über mögliche Szenarien der näheren Zukunft spekuliert. Tom J. Wellbrock im Interview mit Thomas Mayer. Inhalt: Teil I: Zur Geschichte des Ukraine-Krieges 01:00 Recherche 04:30 (Westliche) Erzählungen 07:00 Die innenpolitische Situation in der Ukraine 19:00 Minsk II 24:00 Die wirtschaftliche Problematik vor dem Maidan 34:30 Wahlmanipulationen und Volksabstimmungen 37:30 Zur Krim und zu völkerrechtswidrigen Sanktionen Teil II: Zur aktuellen Situation 54:00 In der Eskalationsspirale 56:30 Weltkriegsangst versus militärische Realität 58:00 Kriegsparteien in Deutschland und der EU 01:07:00 Raus aus dem Depressionsstrudel

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Thomas Mayer: Wahrheitssuche im Ukraine-Krieg

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Wir Opfer

Der IS hat nun auch Ziele im Iran angegriffen. Viele Berichte dazu gab es nicht. Das ist nachvollziehbar, denn eine Auseinandersetzung mit der Sache würde das Narrativ der Stunde in Frage stellen. 12 Tote und 40 Verletzte hatte vor einigen Tagen Teheran nach einem Bombenanschlag zu beklagen. Der Islamische Staat bekannte sich sogleich dazu. Und wir, der vom islamistischen Terror gebeutelte Westen, nous sommes Teheran? Mais non! Nun ist es ein beliebter Sport geworden, immer gleich zu beanstanden, warum wir nicht Moskau, nicht Ankara oder andere Terrorziele sein wollen, wenn wir es doch im Falle von Paris oder London schon stolz herauskehren. Diese rhetorischen Fragen sind freilich romantischer Sturm und Drang in der bubble, Ausdruck des Primats der Emotion, das politisch Interessierte – zumal in sozialen Netzwerken – fest im Griff hat. Doch in diesem Fall zielt die Frage aber auf etwas anderes ab. Nämlich darauf, dass nicht nur Täter Muslime waren, sondern eben auch ihre Opfer. So wie überhaupt die Muslime die größte Opfergruppe islamistischer Terroristen darstellen. Der Kampf von Islamisten gegen den Westen ist letztlich eine eurozentristische Interpretation der Ereignisse, die zwar nicht als gänzlich falsch einzuordnen ist, aber eben auch nicht als allgemein richtig oder vollständig. Diese Terroristen führen einen Feldzug gegen alle, die nicht exakt von dem Fundamentalismus beseelt sind, der sie plagt. Und das sind Schiiten schon mal gar nicht. Und Sunniten, die nicht auf den richtigen Weg abbiegen, geht es da auch nicht viel besser. Dass die Öffentlichkeit eher zögerlich an den Taten des IS im Iran Anteil nimmt, hat auch damit zu tun, dass der Terrorismus der Stunde als Angriff auf den Westen die Agenda füllt. Thematisierte man nun länger als nötig, dass auch die muslimische Welt angegriffen wird, könnte das paradox auf die Rezipienten wirken und den westlichen Singularitätsanspruch auf die Terroropferschaft antasten. Denn wir sind es, die dem Terror ausgesetzt sind. Nicht die. Nicht wir alle fürchten uns. Nur wir alleine. Nur wenn sich das Bewusstsein schärft, dass wir alleine Opfer solcher Übergriffe sind, wirkt das identitätsstiftend auf die Hegemonialstellung des Westens in der Welt. Wir müssen uns doch schützen und wehren. Wenn große Teile der muslimischen Welt zum Teil der Lösung der Terrorfrage würden, dann wäre das bitter. Denn das klänge ja fast nach Partnerschaft und Weltethos.

Die Folgen von Grenfell Tower

Nach dem tragischen Hochhausbrand im Londoner Stadtteil North Kensington, bei dem knapp 80 Mieter eines Sozialbaus ums Leben kamen, waren die Entscheidungsträger alarmiert. Schnelle Hilfe sei jetzt selbstverständlich Ehrensache. Man wolle nicht bürokratisch sein. Die Leute nicht alleine lassen. Das ist natürlich im ersten Augenblick Labsal für alle sparpolitischen Sozialromantiker. Wenn es hart auf hart kommt, so können sie wieder mal behaupten, dann rücken Gemeinwesen eben doch zusammen. Sozialabbau hin, Entbürokratisierung her. Not macht verbinderisch, sagt schließlich schon der Volksmund so oder so ähnlich. Weiterlesen beim Neuen Deutschland