Gespräche mit Corona-Helden, Teil 1: der Kabarettist

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In unserer kleinen Serie „Gespräche mit Corona-Helden“ habe ich zunächst mit René Sydow gesprochen, der hauptberuflicher Kabarettist ist. Seinen letzten Auftritt hatte Sydow Anfang März, danach brach alles ein. Ich habe mit ihm unter anderem über fehlenden Applaus gesprochen, über die Frage, ob er sich mit Auftritten in Autokinos anfreunden kann, wie es den Theaterhäusern geht und wie er in die Zukunft blickt. Geplant sind drei weitere Gespräche mit anderen „Corona-Helden“ und deren Sicht auf die Situation. YouTube iTunes Website René Sydow

Wie aus dem Versuch, einen politisch korrekten Spaziergang zu machen, ein Desaster wurde

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Politisch korrekt sein – wer will das nicht? Doch auf dem Weg dorthin werden uns haufenweise Steine in den Weg gelegt. Die hier vorliegende Schilderung eines Spaziergangs soll verdeutlichen, dass wir wachsam sein müssen. Immer. Überall. Allerdings ist dieses Video kein Allheilmittel. Auch keine Allheilmittelin. Und der Versuch, immer alles richtig und korrekt machen zu wollen, kann zuweilen auch kläglich scheitern.

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Die Pandemie der Narzissten

Unser Gastautor Sascha Wuttke erzählt uns vom Weltärztenarzissten Frank Ulrich Montgomery und legt dar, dass auch Mobbing typischerweise von Narzissten betrieben wird.  Es braucht keine Zahlen, Daten oder Fakten, um festzustellen, dass wir uns nicht mehr in einer Gesundheitskrise befinden. Fast simultan zu hohen Inzidenzen sorgen nicht nur Infektionswellen für panikartige Warnrufe, sondern auch offen verkündete Abscheu gegenüber jenen, die sich nicht dem Narrativ unterordnen. Es ist eine Krise des gesellschaftlichen Zusammenhalts, die nach einer schleichenden Entstehung und Entwicklung nun offen ausgetragen wird. Während man sich auf der Straße zumeist noch schweigend aus dem Weg gehen kann, sind im Mantel der Anonymität und der öffentlichen Bühne nun alle rhetorischen Dämme gebrochen. Klickgenerierende Aufreger-Artikel beherrschen aktuell die virtuelle Schlammschlacht, und während mit Spaziergängen die ersten Unmutsbekundungen der Impfpflichtgegner ein Gesicht bekommen, verdunkeln sich offenkundig die Mienen derer, die die Impfung immer noch als alternativlosen Ausweg aus der Krise herbeifantasieren. Verdunkelte Mienen wären noch gut zu ertragen gewesen, doch ließe sich das Momentum damit kaum richtig beschreiben. Die ersten Wortführenden verlieren reihum die Contenance und feuern nun mit ungeahnter Schärfe in Richtung Impfunwilliger, rote Linien scheinen bei der Wortwahl tatsächlich keine mehr vorhanden zu sein. Jede Pro-Stimme fühlt sich dadurch zusätzlich berufen, es ihnen gleichzutun, und so gerät das gesamte, bis hierhin mühsam noch in Sittsamkeit gebändigte, Gefüge vom menschlichen Miteinander in bedenklichem Maße an den Rand des Kollapses. Unterschiede, ob online oder real, verschwimmen zusehend, und das einzige, das das Fass noch nicht zum Überlaufen gebracht hat, ist die Zurückhaltung des Alltags, was im Supermarkt oder am Arbeitsplatz noch so etwas wie entspannte Atmosphäre versprüht. Doch all das ist überlagert von Maßnahmen und Druckaufbau, was sich heimlich in den Kitt der Gesellschaft frisst, und so ist neben einer fast irrationalen Angst gegenüber einem Virus auch noch ein schwelendes Misstrauen in die Bevölkerung gedrungen.
Gute und schlechte Narzissten
Einen sehr interessanten Ansatz hat etwa Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery selbst geliefert, nachdem er mehrmals und unnachgiebig mit seiner Rhetorik »hoch eskaliert« hatte. Auch hier muss man kein Gelehrter sein, um zu erkennen, dass die Zurückhaltung nun seit einigen Monaten heruntergefahren worden ist. Als bekennender Narzisst scheint nun auch die Psychologie als Wertungsfaktor in der Beurteilung der Beschlusspolitik eine Rolle einzunehmen – dazu müsste zuerst eine Einordnung stattfinden, was Narzissten zu dem machen, was sie sind. Narzissmus muss nicht grundsätzlich schlecht sein, bringt er doch durch die anpackende Eigenschaft Unternehmen, Gruppen und Zwecke in Bewegung. Es hilft, ihn als produktiv und destruktiv zu unterscheiden, im Guten wie im Schlechten. Ein kurzer Blick in folgende Eigenschaften macht dies deutlich: Produktiver Narzissmus
  • innovativ, avantgardistisch, visionär denkend
  • überzeugungsstark, andere gut motivieren können
  • charmant agierend
  • ehrgeizig, energievoll
  • adäquate Abgrenzung
  • gesunder Selbstwert und Selbstsicherheit
Destruktiver Narzissmus
  • utopische, rücksichtlose Ideen als das einzig Wahre proklamieren
  • andere für eigene Zwecke missbrauchen, manipulieren
  • launisch, gereizt, verletzend agieren
  • suchtartiges Arbeitsverhalten
  • intolerant, nur noch die eigene Meinung gelten lassen
  • Größenwahn mit amoralischem Handeln
Quelle: Xing-Artikel In der Causa Montgomery lässt sich so seine selbst geschilderte Eigenschaft auf die Ambivalenz als Mittel zur Meinungsverstärkung übertragen. Für die Impfbefürworter ist er der produktive Anpacker, um die Impfquote anzuheben; für die Gegner der destruktive Schreihals, der einfach nur Recht für sich selbst und seinesgleichen einfordert. Doch führt dies die Evidenz ad absurdum, da der Kampf um Entscheidungsgewalt kaum etwas mit Fakten gemein hat, und gerade die Pandemiesituation ist kaum dazu geeignet, Entscheidungen immer und vollumfänglich als richtig zu betrachten. Dass das Virus Menschen ansteckt, steht dabei außer Frage. Dass das Virus Krankheiten auslöst und auch Tode verursacht, ebenso. Allerdings »narrt« es uns durch seine Mutationsfreudigkeit daran, jede Gegenmaßnahme so anwenden zu können, um dadurch vollends kontrolliert werden zu können. Narzissmus ist in dieser Sache auch Kontrollwahn und das feiste Kalkül, diese Kontrolle auch erreichen zu können. So als ob sich die Natur nur durch puren Willen dirigieren ließe.
Mittel zum Zweck
Spätestens heute, nachdem die globale Bevölkerung durch mehrere dynamische und reziproke Ansteckungsherde durchdrungen ist, sollte endlich akzeptiert werden, dass das Virus immer neue Mutationen aufbringen und sich nicht zügeln lassen wird. Auch Influenza- und andere Grippeviren gestalten sich so, wobei bei ihnen der endemische Status bereits schon seit Jahren anerkannt wird – bei viel weiter verbreiteter Ansteckung und nicht zu vernachlässigenden Todeszahlen. Dass sich das Coronavirus vergleichbar verhält, wird dagegen aktuell stark verzerrt und in der öffentlichen Rhetorik übermäßig emotionalisiert. Und das bringt den Narzissmus wiederum auf den Plan, mit der Brechstange trotz solcher Evidenz das Kontrollziel durchzuboxen. Die Zeichnung der deutschen Impfpolitik als alternativloses Vorgehen spielt dabei die entscheidende Rolle, vorgetragen von jenen, die entweder Angst, Druck oder Schärfe anwenden, um die Bevölkerung für ihre Absichten einhegen zu wollen. Narzissmus dient hierbei als weiteres, restriktives Mittel zur Durchsetzung solcher Zwecke; auch ein dankbares Auslagern der eigenen Ratlosigkeit gegenüber der überraschenden, zahlenmäßig nicht zu vernachlässigenden, Ablehnung. Ein weiteres Gewicht auf der Waage stellen mit den Medien jene dar, die mit ihrer tendenziellen Neigung zur Verbreitung solcher Aussagen wie der Montgomerys die Fronten zu klären versuchen. Auch sie machen einen Anspruch auf Neutralität im Diskurs obsolet, weil sie sich gar selbst als Haltungsjournalisten mit gleicher Zielsetzung labeln. Sie sind es gar, die Narzissten die Bühne bieten, sei es durch Zustimmung oder boshafter Zurschaustellung. Nun haben sich noch weitere öffentliche Personen in diesen mehr als zwanzig Monaten so aufgestellt, den Diskurs auf ihre Seite ziehen zu wollen, oft mit Rückendeckung der Institutionen und der höher gestellten Rollenzuteilung. Ob nun ein Weltärztepräsident darüber zu entscheiden hat, was evident sein soll, lässt sich ähnlich zuordnen wie Aussagen eines Bundesjustizministers – es hat mit dem medizinischen Fachbereich wenig bis gar nichts zu tun, sondern deckt nur periphere Anliegen ab, im Gegensatz zu zentralen Aussagen eines Christian Drosten oder Hendrik Streeck. Es lässt sich kaum von der Hand weisen, dass das Ziel ohne ständige Neubewertung und -ausrichtung in Richtung hoher Impfquote herausgelaufen ist, und diese Quote wurde bisher nur nach oben korrigiert. Um dies zu erreichen, wird es indes immer schwieriger, das sachlich und logisch zu begründen sowie vertrauensvoll zu bewerben. So strudelt sich die Absicht, eine mittlerweile auf 95 Prozent angehobene Impfquote durchzusetzen, nach einer sichtbaren Stagnation von Erstimpfungen rhetorisch von den leisen Tönen in die offen verärgerten, teils cholerischen Lautstärken hinauf. Dass schon zuvor mit kaum begründbaren Anliegen gearbeitet wurde, macht die Sache natürlich nicht einfacher – weder für die Bewerbenden noch die Beworbenen. So verfing sich das deutsche Gebaren in der Virusbekämpfung immer mehr in der Glaubwürdigkeitsfalle, das nur noch durchsetzbar ist, wenn man die Lauten an die Front schickt. Es reicht ein Vergleich zwischen Deutschland und Dänemark, um aufzuzeigen, dass Vertrauen mehr erreicht und ein Zurückfahren von Maßnahmen ebenso besser akzeptiert wird wie eine kurzzeitige Vorsichtsmaßnahme, wegen Omikron auch wieder Maskenpflicht oder Schließungen in Erwägung zu ziehen. Doch handelt Dänemark in beide Richtungen weitaus dynamischer, weniger agendatreu und somit letztlich weit- und umsichtiger.
Liebe und Hiebe
Zu einer sachlichen Bewertung der unsrigen Situation wäre eine verbale Abrüstung dringend vonnöten, doch ist an ein Umschwenken noch gar nicht zu denken. »Keine roten Linien«, »Tyrannei«, »mehr Diktatur wagen«, »hoch eskalieren« – das ist nur eine kleine Auswahl an Begriffen aus der Ecke des »Team Vorsicht«, das sich defensiv aufstellt, aber mit solchen Begriffen ihren Opferstatus kaum rechtfertigen kann. Sie sind es, die aggressive und offensive Rhetorik nutzen, um Kritiker in die Abwehrhaltung zu drängen; ihre Position oder institutionelle Zugehörigkeit tun ihr Übriges, in ihrer Hoheitsrolle Entscheidungen voranzubringen und den Worten Gewicht zu verleihen. Also ist jeder Abnehmer, ausnahmslos jeder regierte Bürger, automatisch in der Defensive und kann kaum individuell wirksam als Korrektivgewalt einschreiten. Der einzelne Bürger kann dies nur für sich selbst abnicken oder ablehnen und ist per se in der Position des Opfers. Die Krux gestaltet sich dadurch, dass scheinbar die Mehrheit diese Maßnahmen mitträgt und sich in die Schlange zum Impfzentrum stellt. Bezeichnend dazu, dass die Impfwilligen bis zu einer Quote von ca. 65 – 70 Prozent ihrer »Pflicht« nachkommen, und sich bisher bei der derzeitigen Kampagnenoffensive viele haben boostern lassen. Man kann dies als den harten Kern der überzeugten Impfwilligen betrachten. Die Quote der Erstimpfungen dagegen steigt nur sehr mühsam an und kann nicht als Akt von Begeisterung oder stolzer Pflichterfüllung interpretiert werden, sondern nur als devoter Bußgang vor Drohungen und Ausgrenzungspraktiken. Würde man nun solches Gebaren auf Schulen oder Unternehmen anwenden, würde es schnell als Mobbing identifiziert und gar offen verurteilt werden, nebenbei bemerkt. Mobbing ist auch im Arbeitsalltag ein schnell eingesetztes Mittel von Narzissten, um Mitarbeiter auf Linie zu bringen. Dazu wäre hilfreich zu verstehen, wie ein destruktiver Narzisst »tickt«. Das anfängliche Love Bombing ist ein häufig aufkommender Verhaltensprozess. Sie manipulieren ihr Gegenüber, mit kalkulierten und überschwänglichen Zuneigungsbekundungen, um eine emotionale Abhängigkeit zu schaffen, und dazu eignen sich vor allem Perfektionisten als Abnehmer, die sich wiederum durch vermindertes Selbstwertgefühl leichter einfangen lassen. Eine perfekte Ausgangssituation von Macht-Hierarchie, die – wenn so beibehalten – Hoheitsverhältnisse verfestigt. Doch kritisiert die manipulierte Person den Narzissten, kann die Zuneigung schnell in tiefste Verachtung und gar Verletzung umschwenken. Liebe und Hiebe. Zuckerbrot und Peitsche. Schaufeln wir nun jede narzisstische Rhetorik zusammen, finden wir uns in einer gefährlichen Phase des Miteinander wieder, in der die Narzissten dem übergeordneten Ziel nützlich sind, aber auch Gefahr laufen, durch ihre intolerante, amoralische Dreistigkeit ein kollektives Ziel ins Gegenteil zu verkehren drohen. Die Mehrheit hat sich jedenfalls nicht auf die Seite Montgomerys oder Macrons geschlagen; es hagelte auch viel Kritik für die derben Sprüche solch hoher Funktionäre, von denen man eigentlich Besonnenheit und Sachlichkeit erwartet. In dieser Konstellation des Disputes ließe sich ablesen, dass man nicht nur selbst oder in der kritischen Masse herbeiführen muss, sondern dass sich auch die hoheitlichen Entscheider und Fürsprecher ohne wehrhaftes Zutun in die Enge tönen. Und je mehr sich solche Narzissten von der Realität entfernen und sich gar mit einer solch psychischen Problemeigenschaft brüsten, bringen sie mit solch egomanischem Größenwahn das große Narrativ ins Wanken. Der Artikel erschien auch auf Sascha Wuttkes Weblog Polemica.

Das Pferd, das den Zombie aus dem Sattel schmiss und schiss

Die Menge applaudierte wie irr, als dieser C-Movie-Star vor die Leinwand kam und einige Worte ins Mikrofon stammelte. Michael kannte die Frau nicht und er wusste bereits nach Sekunden, er hatte wirklich nichts verpasst. Bis eben hatten sie gerade Ausschnitte ihres Schaffens gezeigt. Billige Horrorfilme, in denen Gehirne aus Schädeln getrieben wurden und in denen die Frauen derart brüllten, dass man glaubte, sie hätten gar kein Gehirn, welches man herausschälen könnte. Mittendrin diese Schauspielerin, von der es hieß, sie sei ein richtiger Star, die über die Horrorfilm-Szene hinaus bekannt sein sollte. Sie schrie und wimmerte und hechelte um ihr Leben, dass man nur hoffte, es möge bald Schluss sein mit ihr. War es aber nicht, denn sie stand vor diesem Publikum, von dem Michael ein Teil war. Sie sah wesentlich älter aus als in den Ausschnitten und man ahnte, hier blickte eine Diva der Branche auf ihr Lebenswerk zurück. Michael hatte bei dem Rückblick dieser schauspielerischen Scheiße herzlich gelacht. Nur leider lachte er alleine. Der Kerl, der neben ihm saß, fragte mehr sich selbst als Michael, was es da denn zu lachen gäbe. Es waren wohl offenbar doch keine Komödien, die sie ihnen da vorspielten, dachte sich Michael. Er war wohl der einzige, der das nicht kapiert hatte. Ihm war die ganze Geschichte als Kinopremiere angekündigt worden, bei der man dabei sein müsse. Nun war er dabei. Er und viele andere Menschen. Der Saal war voll. Das war hier ganz großes Kino für vermutlich ganz kleines Kino. Die Menge jedenfalls tobte. Es waren augenscheinlich alles Anhänger des Splatters und Michael war hier nur Gast und Banause. Der Premierenfilm hieß »Das Pferd, das den Zombie vom Sattel schmiss und schiss«. Auf so einen Titel muss man mal kommen. Der Laudatio für die Hauptdarstellerin folgte dann dieselbe und außerdem noch der Regisseur des Streifens vor die Leinwand. Sie sagte brav drei, vier Sätze und dankte allen für ihr Erscheinen. Sie stammte aus dem Land von Laurence Olivier und Alec Guinness. Was bedeutete, dass es überall solche und solche Könner gibt. Der Regisseur hingegen war Franzose und er nuschelte englisch vor sich hin, warnte vor einigen Fehlannahmen. Kein Splatter sei es diesmal, erklärte er. Es gäbe weitaus weniger Blut. Die deutsche Übersetzung nehme viel von der Tiefe des Originals weg, weswegen er die Originalversion in Englisch empfahl. Die gab es aber heute nicht zu sehen. Für Michaels Geschmack warnte der Mann zu viel. Er ahnte wahrscheinlich, dass er ganz große Scheiße fabriziert hatte und wollte nun schon mal vorbauen. Dann wackelten die zwei Kreativen auf ihre Sessel zurück und ein Sprecher eröffnete das Spektakel. Er kündigte noch drei Trailer an und dann sollte das Meisterwerk die Leinwand füllen. Er sagte tatsächlich »Meisterwerk«. Understatement war jedenfalls nicht die Losung des Abends und Michael malte sich schon mal aus, wie »Der englische Patient« oder »GoodFellas« in Zukunft in einem Atemzug mit diesem Fabrikat genannt werden würden. Bevor nun also »Das Pferd, das den Zombie vom Sattel schmiss und schiss« startete, zeigten sie Trailer aus anderen Filmen. In einer Sequenz fuhr eine Hand, die an keinem Körper hing in den Hinterkopf eines Taxifahrers hinein und matschte das Gehirn heraus wie zu weich gekochten Blumenkohl. Die Szene war so stümperhaft arrangiert, dass man das Hirn, ohne viel Ahnung von Spezialeffekten haben zu müssen, als weiches Softeis enttarnten konnte. Michael brüllte vor lachen und irgendwo in weiter Ferne des Kinosaals schrie eine Frauenstimme um Hilfe. Es gab sie noch, die sanften Gemüter, die sich einnässten, wenn Eis zwischen Finger hindurchgedrückt wurde. Einen Werbespot für Eiscreme gab es hingegen nicht. Wahrscheinlich war jeder Clip für ein Eis besser verfilmt, als der Film, der gleich kommen sollte. Und damit das keiner merkte und nicht versehentlich den Spot mit dem Hauptfilm verwechselte, ließ man Hinweise auf Eiscreme einfach weg. Und so war es dann tatsächlich auch. Der Film war eine Katastrophe. Das Pferd schmiss niemanden ab. Ja, es schiss nicht mal. Letzteres hätte vielleicht etwas retten können. Doch es sollte nicht sein. Ein Zombie ließ sich den ganzen Film über nicht blicken. Schade auch das. Das Pferd war laut Plot ein Monster, das sich in die Träume von einem Mädchen schlich. Es war noch nicht mal ein richtiges Pferd, sondern ein Fettsack von einem Kardinal, das einen Pferdeschädel auf einem viel zu kleinen Hals trug. Michael schmunzelte und wunderte sich viel. Er spürte, wie ihm das Lachen verging. So eine Stümperei war schon nicht mehr lustig. Die Maske war grauenhaft. Michael hatte Karnevalskostüme gesehen, die realistischer gestaltet waren. Sie sah aus, als habe sie einer aus einem dieser Styroporstücke geschnitzt, die zuweilen in Verpackungen Flachbildschirme abfedern. Die Schnitte waren gesetzt wie von einem Filmstudenten, der alles mal ausprobieren wollte, was er in der Theorie so gelernt hatte, um ein Gefühl für die Sache zu bekommen. Die Sequenzen waren zudem überlang, hatten keine Chronologie; gedankenschwanger blendete der Regisseur einen Wolf ein und kein normaler Zuschauer wusste, was das arme Tier verbrochen hatte, um in so einem Streifen mitmischen zu müssen. Blut gab es tatsächlich relativ wenig. Mal einen Kratzer oder ein bisschen Nachgeburt unserer allseits beliebten Diva, die ein Kind auf einem Kirchenalter gebar. Die Frau war um die Sechzig, wieso sie jetzt ein Kind bekam, wusste man sich nicht so recht zu erklären. Und warum das ausgerechnet auf einem Altar sein musste, erklärte sich ebenfalls nicht aus der Dramaturgie. Man musste den ganzen Sermon als Zuschauer hinnehmen. Wahrscheinlich dachte der Regisseur, dass es gut aussehen würde. Tat es aber nicht. Aber er war wahrscheinlich überzeugt von diesem Clou. Einer musste es sein. Michael ahnte ja nicht, dass es das Publikum auch war. In dieser Art ging es weiter. Die Geschichte war einfach erzählt. Eine junge Frau wurde wie schon gesagt von Alpträumen geplagt, in denen ihre Familie immer wieder von dem Pferdeschädel bedroht wurde. Auch ihre Mutter. Gespielt von jener berühmten Schauspielerin, die Michael nie zuvor gesehen hatte. Mehr war es nicht. Der Film war einfach nur eine Aneinanderreihung von Einschlafszenen und Traumsequenzen, in denen auch nicht viel geschah, und falls doch mal Bewegung in die Sache kam, ging es in Zeitlupe weiter, damit der Zuschauer bloß nicht aus dem Rhythmus geriet. Michael schlief phasenweise ein und träumte zum Glück nichts von Pferden, die unter Umständen schmissen und schissen und betrachtete seine Begleitung, die begeistert zu sein schien. Zu einer solchen Premiere wollte er grundsätzlich nicht gehen. Manchmal tut man aber Dinge aus Liebe, die man im Vollbesitz seines Verstandes niemals tun würde. Jedenfalls, seine Begleitung – oder viel mehr war er ja ihre – hatte den Mund offen, aber er rutschte von Ecke zu Ecke seines Kinosessels und wollte furzen, eine rauchen, ein bis vier Gläschen Bier trinken, vögeln oder einfach nur draußen bis zu den Knöcheln im Brunnen stehen. Alles wäre besser gewesen. Zwei Stunden bröckelten so von seiner Lebensuhr ab. Zwei Stunden Traumsequenzen und ein Pferdekopf, der lächerlich wie eine Piñata von minderer Qualität aussah. Es war ehrlich zum Erbrechen. Dafür hatten Leute wahrscheinlich Filmkunst studiert, öffentliche Gelder wurden für deren Ausbildung verschwendet und heraus kam dann ein Produkt, dass man nicht mal mehr einem Dreijährigen zutrauen würde, weil man ihn für zu reif dafür hielt. Irgendwann gab es dann doch einen Abspann. Alles hat ja bekanntlich ein Ende. Selbst dergleichen. Applaus brandete auf. Als im Abspann der Name der weltbekannten Schauspielerin erschien, ging ein anerkennendes Raunen durch die Szenerie. Die Begeisterung schien riesig und Michael lächelte vor sich hin und er wusste, dass er im falschen Film war. Den Abspann zeigten sie jedenfalls in seiner ganzen Pracht und dann gingen behutsam die Lichter an und ein junger agiler Typ ergriff das Mikrofon und bedankte sich. Nun sei es an der Zeit, dass die Kreativen und Künstler sich den Fragen der Anwesenden stellten, ließ er die Leute wissen. Außerdem würde der Regisseur vielleicht exklusiv erklären, warum er den Film so und nicht anders gedreht hatte. Michael wurde übel. Er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Stümper irgendwas Verwertbares von sich geben konnte. Nicht jeder, der eine Kamera anweisen kann, ist gleich ein Regisseur. Manche bilden sich das zwar ein. Aber es ändert nichts daran, dass da schon mehr dazu gehört als das reine Handwerk. Die Schauspielerin wurde dann von Fans gefragt, ob für sie die Szene auf dem Altar schwierig gewesen sei. Sie habe darin großartig agiert, sagte der fragende Fan. Michael lachte laut auf und die Leute neben ihn sahen ihn böse an. Selten hatte er gesehen, dass jemand derart theatralisch Nonsens in ein Objektiv hechelte und dieser Idiot nannte das »großartig«. Die ganzen Darsteller in Vorabendserien wirkten im Gegensatz dazu fast wie Leute, die wissen was sie tun. Sie bedankte sich artig und führte aus, wie schwierig die Bedingungen waren. Die Kirche war kalt und sie saß da im Hemdchen und fror wie irre. Alle lauschten wie dem Gottessohn bei der Bergpredigt. Und sie führte weiter aus, dass sie das Drehbuch von »Das Pferd, das den Zombie vom Sattel schmiss und schiss« gelesen hatte und wusste, dass sie alles auf sich nehmen würde, um diese Rolle zu bekommen. Das Drehbuch überzeugte sie. Der Regisseur und Drehbuchautor sei ein Koryphäe auf seinem Gebiet. Sie sprach wie eine verdammte Meryl Streep, der man das Drehbuch für »Sophies Entscheidung« vorgelegt hatte. Alle bedankten sich während der Fragestunde für ihre großartige Leistung. Die junge Darstellerin, die die Tochter mimte und in dem Streifen an Alpträumen litt, war leider nicht anwesend. Sie hatte sicherlich zwölf oder fünfzehn spitze Schreie im Film losgelassen. Das kam gut an. Die Leute lobten das junge Talent und auch die ältere Kollegin, ganz Routinier, hobelte Sätze des Lobes. Standardfloskeln. Aber die Anwesenden waren begeistert. Ein Star zum Anfassen eben. Der Regisseur indes war ein undurchdringlicher Charakter. Warum habe er das Pferd gleichzeitig als Kardinal auftreten lassen, fragte ein langhaariger Zottel. Der erwiderte daraufhin etwas von seiner Kindheit. Seine Mutter sei immer lange wach gewesen und er musste früh schlafen gehen. Und eines Tages habe er sich in die Küche geschlichen, um einen Schluck Cola zu stibitzen. Aber versehentlich griff er ein Glas mittelscharfen Senf und leckte daran. Die Leute sagten »Aha« und »Oho«, wirkten unglaublich gebannt und sie schienen mit der Erklärung zufrieden zu sein. Denen musste man nichts darlegen, es reichte, wenn man lose Worte aneinanderheftete, um ihnen das Surrogat einer Erläuterung aufzutischen. Michael verstand den Zusammenhang allerdings nicht. Wollte er auch gar nicht. In dem Stil ging es weiter. Der Franzose lavierte, wich aus, gab sinnlose Statements ab und legte die Attitüden einer ganz großen Nummer, eines Jahrhunderttalents geradezu, an den Tag. Er wähnte sich als Capra, Peckinpah und Scorsese in Personalunion. Seine Ausführungen wollten gedankenschwer sein und die Leute in seine innere Welt entführen. Aber es blubberten nur Seifenblasen aus ihm heraus. Armer Kerl, er wollte so viel mehr sein. Ein cineastischer Psychoanalytiker, der die Seele von Träumenden ausforscht und daraus ein Meisterwerk für die Leinwand bastelte. Heraus kam etwas, was man gemeinhin als »Scheiße« bezeichnet, womit man der Scheiße aber unrecht tut. Die Leute waren begeistert den Pfuscher so löchern zu dürfen. Sie klebten ihm an den Lippen, wie vertrocknete Popel im Schnurrbart. Und als er die DVD zum Film zum Verkauf feilbot und sie signierte, huschten einige Enthusiasten nach vorne und waren selig. Bei dieser Euphorie musste Michael dann passen. Das war ihm dann doch zu viel. Er ging hinaus, gab die Rolle als Begleitung auf und zündete sich solange eine Zigarette an. Sie kam bald danach nach. Nicht begeistert, aber auch nicht kritisch. In Beziehungen muss man viel ertragen. Der andere an unserer Seite kann hin und wieder Sonderheiten aufweisen. Einen komischen, ja befremdlichen Geschmack hegen. Sich am »Das Pferd, das den Zombie vom Sattel schmiss und schiss« laben. Und wir sitzen daneben und verstehen die Welt nicht mehr. Wir sehen all die anderen Gestalten, die begeistert sind und fragen uns: Bin ich es oder sind es die anderen, die nicht mehr richtig spulen? Man darf sich da echt nicht beirren lassen, Mehrheiten können durchaus allesamt Geisterfahrer sein. Einige Monate zuvor hatte Michael einen Film mit seiner damaligen Frau im Kino gesehen. Der Streifen war weitaus besser als dieser Schwachsinn, den er sich eben antun musste. Viel, sehr viel besser – und trotzdem schlecht, weil belanglos und beliebig. Aber er kritisierte ihn, hob Schwächen hervor. Er beanstandete Schnittfehler und Effekthascherei. Sie stritten sich darüber und dann zerbrach die Ehe bald darauf. Nicht deswegen. Aber wahrscheinlich war auch das so ein Augenblick, in dem die Ehe sich als unüberbrückbare Differenz hervortat. Jedenfalls hatte ihm das Demut gelehrt und er schaute seine neue Freundin an, küsste sie und heuchelte die Phrase: »Ich hoffe, du hast dich amüsiert, Liebes.« Dass er den Film Scheiße fand, wusste sie. Er musste es nicht aussprechen. Manchmal durfte man einfach nicht zu pedantisch sein, um ein friedfertiges Leben zu fristen. So hielt er sein Maul, sie fuhren heim, landeten auf dem Laken und er träumte danach vom Kardinal mit Pferdekopf und lachte sich schief nach dem Aufwachen. Für den Frieden musste man auch zu schlucken lernen. An jenem Abend hatte Michael das endgültig kapiert. Ihr aber künftig richtig gute Filme zu zeigen, konnte aber trotzdem nicht schaden.

Erneut Schüsse auf eine Entbindungsklinik in der Ukraine

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Marianna Vishemirskaya erlangte weltweite Aufmerksamkeit, als sie zu einer der Hauptfiguren bei einem Angriff auf eine Entbindungsklinik in Mariupol wurde. Jetzt meldet sie sich über uns wieder zu Wort. Nach ihrem Interview mit uns hat Marianna Vishemirskaya sich wieder gemeldet. Sie berichtet, dass es am 13. Juni 2022 im Entbindungsheim des Wischnewski-Krankenhauses in Donezk zu einem heftigen Beschuss kam. Ein 11-jähriger Junge, der sich mit seiner Mutter auf dem Markt von Maiskoje im Bezirk Budjonnowskij aufhielt, starb nach Schüssen durch NATO-Kanonen. Für die ukrainische Regierung war all das kein Grund, der Fall zu untersuchen. Das russische Ermittlungskomitee leitete aber eine Untersuchung ein. Hier kommt der Text von Marianna Vishemirskaya in Deutsch, Englisch und Russisch. Die Fotos hat uns ebenfalls Marianna zur Verfügung gestellt.

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Autorin und Fotos: Marianna Vishemirskaya (Vyshemirska) Автор и фотографии: Марианна Вышемирская

DE Die Ermittler des russischen Ermittlungskomitees haben ein Verfahren zum Beschuss des Entbindungsheims des Wischnewski-Krankenhauses in Donezk am 13. Juni eingeleitet, als die Stadt einen der schlimmsten Tage der letzten Zeit erlebte, weil alle Bereiche kontinuierlich und wahllos beschossen wurden. Wir wurden in den vergangenen Tagen und auch heute beschossen, aber ich versuche, nicht oft darüber zu schreiben, um Sie nicht mit negativen Informationen zu überhäufen. Ich halte es jedoch für notwendig, über die ungeheuerlichsten Fälle zu schreiben, insbesondere wenn sie für mich wichtige Themen wie die Sicherheit von Frauen und Kindern betreffen. An diesem Tag kam ein Kind ums Leben – ein 11-jähriger Junge, der sich mit seiner Mutter auf dem Markt von Maiskoje im Bezirk Budjonnowskij aufhielt, als NATO-Kanonen (Kaliber 155 mm) auf ihn abgefeuert wurden, und am Abend flogen Granaten auf das Gebiet des Wischnewski-Krankenhauses – in das Dach und in die Nähe des Haupteingangs, die Frauen in den Wehen wurden sofort in den Keller evakuiert. Als das vierte Baby bereits ohne Sauerstoff auskam, wurde es in den Keller gebracht, während der Leiter der Abteilung mit den restlichen Babys unter Beschuss genommen wurde. Glücklicherweise haben alle überlebt und sind unverletzt geblieben. Ich bin sehr froh, dass der Vorfall nicht ignoriert wurde und die Ermittlungen aufgenommen wurden. Ich hoffe, dass die Täter bald bestraft werden, denn Schüsse auf eine Entbindungsklinik sind ein Verbrechen, und ich freue mich sehr auf eine ähnliche Untersuchung der Bombenanschläge auf die Entbindungsklinik in Mariupol. Gleichzeitig verstehe ich nicht, warum die Ukraine, die den Donbas als ihr Territorium betrachtet, den Beschuss des Entbindungsheims ignoriert und keine eigene Untersuchung eingeleitet hat, bei der sie die Fragen hätte beantworten müssen: Woher kamen die Schüsse, wer gab den Befehl, Kirchen, Entbindungsheime, Schulen und Kindergärten zu beschießen und warum? Und ich frage mich auch, warum die Fotos der Donezker Frauen, die in den Keller gezwungen wurden, für die westliche Presse nicht von Interesse waren, im Gegensatz zu den Frauen in Mariupol, die für Manipulation und Propaganda missbraucht wurden, wobei auch meine Familie in diese hässliche Geschichte hineingezogen wurde.

_________________________________________________________________________________________________ ENG The Russian Investigative Committee began investigations into the shelling of the Vishnevsky Maternity Hospital in Donetsk on June 13, when the city was experiencing one of its worst days in recent memory because shells came in continuously and indiscriminately to all neighborhoods. We have been shot at in previous days and today too, but I try not to write about it often so as not to overload you with negative information. However, I still think it is necessary to talk about the most egregious cases, especially if they relate to important issues for me, such as the safety of women and children. On that day, a child died— an 11-year-old boy, who was with his mother in May market in Budyonnovsky district, when he was shot at by NATO guns (their caliber is 155 mm), and in the evening, shells flew to Vishnevsky hospital on the roof and near the central entrance. The women in labor were immediately evacuated to the basement. And during the bombardment, there were four babies under the ventilator who could not be disconnected from the oxygen; when the fourth child could already do without it, they took him to the basement, and with the other children, the head of the department was left under the bombardment. Fortunately, everyone survived and was unharmed. I am very glad that the incident was not ignored and that they started an investigation. I hope that the perpetrators will soon be punished because shooting at a maternity hospital is a crime, and I am very much looking forward to a similar investigation into the Mariupol maternity hospital explosions. At the same time, I do not understand why Ukraine, which considers Donbass its territory, ignored the shelling of the maternity hospital and did not launch its own investigation when it should have answered the questions: where did the shooting come from; who gave the order to shell churches, maternity hospitals, schools, and kindergartens, and why? I also wonder why the photos of the women in labor in Donetsk who were forced to go down to the basement were not of interest to the Western press, unlike the women in Mariupol, whom they tried to use for manipulation and propaganda, dragging my family into this ugly story as well. And here’s a photo of the very maternity hospital.

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RUS Следователи СК России начали разбирательства по делу об обстреле роддома больницы Вишневского в Донецке 13 июня, когда город переживал один из самых страшных дней за последнее время, потому что снаряды прилетали непрерывно и во все районы без разбора. По нам стреляли в предыдущие дни и сегодня тоже, но я стараюсь не писать об этом часто, чтобы не перегружать вас негативной информацией. Правда о самых вопиющих случаях все же считаю нужным говорить, тем более если они касаются важных для меня вопросов, таких как вопросы безопасности женщин и детей. В тот день погиб ребенок – 11 летний мальчик, который вместе со своей мамой находился на Майском рынке в Буденновском районе, когда по нему открыли огонь из натовских орудий (на это указывает их калибр, 155 мм), а вечером снаряды прилетели на территорию больницы Вишневского – в крышу и возле центрального входа, рожениц сразу эвакуировали в подвал. Причем во время обстрела под аппаратом ИВЛ находились 4-ро малышей, которых нельзя было отключать от кислорода, когда четвёртый ребёнок уже смог без него обходиться, то его унесли в подвал, с остальными детками под обстрелами остался заведующий отделением. К счастью все выжили и не пострадали. Я очень рада, что это происшествие не оставили без внимания и все таки начали расследование. Надеюсь, что виновные вскоре будут наказаны, потому что стрелять по роддому – это преступление, и очень жду, что подобное расследование будет проведено и в отношении взрывов в мариупольском роддоме.

Вместе с тем мне непонятно, почему Украина, которая считает Донбасс своей территорией, проигнорировала факт обстрела роддома и не начала свое расследование, где ей стоило бы ответить на вопросы – откуда стреляли, кем и почему был дан приказ на обстрелы храмов, роддомов, школ и детских садиков? А еще любопытно, почему фотографии донецких рожениц, вынужденных спуститься в подвал, не заинтересовали западную прессу в отличие от рожениц в Мариуполе, которых попытались использовать для манипуляций и пропаганды, втянув в эту некрасивую историю и мою семью.

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Menschen des Jahres, Volksverpetzerverpetzer & Beweislastumkehr: Die Alternativmedienschau

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Was sich da Woche für Woche thematisch auftürmt, können wir hier von den neulandrebellen gar nicht alles alleine kommentieren. Die vergangene Woche war ja wieder reich an Wahnsinn. Nehmen wir nur Nancy Faeser. Die wollte mal eben die Beweislastumkehr einführen. Was Skandal genug war. Dann sieht man sie einige Tage später in einer Talkshow und sie erklärt, dass sie das nun doch nicht wolle. Im Grunde machte sie den Lauterbach. Der hatte ja im Frühjahr mal eben die Isolationspflicht aufgehoben, sie einen Tag später bei Lanz kassiert. Kann man mal eben festhalten, dass Talkshows verfassungsrechtlich gar nicht vorgesehen sind? Dennoch sind sie der Ort, wo heute Politik geschauspielert wird. Wahnsinn, wirklich totaler Wahnsinn …
  • Sie wehrten sich, kämpften für Meinung und Transparenz, ließen sich nicht einschüchtern, knickten nicht ein, blieben Vernunftsstimmen: Menschen des Jahres 2022, die man eher nicht in Funk, Fernsehen und Zeitung findet. (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
  • Dass nun die Phase der Aufarbeitung um die Corona-Politik Deutschlands eingeläutet wurde, ist schon mal gut. Weniger gut indes ist, dass die größten Scharfmacher sich diesem Umstand nicht fügen wollen – konkret hier Thomas Laschyk vom Volksverpetzer. Dazu eine Gegendarstellung. (Sascha Wuttke) Weiterlesen bei Polemica ——–
  • Angela Merkels Offenheit löste nicht nur ein Rauschen im deutschen Blätterwald aus. Vielmehr haben ihre Aussagen teilweise verheerende internationale Reaktionen zur Folge. Deutschlands Rolle als zuverlässiger Verhandlungspartner ist nachhaltig beschädigt. Die Reputation als glaubwürdiger Player auf diplomatischem Parkett dahin. (Georg Auernheimer) Weiterlesen bei Hintergrund ——–
  • »Wir sparen auf jeden Fall zu wenig. Das hat was mit dem Wetter zu tun«, sagt der Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller im Gespräch mit RTL. Er verbindet diese Erkenntnis für Blöde mit dem Appell, die Heizung nicht so aufzudrehen. Dabei muss man an den Einstellungen, die bisher offenbar zu einem »Sparerfolg« beigetragen haben, gar nichts verändert haben. Denn es ist ja das Wetter, Dummkopf. (André Tautenhahn) Weiterlesen bei TauBlog ——–
  • Die Zeiten deutscher Fußballherrlichkeit sind vorbei. Das ist aber kein Grund zum Trübsal. Im Gegenteil. Der Fußball ist letztlich auch nur ein Spiegel der Welt. Die interessiert sich jedoch nicht für unsere Befindlichkeiten und bei der WM in Katar waren die Deutschen ohnehin nur ein schlechter Gast – verwöhnt, überheblich und selbstgerecht, selbst in der Niederlage. Wer will, kann da durchaus Parallelen zu unserer Politik erkennen. Doch die Fußballwelt dreht sich auch ohne uns weiter und das ist auch gut so! (Jens Berger) Weiterlesen bei NachDenkSeiten ——–
  • Ich vermeide immer mehr die Nachrichten. Kenntnis von Zuständen, an denen ich nichts ändern kann, die ich erdulden muss, Aktionen und Taten von Personen, Akteuren, die aus meiner Sicht unbedarft, gesteuert von fragwürdigen, undurchsichtigen Interessen agieren – alles kaum auszuhalten. (Arno Luik) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
  • Mehr Mittelalter geht kaum: »Beweislastumkehr« ist ein juristischer Kulturbruch. (Alexander Wallasch im Gespräch mit Hans-Georg Maaßen) Weiterlesen bei Alexander Wallasch ——–
  • Bayern lässt die Maskenpflicht im ÖPNV fallen — andere Bundesländer zieren sich noch. (Aaron Richter) Weiterlesen bei Rubikon ——–
  • Alternativmedienschau der letzten Woche.
Buchempfehlung der Woche: Christoph Biermann zählt zu den profiliertesten Sport- und Fußballjournalisten im Lande. In seinem brandaktuellen Buch »Um jeden Preis«, geht er der »wahren Geschichte des modernen Fußballs« auf die Spur – so lautet dann auch der Untertitel. Das Jahr 1992 war für Biermann der Moment der Zeitenwende. Der Big Bang zeichnete sich an drei Ereignissen ab: In jenem Jahr startete erstmals die Champions League, noch kleiner als heute zwar, aber sie sicherte den Spitzenvereinen hohe Geldsummen und Kalkulationssicherheit – denn jetzt gab es garantierte Gruppenspiele, der alte Europapokal der Landesmeister vollzog sich ja nur in Ausscheidungsspielen. 1992 erhielt auch Sat.1 die Rechte für die Berichterstattung der Bundesliga: Eine Boulevardisierung dieses Sports trat ein. Und Nick Hornbys Roman »Fever Pitch« sorgte im selben Jahr dafür, dass der Fußball über seine Fan-Grenzen hinweg salonfähig wurde. Biermann analysiert die Anfänge und Auswirkungen jenes modernen Business-Fußball umsichtig und mit großer Kenntnis. Bitte folgt uns auch auf Twitter – und auf Telegram. Vielen Dank für Eure Unterstützung.

Märchenerzähler und andere Journalisten

Der Stern lieferte neulich ein Interview mit einer Geächteten: mit Ulrike Guérot nämlich. Wer in dem Stück allerdings wirklich geächtet wurde? Der Journalismus! Dass der Qualitätsjournalismus im Lande nicht mit denen spricht, die er moralisch herunterputzt, stimmt nicht. Er tut es. Natürlich lässt er Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer zu Wort kommen, selbstverständlich spricht er mit Alice Weidel oder Elon Musk — um nur einige Namen zu nennen. Hin und wieder wird sogar das wiedergegeben, was diese Personen gesagt haben — dann quasi aber in einer kommentierten Fassung, um den Rezipienten an der Hand zu führen und ihm Orientierung zu geben. Er soll schließlich wissen, wie er das Gesagte einzuordnen hat. Zuletzt gab der Stern Ulrike Guérot eine Stimme. Er tat jedenfalls so. Die Politologin wurde in einer Reportage von Stephan Maus ausgiebig zitiert. Maus und Guérot saßen in Charlottenburg zusammen, so leitet der Journalist seinen Artikel ein. Die Überschrift seines Machwerks verspricht zu erläutern, wie die Politikwissenschaftlerin zu einer Geächteten wurde. Dabei macht Maus aber genau das: Er ächtet seine Gesprächspartnerin, lässt sie mit laxen Nebensätzen und eigenwilligen Interpretationen dumm aussehen. Weiterlesen in der Schwurbelpresse

Die Werte des Westens

Mindestens jede Viertelstunde stirbt ein ukrainischer Soldat an der Front, jedoch nicht für unsere Werte — sondern ihretwegen. Wie viele ukrainische Soldaten sterben eigentlich täglich? Eine kurze Recherche führt — zu nichts. Denn die Zahlen variieren irgendwo zwischen 100 und 1.200 toter Kämpfer am Tag. Eine Analyse frei zugänglicher Quellen in den sozialen Netzwerken hat bereits im Oktober 2022 ergeben, dass um die 400.000 ukrainische Soldaten gefallen sind. Trifft das zu? Sind Meldungen bei Facebook, Twitter und Co. glaubwürdig? Wie dem auch sei, verifizierbare Zahlen gibt es keine. Was wir aber wissen: Es sterben in jedem Fall uniformierte Ukrainer. Vorsichtig geschätzt, wenn wir wirklich nur von 100 Toten am Tag ausgehen, jede Viertelstunde einer. Sie tun es nicht umsonst, wie man hierzulande oft liest und noch häufiger hört: Sie sterben für uns und unsere Werte. Das stimmt natürlich nicht, beruhigt aber die Gemüter. Die bittere Wahrheit ist, dass sie nicht für, sondern wegen uns sterben. Nicht für unsere Werte, sondern wegen dieser Werte. Das kann auf Dauer eigentlich nicht gut gehen, irgendwann erkennen das die Ukrainer — die, die dann noch da sind, werden wahrnehmen, dass sie ausgenutzt wurden. Weiterlesen in der Schwurbelpresse

Das Dümmste, was das Imperium uns glauben machen will

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Das Dümmste, was uns das zentralisierte US-Imperium glauben machen will, ist, dass die militärische Einkreisung seiner beiden größten geopolitischen Rivalen eine Verteidigungsmaßnahme und kein Akt extremer Aggression ist. Ein Gastbeitrag und Buchauszug von Caitlin Johnstone. Die Manipulatoren, die über uns herrschen, verlangen von uns, dass wir viele wirklich unsinnige Geschichten glauben, aber ich denke, dass diese hier den Vogel abschießen könnte. Die Vorstellung, dass die militärische Einkreisung Russlands und Chinas durch die USA eher ein Akt der Verteidigung als der Aggression ist, ist so offensichtlich idiotisch, dass jeder, der kritisch genug darüber nachdenkt, sie sofort als absoluten Unsinn abtun muss. Trotzdem ist sie das Mainstream-Narrativ in der westlichen Welt, und Millionen von Menschen akzeptieren es als wahr. Denn das ist die Macht der US-Propaganda. Es wird immer absurder, je mehr man darüber nachdenkt. Ihr Argument lautet im Grunde: »Nein, ihr versteht nicht, die USA haben ihre wichtigsten geopolitischen Konkurrenten schnell mit Kriegsmaschinerie umzingelt, weil sie sie daran hindern wollen, etwas Aggressives zu tun.« Sie sagen: »Wir können es nicht zulassen, dass Nationen unkontrolliert militärische Aggressionen ausüben, deshalb mussten wir diese ganze Kriegsmaschinerie auf die andere Seite des Planeten verlegen, an die Grenzen unserer wichtigsten strategischen Rivalen.«

Können Sie sich etwas Verrückteres vorstellen?

Können Sie sich etwas Verrückteres vorstellen als das? Können Sie sich etwas Verrückteres vorstellen, als dass die mächtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten aus Politik, Regierung und Medien gleichzeitig behaupten, dass es als eine Maßnahme zur Verhinderung einer Aggression betrachtet werden sollte, wenn eine Nation schwer bewaffnete Stellvertreter an den Grenzen ihrer Feinde aufstellt, und nicht als ein aufrührerischer Akt extremer Aggression an und für sich? Kürzlich sagte mir jemand, die USA hätten jedes Recht, ihre immense militärische Präsenz in der Nähe Chinas auszubauen, und zur Veranschaulichung dieses Arguments sagte er, wenn China einen Stützpunkt in Mexiko einrichten würde, hätten die USA kein Recht, ihnen das zu verbieten. Aber dieses Argument verdeutlicht eigentlich meinen Standpunkt: Nur die schon vollkommen durch Propaganda infizierten würden glauben, dass die USA China auch nur eine Sekunde lang erlauben würden, einen Militärstützpunkt in Mexiko zu errichten. Es würde ein aktiver Krieg ausbrechen, noch bevor die Fundamente überhaupt gegossen wären. Das bedeutet unbestreitbar, dass die USA in diesen Konflikten der Aggressor sind. Sie waren der Aggressor, als sie die NATO erweiterten und begannen, die Ukraine de facto zu einem NATO-Mitglied zu machen, und sie sind der Aggressor, wenn sie ihre Einkreisung Chinas beschleunigen und sich darauf vorbereiten, die Schleusen für Waffen nach Taiwan zu öffnen. Wenn das Imperium selbst an den Grenzen seiner geopolitischen Rivalen Dinge tut, die es diesen Rivalen niemals gestatten würde, dann ist es der Aggressor, und alles, was seine Rivalen tun, ist eine defensive Reaktion auf diese Aggressionen.

Das Imperium ist nicht passiv, es ist nicht unschuldig

So handelt das zentralisierte US-Imperium immer. Es greift Nationen an, hungert sie aus und bedroht die, die den Dekreten nicht gehorchen, die es in seiner selbsternannten Rolle als Anführer der sogenannten »regelbasierten internationalen Ordnung« erlässt. Sobald seine Aggressionen dann auch nur das kleinste bisschen Gegenwehr erfahren, heucheln seine Spindoktoren Bambi-äugige Unschuld und tun so, als seien sie nur passive Zeugen der keinesfalls provozierten Aggression durch die ungehorsamen Nationen. Aber das Imperium ist nicht passiv, es ist nicht unschuldig und es ist hauptverantwortlich für die extrem gefährlichen aktuellen und neu entstehenden Konflikte, die wir auf der Weltbühne erleben. Das US-Imperium gefährdet uns alle mit seinem letzten verzweifelten Versuch, die unipolare planetarische Hegemonie zu sichern, bevor die Multipolarität die Oberhand gewinnt, indem es an den Grenzen der nuklear bewaffneten Nationen, die seine Macht herausfordern, wahnwitzige aggressive Aktionen durchführt. Und ich denke, es lohnt sich, dies von Zeit zu Zeit zu wiederholen. Wenn wir uns nicht immer wieder daran erinnern, was wahr ist, werden diese Leute uns alle in den Wahnsinn treiben.

Schulden machen für den Krieg

Am 9. November wurde in Deutschland der Fall der Mauer gefeiert. Am 9. November 1989 wurde der Prozess der Wiedervereinigung eingeleitet. Der Fall der Mauer gingen in der DDR Massenproteste voraus. Bereits vor dem Mauerfall haben DDR-Bürger in großer Zahl ihr Land über Ungarn in Richtung Österreich verlassen. Der 9. November wird als „friedliche Revolution“ gefeiert. Ich gebe zu, ich bin kein Freund der Wiedervereinigung. Vor allem bin ich kein Freund der offiziellen Verklärung des Ereignisses und der damit einhergehenden Ausklammerung der Problematik. Rückblickend halte ich die Wiedervereinigung für einen schweren Fehler. Durch sie wurde eine Kette von Ereignissen ausgelöst, die schließlich zum Krieg in der Ukraine führte: die Erweiterungsrunden der NATO, die Ausdehnung der EWG respektive dann später der EU, der Wille, die Ukraine in die NATO und die EU aufzunehmen und damit alle aufgezeigten roten Linien Russlands zu überschreiten. Der Imperialismus ist zurück in Europa, aber es ist entgegen der veröffentlichten Meinung nicht Russland, das sich offen imperialistisch geriert. Russlands Interessen werden völlig ignoriert, der Westen fühlt sich als Sieger dazu berechtigt, sich zu nehmen, was gefällt. Deutschland macht dabei nicht nur mit, sondern ist treibender Motor. Der 2+4-Vertrag, in dem sich Deutschland dazu verpflichtet, dem Frieden zu dienen und das Völkerrecht zu achten, ist faktisch Makulatur. Merkel hat bei Minsk 2 offen betrogen und den Frieden in Europa sabotiert. Mit der Eröffnung eines NATO-Hauptquartiers in Rostock zeigt deutsche Politik der Welt, dass sich an völkerrechtliche Verträge nicht gebunden fühlt. Deutschland hat die Welt reingelegt. Ätsch! Das geht nicht gut. Das Platzen der Ampelkoalition ist Lindners festhalten an der Schuldenbremse geschuldet. Lindner musste weg, damit mittels Schuldenaufnahme der Ukraine-Krieg verlängert werden kann. Scholz suggeriert in einer Talkshow, man könne gleichzeitig in die deutsche Infrastruktur investieren, die Renten erhöhen, den Sozialstaat stärken und den Krieg finanzieren. Er übersieht dabei, dass Deutschland über keine eigene Währung verfügt. Mit dem Beitritt zum Euro hat Deutschland seine Währungssouveränität aufgegeben. Man kann die Schuldenbremse aussetzen, aber nicht die Schuldenregeln der EU. Die Idee der Kriegsfinanzierung auf Pump ist schlicht nah am Irrsinn. Um einen faktisch bereits verlorenen Krieg zu verlängern, ist die Restekoalition bereit, Schulden aufzunehmen. Was damit erreicht werden soll, ist völlig unklar. Wann hat sich das Investment gelohnt? Auf diese Frage gibt es keine Antwort. Das Fehlen eines konkreten Ziels wird mit Solidaritätsgeschwurbel überdeckt. Aber hinter all den Solidaritätsbekundungen gegenüber der Ukraine steckt kein Plan. Es gibt vor allem keinen Plan, wie man aus der Eskalationsspirale wieder rauskommt. Mit Russland reden will man nicht. Für EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen ist das Ziel die strategische Niederlage Russlands – also ein militärischer Sieg. Für deutsche Politik auch. Aus russischer Perspektive wiederholt sich die Geschichte. Deutschland bedroht erneut die Existenz Russlands als Staat. Dabei muss klar sein, dass Russland diesen Krieg militärisch nicht verlieren wird. Mit der Verlängerung des Krieges steigen nur die Kosten. Am Ergebnis ändert sich nichts. Der deutsche Plan, die Verlängerung des Ukraine-Krieges über Schulden zu finanzieren, geht auf Kosten der Ukraine. Dort sterben aktuell täglich rund 2000 Soldaten. Mit jedem Tag Krieg wird weitere Infrastruktur zerstört. Der Krieg geht aber zunehmend auch zu Lasten der deutschen Gesellschaft. Der Lebensstandard sinkt, Armut und Ungleichheit nehmen zu, die Deindustrialisierung aufgrund steigender Energiepreise in der Folge der Russlandsanktionen ist in vollem Gange. Am Ende des Konflikts steht Deutschland absehbar erneut vor einem Scherbenhaufen. Die Wiedervereinigung war ein Fehler, denn das politische Establishment in Deutschland hat aus der eigenen Geschichte nicht nur nichts gelernt, sondern ignoriert auch völkerrechtlich bindenden Verträge, die verhindern sollten, dass Deutschland wie im Zwang gemachte Fehler wiederholt. Deutschland ist geeint zum Frieden unfähig. Diese Erkenntnis ist bitter, aber man muss sich ihr stellen. Deutschland ist nur geteilt für die Welt erträglich und nur aufgeteilt auf unterschiedliche Regierungen der eigenen Bevölkerung zum Nutzen. Klar sollte in dem Zusammenhang auch sein, gegenüber dem, was der BRD bevorsteht, war der Zusammenbruch der DDR ein Spaziergang.