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Der pandemische Sinnstifter

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Was wir erleben, ist eine Unterwerfung, die fatal an jene erinnert, die Michel Houellebecq in seinem gleichnamigen Buch vor sechs Jahren skizzierte.

Vor sechs Jahren führten wir einen sonderbaren Diskurs. Ein berühmter Autor hatte einen kontrafaktischen Roman geschrieben – und wurde dafür an den Pranger gestellt. Dass ein Satire-Magazin ausgerechnet an jenem Tag, da seine Redaktion von Terroristen überfallen und Mitarbeiter getötet wurden, eine Karikatur auf der Titelseite hatte, die den kontrafaktischen Inhalt des Buches wiedergab, trug letztlich nicht gerade dazu bei, dass man den Autor weniger kritisch sah.

Natürlich ist klar, von wem hier die Rede sein soll: vom französischen Schriftsteller Michel Houellebecq. Mit »Unterwerfung«, einem Roman, in dem sich das Frankreich einer nahen Zukunft freiwillig in die Hände von Muslimbrüdern wählt, um so einem Zugriff der Nationalisten um Marine Le Pen zu entgehen, hat Houellebecq polarisiert. Er habe sich die Islamophobie zunutze gemacht, unterstellte man ihm. Er würde spalten. Wohin das führe, dafür gäbe es nur zwei Worte: Charlie Hebdo. Über künstlerische Freiheit sprach man in jenen Tagen wenig. Und auch nicht darüber, was das eigentliche Thema seines Buches war und ist.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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