Vom Krebs und vom Kriege

Seitdem beim Journalisten und Autor Arno Luik Krebs diagnostiziert wurde, dominiert die Krankheit sein gesamtes Denken. Ein Gedanke lässt ihn ganz besonders nicht mehr los: Es soll alles wieder wie früher werden. Im Spätsommer des letzten Jahres erfuhr Arno Luik, dass er Darmkrebs hat. Wo anderen die Worte fehlen, versuchte Luik nun Worte zu finden: Indem er ein Tagebuch begann – erstmals in seinem Leben. Was macht die Krankheit mit ihm? Wie stark wirkt diese neue Realität, ja diese Zeitenwende in seinem Leben auf ihn ein? Luik betrachtete sich gewissermaßen von außen selbst, manchmal wie einen Gegenstand, dann aber wieder mit tiefen Einblicken, die sich eines solchen Abstandes erwehren. Arno Luik bleibt aber auch in dieser Lebensphase ein Zoon politikon, ein politisches, ein politisierendes Lebewesen. Zwar spürt er, dass Krieg und Leid weit wegrücken, wenn einen ein solches Schicksal ereilt: Aber dennoch kann der ehemalige Chefredakteur der taz und Ex-stern-Journalist die Welt um ihn herum nicht gänzlich ausblenden. Ja, gerade jetzt nicht! Und so entstand eine Melange aus (Kranken-)Tagebuch und Zeitenwende-Chronik: Ein recht einmaliges Zeitdokument, so könnte man sagen. Weiterlesen bei Manova

Der „Westen“: Sturzflug in die Bedeutungslosigkeit?

G7-Gipfel. Zwei Chinesen sehen es im Fernsehen. Sagt der eine zum anderen: „Guck mal, die sieben Zwerge.“ Ist das so? Hat der Westen noch etwas zu sagen, ist er in einer kommenden multipolaren Welt noch in einer guten Position? Darüber haben wir in unserem aktuellen Podcast gesprochen. Der Krieg in der Ukraine ist inzwischen weit mehr geworden als „nur“ ein Stellvertreterkrieg. Er kennzeichnet die weltweit gestellte Frage, wie die globale Ordnung in Zukunft aussehen kann und soll. Daher sprechen wir nur ca. 15 Minuten über die Ukraine, die restliche Zeit widmen wir uns vornehmlich geopolitischen Aspekten. Ab Minute 3.30 blenden wir in der YouTube-Version Originalbilder aus russischen Nachrichten ein. Inhalt: 01:00 Podcastzuwachs 01:30 Lang, lang ist’s her 02:30 Ausblick auf die Sendung 03:30 „Es wäre schön, wenn es vorbei wäre.“ 04:00 Russische Nachrichten 06:30 Deutsche Nachrichten 08:00 Kriegsberichte 12:00 Für die Sicherheit, gegen den Faschismus? 13:30 Ruhe in Lugansk … 16:00 Keine schlimmen Bilder versus schlimme Bilder 17:30 Kriegsverbrechen 20:30 Baerbock auf Reisen 23:00 Der westliche Einfluss schwindet 24:30 Eine zynische Theorie 28:30 Die Demokratisierung der internationalen Verhältnisse? 33:30 Zum Frieden gezwungen 35:30 Bösartig 37:30 Untergangsstimmung 41:00 Isoliertes Deutschland 41:30 Gewonnenen Moralismus und verlorene Meinungsfreiheit 45:00 Böhmermann 48:00 Die VG Wort 52:00 Sturz ins Autoritäre 54:00 Lügen und der 9. Mai 56:30 Das Wanken des Riesen 58:30 Neue Geschäfte 59:30 Misslungene Sanktionen 01:01:00 Friedensbemühungen im Nahen Osten 01:05:00 Kein Schutz mehr durch die USA? 01:06:00 NATO ohne Munition 01:09:30 Gewollter Krieg 01:10:30 Der demografische Faktor 01:13:30 Der Unterschied zwischen der Sowjetunion und dem Westen 01:16:00 Richtungswechsel 01:18:00 Aus Beiwerk wird Hauptwerk 01:20:30 Ukraine/Deutschland: Eine unheilvolle Allianz 01:22:00 Die Ukraine: Wirtschaftlich eine Null 01:23:30 Terror gegen Russland 01:24:30 Deutschland: Als diplomatischer Player ausgeschieden 01:26:00 Kakistokratie in Deutschland 01:28:30 Ein Zitat für alle, die durchgehalten haben

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#Geopolitik #Politik #Außenpolitik #Multilateralismus #Ukraine #Russland #Deutschland #Baerbock #NaherOsten #SaudiArabien #Deutschland #wohlstandsneurotiker #neulandrebellen #Podcast

Dammbruch, Habecks Bruder & Roger Waters: Die Alternativmedienschau

Der Dammbruch also: Das Thema der Woche. Es ist eine Katastrophe für Mensch, Tier, Fauna. Und wie es im Krieg so ist, drohen immer brutalere Katastrophen, man muss schließlich einen draufsetzen, eine Stufe mehr Schmerz aufdrehen, vielleicht reicht es ja, um den Feind zu beugen. Niemals hat die Absicht eine Atombombe zu werfen: Aber wenn es hilft, den Krieg zu gewinnen, brennt eben Hiroshima. Wer welche Schuld trägt, ob am Dammbruch oder am Krieg, ist irgendwann egal. Die Frage wird sein: Wann? Bevor die maximale Eskalation erreicht ist? Oder etwas früher? 
  • Die zentrale Frage nach dem Dammbruch ist nicht, wer es verbrochen hat – die Frage der Stunde lautet: Wo ist die Exit-Strategie aus dieser Eskalation? (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
  • Warum ist die AfD so stark? Weil die Demokratie funktioniert, könnte man sagen. Wenn eine Regierung versagt, wird die Opposition stärker. Ganz einfach. Das Problem ist nur, dass viele bürgerliche Wähler von falschen Annahmen ausgehen. Sie wähnen das Land von der Union bis zur Ampel in einem linken Klammergriff. Doch das ist falsch. (André Tautenhahn) Weiterlesen bei TauBlog ——–
  • Am Rande der Hannover Messe wurde der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit einem Preis für die Energiewende ausgezeichnet. Der wurde ihm von seinem Bruder Hinrich überreicht. Hinrich ist nicht nur Habecks Bruder, sondern auch Chef der Wirtschaftsförderung Schleswig-Holstein. Die Wirtschaftsförderung wird von der Landesregierung Schleswig-Holstein finanziert und gesteuert. (Uli Gellermann) Weiterlesen bei apolut ——–
  • Die Linkspartei hat keine Perspektive mehr: Alexander Neu über die Partei Die Linke: Neu war acht Jahre lang Bundestagsabgeordneter der Partei Die Linke. Von 2013 bis 2021 vertrat er die Partei im Parlament. Heute hat er einen deutlich kritischen Blick auf sie. (Tilo Gräser) Weiterlesen bei Hintergrund ——–
  • Wenn ein Minister den Zuschauern einer Sendung empfiehlt, sich nach der Lektüre eines Artikels von Roland Tichy die Hände zu waschen, dann ist das kein Kavaliersdelikt oder einfach nur eine bekiffte Blödheit, sondern der schmutzige Sound aus deutschen Diktaturen, wie diese mit kritischen Medien umgegangen sind. (Alexander Wallasch) Weiterlesen bei Alexander Wallasch ——–
  • Kai Diekmann blickt auf anderthalb Jahrzehnte Bildzeitung zurück und sieht nicht, was schiefläuft in den Leitmedien. (Michael Meyen) Weiterlesen bei Manova ——–
  • Schwarzer Ledermantel mit roter Armbinde: Ist das eine Straftat oder nicht? Und dürfte man heute noch den Mussolini tanzen? (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
  • Was haben Annalena Baerbock und die deutschen Eurovision-Song-Contest-Musiker gemeinsam? Sie werden aus unerklärlichen Gründen im eigenen Land von den Medien gefeiert, aber im Ausland werden sie bestenfalls belächelt und am Ende gibt es keine Punkte. (Jens Berger) Weiterlesen bei NachDenkSeiten ——–
  • Alternativmedienschau der letzten Woche.
Buchempfehlung der Woche: Ernst Jünger hat einen schlechten Ruf. Anders als sein Zeitgenosse Erich Maria Remarque verbrannten die Nazis seine Bücher nicht. Insbesondere sein »In Stahlgewittern« lasen die nationalsozialistischen Machthaber wie ein Loblied auf die Manneskraft und den Heldenmut. Remarque galt ihn hingegen als wehrkraftzersetzend, als defätistisch: Wer ihn liest, könnte auf den Gedanken kommen, dass im Krieg nur Dreck vorherrsche, nicht aber die Bewährungsprobe unter Völkern, wie sie es sahen. Jünger lässt sich aber auch anders lesen, seine Sprache ist poetisch, er beschrieb einen Krieg in den Klängen metallischer Farben, eine von Menschen gemachte Todesnatur, in der die Naturkatastrophe als Patronenhülsen und Schrapnelle herabregnen. Man kann das verherrlichend finden, wenn man mit dieser Grundeinstellung »in seine Erzählung hineingeht« – oder aber man ist so offen wie sein Protagonist, der nicht weiß, was ihn erwartet und der ein Abenteuer direkt in einer Hölle erlebt, das er sprachlich poetisiert, um dem Grauen nicht völlig zu verfallen. (Roberto De Lapuente) Bitte folgt uns auch auf Twitter – und auf Telegram. Was noch schön wäre: Eure Hilfe via Steady – oder auf herkömmlichem Wege. Vielen Dank für Eure Unterstützung.

KI-Kino, Pandemievertrag & Zitierkartell: Die Alternativmedienschau

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Regierungsflieger funktionieren häufig nicht. Und nachdem Kritik aufkam, äußerte sich die Bundesregierung lobend, denn immerhin 95 Prozent der Flüge klappten ohne Probleme: So geht Marketing in miesen Zeiten – dem Übel gleich eine positive Botschaft entgegensetzen. Regierungsflieger sind die letzte Bastion der Bürgernähe für ansonsten abgehobene Politiker. Wenn sie merken, dass es mit dem Abheben schwierig ist, merken sie mal, wie das für die Bürger in dieser Niedergangsrepublik läuft. Die kennen das aus dem täglichen Leben, dass Technik nicht funktioniert, Mobilität steckenbleibt und Pläne sich in alle Winder zerschießen, weil der tägliche Mangel an Struktur das zur Folge hat. Es ist kurz gesagt schön, wenn 160 Tonnen Kerosin hinausgeblasen werden – in einer Baerbock-Maschine geht das sogar 360 Grad und Hunderttausende Kilometer lang.
  • Wird die Künstliche Intelligenz bald den Kinofilm entmenschlichen? Braucht es noch Schauspieler – und wenn ja, warum eigentlich? Der Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt glaubt, dass das Kino weiter den Menschen gehören wird. (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
  • Greift der WHO-Pandemievertrag in die staatliche Souveränität ein? (Johanna Weber) Weiterlesen bei Club der klaren Worte ——–
  • Die europäische digitale Identität wird aktuell von Behörden und Ministerien in Zusammenarbeit mit Unternehmen konkretisiert und in Pilotprojekten in der Praxis erprobt. Während es in der analogen Welt bislang in Deutschland undenkbar wäre, dass staatliche Stellen ein Unternehmen wie Vodafone oder Apple mit dem Betrieb eines Einwohnermeldeamtes oder gar eines ganzen Rathauses in einer Gemeinde beauftragen, scheint dies in einem digitalisierten Staat zum Standardmodell zu werden. (Andreas Heyer) Weiterlesen bei multipolar ——–
  • Dass mir die AfD herzlich egal ist, habe ich schon mehrmals erwähnt. Dass mir Lynchjustiz und indirekte Aufrufe dazu nicht egal sind, noch nicht. (Sascha Wuttke) Weiterlesen bei Polemica ——–
  • Die Herrschenden hetzen Niedriglöhner gegen Erwerbslose auf, um die Löhne zu drücken, und verschärfen dadurch soziale Spannungen. (Susan Bonath) Weiterlesen bei Manova ——–
  • Die Linkspartei macht kaum noch Schlagzeilen. Zu flau sind ihre Wahlergebnisse, zu glatt gelutscht ihre Führungspersonen. Nur müde registrieren die Medien, dass Dietmar Bartsch seinen Rückzug vom Amt des Fraktionschefs angekündigt hat. (Uli Gellermann) Weiterlesen bei apolut ——–
  • Schon genug Batterien gehortet und Dosensuppen? Nicht? Dann gucken Sie womöglich zu wenig ZDF-Vorabendserien. (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton Magazin ——–
  • Die Bundesregierung finanziert eine Studie, die vorgibt, belegen zu können, dass es keinen Pull-Faktor gibt. Aber die Studie ist ein Desaster und vielmehr geeignet, das genaue Gegenteil zu beweisen: Das Dilemma der »Seenotrettung«. (Kai Jäger) Weiterlesen bei Alexander Wallasch ——–
  • Bundesdeutsches Zitierkartell: Der CDU-»Sicherheitsexperte«, der als Beleg auf einen Artikel verweist, welcher nur ihn selbst zitiert. (Florian Warweg) Weiterlesen bei NachDenkSeiten ——–
  • Die Petition einer »Faktenchecker«-Seite will erreichen, dass ein AfD-Verbotsantrag geprüft wird. Die Petitionserklärung selbst ist ein Musterbeispiel aufgeregter Unargumentation – und gehört ihrerseits verboten. (Roberto De Lapuente) Weiterlesen bei Overton ——–
  • Alternativmedienschau der letzten Woche.
Buchempfehlung der Woche: »Die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig«, so Matthias Döpfner (Springer) per SMS. Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Dirk Oschmann, einer der wenigen ostdeutschen Professoren im akademischen Betrieb, thematisiert in seiner polemischen Streitschrift »Der Osten: eine westdeutsche Erfindung« (Ullstein, 2023) die fehlende Chancengleichheit und Teilhabe von Ostdeutschen im vereinigten Deutschland. »Osten«: das heißt 2023 auch Scheitern auf ganzer Linie, Verlierer der Geschichte, Stasi, Diktatur, Mauer, arme Verwandte. (Anke Behrend) Bitte folgt uns auch auf Twitter – und auf Telegram. Was noch schön wäre: Eure Hilfe via Steady – oder auf herkömmlichem Wege. Vielen Dank für Eure Unterstützung.

Medien und Krieg: „Ich sehe tote Kinder.“

Deutschland befindet sich in einer selten dagewesenen Eskalationsspirale. Beginnend mit der Corona-Episode und vorläufig an seinem Höhepunkt durch den Israel-Palästina-Konflikt angekommen gibt es, was überkochende Emotionen angeht, kaum noch ein Halten. Was von Berlin initiiert wird, endet in heimischen Wohnzimmern: Vernichtungsphantasien machen sich breit, auf beiden Seiten finden Radikalisierungen statt, denen zu widerstehen immer schwieriger wird. In unserem Podcast sprechen wir über diese Eskalationsspirale, aber auch über die Reaktionen der Menschen in Moskau in diesen Tagen. Mit Gert Ewen Ungar und Tom J. Wellbrock. Inhalt: 01:00 Reaktionen auf Israel aus Hamburg, Moskau und anderswo 07:00 Palästina/Russland 11:00 Butscha 13:00 Rationalität oder Emotionalität? 15:30 Der gemeine Moskauer 18:00 Missbrauchte Solidarität 20:30 Florian Warweg fragt die Bundespressekonferenz 22:00 Rosinenpickerei beim Völkerrecht 24:00 Hamas zerschlagen? 27:00 Lösungen durch Gewalt 32:30 Deutsche Staatsräson oder: Wenn zwei sich streiten 35:00 Ich sehe tote Kinder 37:00 Deutschland hat die Diplomatie aufgegeben 39:30 Tote bei einem Festival 41:30 Politik und Medien als perfekte Maschinerie 44:30 Die westliche Hegemonie muss erhalten bleiben 46:00 Auswirkungen der multipolaren Veränderungen 54:00 Putin, die Bombe und Strack-Zimmermann 55:00 Feindseligkeit färbt ab 56:00 Geht es noch schlimmer (in Deutschland)? 57:30 Die Rache der Zivilisten 01:02:30 Pflicht zu Verhandlungen 01:06.30 Sicherheit ist ein inklusives Konzept 01:07:30 Die konfrontative Gesellschaft 01:09:00 Spendeninformationen

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#Israel #Palästina #Ukraine #Russland #Deutschland #Krieg #Gazastreifen #Juden #Palästinenser #Politik #Geopolitik #Medien #Putin #Strack_Zimmermann #Hamas #Moskau #Socherheit #Podcast #neulandrebellen #wohlstandsneurotiker

Für unsere Unterstützer: Ankündigung einer Ankündigung

Es wird sich einiges ändern. Weil es notwendig ist. Vorausschauend. Aber auch, weil wir endlich die erreichen wollen, die der klassischen Banküberweisung oder PayPal gegenüber skeptisch sind. Daher folgt nun die Ankündigung einer Ankündigung. Da Roberto De Lapuente die Arbeitsbelastung nicht mehr stemmen konnte, hat er sich von den neulandrebellen verabschiedet. Unsere treuen Leser und Zuschauer wissen das längst. Übrigens, da im Netz hin und wieder (ganz, ganz selten!) auch getratscht wird, hier eine kleine Klarstellung: Wir haben uns nicht verkracht, im Gegenteil! Was bleibt, ist eine russische Website. Nein, eigentlich nicht, denn wir Verbleibenden sind Deutsche, haben dort den Großteil unseres Lebens verbracht und empfinden noch immer eine tiefe Verbundenheit zu den Dingen, die in Deutschland passieren. Verbundenheit kann jedoch auch schmerzhaft sein, und da wir inzwischen beide in Russland leben, schauen wir aus einer anderen Perspektive auf das, was sich in unserem Geburtsland tut. Diese räumliche Distanz schafft oft einen freieren Blick auf das Geschehen, sie führt aber zuweilen auch zu einer gewissen Macht- und Hilflosigkeit. Wir beklagen uns nicht, denn wir haben das Weggehen aus Deutschland selbst gewählt und bereuen es auch nicht.

Veränderungen

Wer Deutschland verlässt und in Russland ansiedelt, erlebt die westlichen Sanktionen auf eine völlig neue Weise. Man stellt fest, dass vieles, was der Westen geplant hatte, nicht funktioniert, dass es immer Mittel und Wege gibt, Ein- und Beschränkungen zu umgehen. Aber man stößt auch an Grenzen des Machbaren. So ist es nicht möglich, uns Geld aus dem Westen auf ein russisches Bankkonto zu überweisen, jedenfalls ist es nicht einfach, und in bestimmten Konstellationen auch unmöglich. Dieses Problem hat zahlreiche Leser beschäftigt. Sie fürchten, dass es nicht mehr realisierbar ist, unsere Arbeit zu unterstützen. Doch ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Wir werden in Kürze Folgendes tun: 1. Wir geben euch nochmals die Kontodaten eines deutschen Kontos, auf die Ihr uns Unterstützung zukommen lassen könnt. 2. Wir wiederholen die Angaben für die Unterstützung via „Steady“ 3. Wir werden ein neues PayPal-Konto einrichten. 4. Wir ermöglichen euch, uns künftig über die Telegram-Wallet zu unterstützen. 5. Wir werden auch die Möglichkeit schaffen, uns mit Bitcoins zu unterstützen. Je nachdem, wie es mit den westlichen Sanktionen weitergehen wird (und wir glauben nicht mehr daran, dass sich die Sanktionspolitik wieder normalisieren, also zurückgefahren wird), kann es sein, dass die beiden ersten Optionen, uns zu unterstützen, mittelfristig wegfallen werden. Das ist noch nicht der Fall, ihr könnt also diese Spendenoption weiterhin nutzen.

Zwei Gruppen der Unterstützer

Wir wissen, dass unsere Unterstützer sich meist bewusst für PayPal oder die klassische Banküberweisung entschieden haben. Wir gehen auch davon aus, dass sich daran nichts ändern soll, daher bieten wir weiterhin diese Möglichkeit der Unterstützung. Es gibt aber auch eine andere Gruppe von potenziellen Unterstützern, die genau diese genannten Formen der Zahlweise nicht favorisieren oder kategorisch ablehnen. Sie tun das ganz sicher aus guten Gründen, und womöglich läuft es irgendwann darauf hinaus, dass nur noch die oben genannten Optionen 3 und 4 ein Weg sind, unsere Arbeit finanziell zu fördern. Ohne in Verschwörungserzählungen ausbrechen zu müssen, ist klar, dass sich in den Finanzsystemen künftig eine Menge ändern wird. Die Kontrolle und die Überwachung der Menschen werden weiter zunehmen, und wenn wir es bis zum Punkt, an dem dies die klassischen Bezahlmethoden faktisch ausgehebelt sind, geschafft haben, Alternativen grundlegend zu kennen und entsprechend nutzen zu können, stehen unsere Chancen besser, auch in Zukunft unsere Arbeit mit der dafür notwendigen finanziellen Unterstützung fortführen zu können. Denn machen wir uns nichts vor: Auch (und gerade) die alternativen Medien sind auf finanzielle Mittel angewiesen, und je mehr die entsprechenden Plattformen ausgetrocknet werden, desto schwerer wird es, ein Gegengewicht aufzubauen und zu betreiben. Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich und herzlich bei all unseren Unterstützern der Vergangenheit und der Gegenwart bedanken. Und wir sind zuversichtlich, dass wir mit eurer Hilfe auch künftig zwar an keinem übermäßig großen, aber doch wichtigen Rad drehen werden können.

Luboš Blaha: Die Franzosen haben Macron und seine Kriegsrhetorik bestraft

Luboš Blaha, fast ehemaliger stellvertretender Präsident der Nationalversammlung der Slowakischen Republik und neu gewählter Europaabgeordneter der Partei SMER-Sozialdemokratie, kommentierte die zunehmende Popularität patriotischer Bewegungen bei den Wahlen zum Europäischen Parlament und verriet auch ein Geheimnis über seine Pläne als Europaabgeordneter. Herr Blaha, da Sie am 16. Juli zum Mitglied des Europäischen Parlaments ernannt werden, müssen Sie einige Ämter und Funktionen aufgeben. Ist bereits bekannt, wer Sie als Mitglied des nationalen Parlaments ersetzen wird? Ich werde ab dem 16. Juli Mitglied des Europäischen Parlaments sein, wenn ich in Straßburg den Amtseid ablege. Ich möchte mich noch einmal bei allen Wählern bedanken. Das Ergebnis für die SMER-Partei ist wirklich großartig. Wir haben 5 Sitze bekommen, anstatt der 3, die wir vorher hatten. Und das ist wirklich ein großer Erfolg. Aus technischen Gründen wird mein Mandat als Mitglied des Nationalrats bis zum 15. Juli gültig sein, dann werde ich zurücktreten. Ich werde am Ende dieser Sitzungsperiode der Nationalversammlung als Vizepräsident des Nationalrats zurücktreten, und es wird jetzt viel über Tibor Gaspar gesprochen, der ein wirklich großartiger Nachfolger wäre. Er ist nicht nur ein Freund von mir, sondern auch ein großartiger Fachmann und eine Person, die meiner Meinung nach einen staatsmännischen Charakter hat, so dass er absolut perfekt für diese Aufgabe wäre. Kann man sagen, dass diese europäischen Ergebnisse oder die Ergebnisse der Europawahlen die politische Atmosphäre oder die Situation in der Slowakei beeinflussen? Ich würde wahrscheinlich nicht sagen, dass es sich um eine vollständige Nachahmung handelt, denn die Wahlbeteiligung ist viel niedriger. Sie war höher als bei der letzten Wahl, vorher lag sie bei etwa 22 Prozent, jetzt sind es 34,8 oder 35 Prozent. Aber die Wahrheit ist, dass diese Wahl für diejenigen ist, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen. Hier kann jede Partei die engagiertesten Wähler mobilisieren. Ich denke, dass sich hier einige Trends abzeichnen und dass es wirklich zu einem Kampf kommen wird, und das sagen wir schon seit langem. Die Tatsache, dass die Slowakische Fortschrittspartei ihre politischen Partner vollständig geschluckt hat, wird wahrscheinlich Folgen haben, denn ich glaube nicht, dass die anderen Oppositionsparteien sich zurücklehnen und der Tatsache applaudieren werden, dass sie von der Slowakischen Fortschrittspartei geschluckt werden. Vielmehr könnte es, wenn sie ein wenig vorsichtig sind, zu Zusammenstößen und vielleicht auch zu Versuchen kommen, sich von der Slowakischen Fortschrittspartei zu trennen. Was die anderen EU-Länder betrifft, hat Sie da etwas überrascht? Ja, die Situation in Frankreich hat mich überrascht. Nicht so sehr überrascht als vielmehr erfreut. Einerseits war die französische Regierung de facto die Urheberin des aggressivsten Vorgehens gegenüber der Russischen Föderation im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Und es hat sich schön herausgestellt, dass die Franzosen sie dafür bestraft haben. Denn die Franzosen wollen, wie die meisten EU-Bürger, Frieden und wollen diesen Konflikt mit der Russischen Föderation nicht in einen Atomkrieg führen. Dass es Emmanuel Macron so erwischt hat, ist also eine gute Nachricht. Da er von seiner Regierung zurücktreten musste, könnte es auch schwieriger für ihn werden, weiter zu regieren und weitere militärische Maßnahmen gegen die Russische Föderation zu ergreifen. Das ist also sicherlich eine gute Nachricht, ebenso wie die Tatsache, dass in Belgien eine liberale Regierung gestürzt wurde. Die Liberalen haben ebenfalls einen sehr schweren Verlust erlitten. In der Tschechischen Republik war die gute Nachricht der Sieg von Andrej Babiš und seiner Partei, aber ich habe mich auch sehr gefreut, dass zwei Sitze von der Enough-Koalition unter der Führung von Katka Konieczna von der Kommunistischen Partei gewonnen wurden, die mit mir befreundet ist und eine sehr intelligente linke Politikerin und auch eine Patriotin wie ich ist. Es ist also diese Kombination aus Linken und Patriotismus, die meiner Meinung nach die Zukunft Europas ist. Und wenn ich sehe, dass in anderen Ländern, zum Beispiel in Deutschland, die Partei von Sahra Wagenknecht mit dieser Art von Politik viel Erfolg hat, denke ich, dass in Zukunft auch im Europäischen Parlament diese Art von Abgeordneten die Karten neu mischen kann: links und patriotisch zugleich. Wie sehen Sie Ihre Arbeit im Europäischen Parlament? Was möchten Sie dort fördern? Unser Hauptthema, und das haben wir nicht verschwiegen, war der Wert des Friedens und vor allem die Bemühungen um eine Deeskalation des Konflikts in der Ukraine. Ich bin überzeugt, dass dies mein Hauptthema sein wird, und ich möchte, wenn möglich, im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten mitarbeiten. Gleichzeitig ist auch das soziale Wohlergehen Europas ein großes Thema, bei dem ich mir sozialwirtschaftliche Projekte, die Förderung von Genossenschaften und die Unterstützung all dieser eher egalitären sozialwirtschaftlichen Foren vorstellen kann. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass die Möglichkeiten für einen einzelnen Abgeordneten begrenzt sind, weshalb ich mich darauf freue, speziell mit linken und patriotischen Politikern im Europäischen Parlament zusammenzuarbeiten. Darauf freuen wir uns. Ich persönlich denke, dass wir Brüssel und Straßburg auch zeigen müssen, dass wir gute Beziehungen zu allen vier Seiten der Welt haben wollen und diese Russophobie, Sinophobie und all diese Feindseligkeiten gegenüber so genannten unbequemen Regimen beenden müssen. Ich werde also meine Möglichkeiten nutzen, um auf die Vertreter der Russischen Föderation, der Volksrepublik China, Kubas, Venezuelas und anderer Staaten zuzugehen, die oft als unbequem gelten, vor allem von Rechten und Liberalen in der Europäischen Union. Dies wird einer der Bereiche meiner Tätigkeit sein, in dem ich den Raum, den mir das Europäische Parlament gibt, sehr ernsthaft nutzen möchte. Haben Sie sich schon für eine Fraktion entschieden? Die Fraktion ist eine große Frage, denn Sie wissen, wie sehr unsere Beziehungen zur S&D-Fraktion, d.h. den Sozialisten und Demokraten, zerrüttet sind. Ich persönlich glaube, dass es dort zu viele Reibungspunkte gibt. Wir sehen, dass wir bei fast jedem Thema, das sie ansprechen, eine Meinungsverschiedenheit haben. Sie sind für den Multikulturalismus, wir sind gegen den Multikulturalismus. Sie sind für die Migration, wir sind gegen die illegale Migration. Sie sind für die Eskalation des Konflikts mit der Russischen Föderation und die Militarisierung; wir sind für friedliche Lösungen. Sie sind für den Green Deal, wir sind gegen den Green Deal, wie wir ihn heute kennen. Sie sind für die virtuelle Föderalisierung der Europäischen Union und die Abschaffung der VETA, wir sind dagegen. Diese Schlüsselthemen zeigen, dass es zwischen uns sehr viele Meinungsverschiedenheiten gibt. Natürlich werden wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, eine völlig neue Fraktion zu gründen. Die bereits erwähnte Sahra Wagenknecht und andere Politiker könnten eine Fraktion gründen, die sowohl eine linke als auch eine patriotische Dimension hat. Ich kann mir das vorstellen, aber wir sollten nichts überstürzen, das ist wirklich nur möglich, wenn wir uns nicht mit den Sozialisten einigen. Werden Sie die slowakische Politik vermissen? Meiner Meinung nach werde ich in der slowakischen Politik viel mehr präsent sein als bisher. Der einzige Unterschied wird sein, dass ich bei den Plenarsitzungen des Nationalrates nicht am Tisch des Vizepräsidenten des Nationalrates sitzen werde. Dennoch werde ich mich weiterhin aktiv in die slowakische Politik, aber auch in die Außen- und Europapolitik einbringen. Aber letztlich ist es das, was ich immer getan habe, es wird sich also praktisch nichts ändern. Es ist nur so, dass ich nicht mehr im slowakischen Parlament arbeiten werde, was für mich eine völlig neue Erfahrung ist, denn in den letzten 18 Jahren war ich hier praktisch entweder als Mitarbeiter oder als Ratsmitglied und dann als Politiker tätig. Ja, ich werde das Parlament ein wenig vermissen, aber ich werde weiterhin in der slowakischen Politik präsent sein. Genauer gesagt, man kann mich nicht so einfach loswerden.

Plötzlich und unerwartet: COMPACT-Magazin geblitzFAESERt

Nancy hat ihren Faeser nie auf Betäubung, sondern immer auf Vernichtung eingestellt. Das musste auch das COMPACT-Magazin erfahren, das bekanntlich kurz vor der Zerschlagung der gesamten Bundesrepublik stand. Doch Deutschlands Innenministerin griff beherzt gerade noch rechtzeitig ein und verbot kurzerhand die Umsturzschmiede mit weltweiten Einflussmöglichkeiten. Das COMPACT-Magazin ist jetzt also erst einmal Geschichte und deutsche Schwimmbadbesucher können sich endlich wieder sicher fühlen. Wir besprechen in unserem aktuellen „wohlstandspsychotiker“ die Folgen von Faesers Heldentat und lehnen uns entspannt zurück, denn: Die Demokratie ist wiederhergestellt, ihre Feinde sind die nächsten Wochen damit beschäftigt, das Chaos zu beseitigen, das nach den Hausdurchsuchungen entstanden ist und die Pressefreiheit – zumindest sind wir jetzt ein bisschen freier von Presse, die böse ist – ist gewährleistet. Der 16. Juli 2024 war ein guter Tag für Deutschland.

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Alena Buyx und das Bundesregierungsverdienstkreuz

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Alena Buyx hat das Bundesverdienstkreuz erhalten. Das ist die Form der Corona-Aufarbeitung, die Deutschland kann und will.

Einst hat sie die Ethik zerhackt. Alena Buyx war in der Corona-Episode eine der Schlimmsten, und es war ihr Lächeln, das sie dabei so hässlich aussehen ließ. Man merkte ihr die Freude an, wenn sie gegen die schoss, die sich nicht impfen lassen wollten, denn sie wusste, dass es eben dieses Lächeln war, das sie so unangreifbar und vermeintlich ethisch wirken ließ.

Alle, nicht nur die Kritiker der Corona-Politik, hätten erkennen können, erkennen müssen, wes Geistes Kind Buyx war und ist. Butterweich verpackte sie ihre Menschenfeindlichkeit, aber sie war da, sie stand ihr ins Gesicht geschrieben. Die Worte, die Buyx wählte, mögen weich geklungen haben, aber sie waren faktisch von einer unbarmherzigen Härte, gänzlich ohne Kompromissbereitschaft, ohne Empathie, frei von Ethik und Moral.

Von der Ethik zum sozialen Kahlschlag

Alena Buyx ist nicht mehr länger die Vorsitzende des deutschen Ethikrates. Allerdings wurde sie nicht vom Hof gejagt, was in Anbetracht ihrer unethischen Überzeugungen während Corona die einzig sinnvolle Maßnahme gewesen wäre. Vielmehr hat sie das Pferd gewechselt und ist nun Kuratorin bei der Bertelsmann-Stiftung. Menschenverachtung hat eben viele Aspekte, man kann sich als Ethikerin tarnen oder als Kuratorin einer zutiefst neoliberalen Stiftung, die vordergründig soziale Schieflagen anspricht und sie hinterhältig selbst fordert und fördert.

Das soziale Gewissen, das die Bertelsmann-Stiftung gern vorgibt zu sein, ist sie nicht, sie ist zutiefst neoliberal, wie sich auf der Seite „jenspetzkastner“ nachlesen lässt:

„Seit der Gründung der Mont Pèlerin Society (1947), einem Netzwerk von Wirtschafts- und SozialwissenschaftlerInnen, HistorikerInnen und PhilosophInnen, sind an die hundert global vernetzte think tanks, auch ‘Denkfabriken’ genannt, entstanden und aktiv mit der sozialen Verankerung neoliberaler Ideen beschäftigt. Sie betreiben, wie der Sozialwissenschaftler Bernhard Walpen es genannt hat, ein ‘hegemoniales Projekt’. Dies besteht, neben Lobbyarbeit und Politikberatung, Arbeit in so genannten Expertenkommissionen und Leitartikeln in Zeitungen wie FAZ und NZZ, eben auch in bildungspolitischen Interventionen. Ihr Politikverständnis ist dabei ein extrem reduziertes: ‘Hauptzweck der Politik’, so heißt es beispielsweise in einer Aussendung des neoliberalen Hayek Instituts Österreich (2008), sei folgendes: ‘Sie [die Politik] hat die Voraussetzungen für ein attraktives Wirtschaftsklima und damit für funktionierende Steuereinnahmen zu schaffen. Nur so kann der Staat seine Aufgaben – von der Sicherheits- bis zur Bildungspolitik – erfüllen.’ Dass Politik auch die gemeinsame Regelung gesellschaftlicher Belange, die Ermächtigung der Bevölkerung in demokratischen Repräsentationsprozessen oder gar die ausgleichende Regulierung antagonistischer Interessen sein könnte, weisen die Neoliberalen vehement zurück. Man könnte das rumpfhafte Politikverständnis des Hayek Instituts getrost als Sektenmeinung abtun, wenn die neoliberalen think tanks nicht seit den 1970er Jahren weltweit dermaßen einflussreich geworden wären. Während Richard Florida nur einen Bestseller geschrieben hat und Unternehmen berät, übt die Bertelsmann-Stiftung über das zur Hälfte von ihr mitfinanzierte Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) direkten Einfluss auf die deutsche Hochschulrektorenkonferenz und damit auf die Bildungspolitik aus.“

Somit eignet sich die Bertelsmann-Stiftung bestens für eine Ethikerin, die mit Ethik ohnehin nichts am Hut hat.

Aufarbeitung der deutschen Art

Die Grausamkeiten der Politik während der Corona-Episode brauchten eine Grundlage, am besten eine ethische. Mit Alena Buyx wurde sie gefunden, von Talkshow zu Talkshow gereicht und in Interviews als das deutsche Gewissen verkauft. Bis heute ist ihr die Politik dafür dankbar, vertrat sie doch die totalitäre Politik, die deren Akteure dann mit gutem Gewissen vollziehen konnten. Daher kann die Begründung – nachzulesen in der „Zeit“ – für die Vergabe des Bundesverdienstkreuzes an Buyx kaum überraschen:

„‚Wie wichtig ihr Engagement als Beraterin in ethischen Fragen von Politik, Gesellschaft und Wissenschaft ist, wurde besonders während der Corona-Pandemie deutlich‘, heißt es in der Mitteilung des Bundespräsidialamts.“

Im Artikel heißt es weiter,

„trotz teils massiver Anfeindungen habe die Ärztin und Medizinethikerin stets den Konflikt zwischen staatlichen Schutzmaßnahmen und individuellen Freiheitsrechten verständlich erläutert.“

Und somit werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, erstens wird der Eindruck vermittelt, Buyx habe die Balance zwischen Freiheit und Schutzmaßnahmen gehalten, zweitens wird einmal mehr auf die Kritiker der Maßnahmen-Politik eingedroschen, denen „massive Anfeindungen“ unterstellt werden.

Alena Buyx wird als Opfer und wehrhaft gefeiert, die für das Gute steht und sich gegen aggressive Angriffe wehren musste. So macht es die Politik ebenfalls, sie tönt, man sei gut durch die Pandemie gekommen, habe es damals nicht besser wissen können (was beides eine Lüge ist) und muss sich für die Rettung Deutschlands nun auch noch Vorwürfe gefallen lassen.

Der Bundesregierungsverdienst

Das Bundesverdienstkreuz, erstmals vergeben von Konrad Adenauer (CDU), hat laut Website des Bundespräsidenten folgende Bedeutung:

„Der Verdienstorden wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.“

In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Buyx dagegen im Januar 2024 in einem Interview:

„Die Krise ist auch von Demokratieskeptikern ausgenutzt worden, die ganz gezielt versuchen, das Vertrauen in den Staat zu erschüttern, mit dem Ziel, die Demokratie zu schwächen. Aber die Antidemokraten sind trotzdem nur eine Minderheit geblieben, das dürfen wir nie vergessen.“

Man bleibt sprachlos zurück und fragt sich, was für „Verdienste um das Gemeinwohl“ diese Frau vorweisen kann. Da ist nichts, und als Krönung trägt Buyx aktiv dazu bei, eine Corona-Aufarbeitung, die diesen Namen verdient, mit viel Leidenschaft zu verhindern. Dabei lächelt sie.

Solidarität aus Eigennutz

Nun also mal wieder der Mindestlohn. Besser gesagt geht es mal wieder um ein Hintertürchen, um diesen zu umgehen. Ein neuer Versuch, ihn via Geflüchtete wenigstens partiell auszuhebeln. Bei solchen Geflüchteten nämlich, die sich in ihrer Qualifikation nachschulen lassen müssen. Weil ihnen eine gewisse Anerkennung fehlt, nicht unbedingt Geschick oder volle Einsatzbereitschaft. Ein Papier dreier Bundesministerien bestätigte nun: Diesen Leuten muss man die ohnehin mageren 8,84 Euro in der Stunde nicht gewähren. Weil sie halt so eine spezielle Form von Praktikanten oder Azubis sind. Weiterlesen beim Neuen Deutschland