Radikalisierung gehört wohl zu den größten Übeln unserer Zeit. Kaum denkt ein Mensch laut darüber nach, einen zaghaften Widerstand gegen die Regierungspolitik auch nur in Erwägung zu ziehen, tönen Politik und Medien in Eintracht: Achtung, hier findet eine Radikalisierung statt! Wir müssen Berge versetzen, um das zu verhindern. Es sei denn, man klebt sich auf der Straße fest und verunstaltet Kunstwerke.
Haben kürzlich „klebtomahnende“ Jugendliche dafür gesorgt, dass eine Frau starb, oder auch (nur) einem Hirntod erlag? Nein, nein, Entwarnung, alles im grünen Bereich. Die eingeleiteten Rettungsmaßnahmen und die Straßenklebe hingen nicht direkt zusammen. Glück gehabt! Aber kümmern muss man sich irgendwie doch um die „Letzte Generation“. Sonst büßen die Aktivisten womöglich noch Sympathiepunkte bei der Bevölkerung ein, die einfach mal unterstellt werden.
Es gibt das „gute Frieren“. Wenn man damit Putin schaden und dem Weltfrieden einen Dienst erweisen kann, ist das Frieren Bürgerpflicht. Und wenn man Tomatensuppe auf Kunstwerke wirft, sich auf Straßen festklebt und ganz doll weint, wenn jemandem das nicht passt, geht das auch in Ordnung. Nur die Sache mit diesem Unfall, die braucht Konsequenzen.