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Hamburg

Zusammen gespalten

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Sascha Wuttke über die tragischen Auswirkungen des Seuchenschutzes auf den ohnehin bröckeligen Gemeinsinn.

Als die Corona-Krise zu schwelen begann, versuchte die Politik an unser Zusammengehörigkeitsgefühl zu appellieren. Abstand halten, Maske tragen – wenn ein jeder sich daran hielte, dann hätten wir eine kollektive Großleistung geschafft. In dieser Zeit war noch niemandem bewusst, welche Auswirkungen das Virus auf den Menschen haben könnte, und in dieser Unwissenheit war ein Handeln unabdingbar gewesen. Das Momentum siegte über die dürftige Erkenntnislage, und schon früh wurde klar: Wir konnten nur durch diesen Kraftakt des Verzichts dazu beitragen, das Virus an einem Durchmarsch zu behindern. Der Kitt, der diesen Kraftakt zusammenhalten sollte, war die Solidarität.

Dieses neue Wir-Gefühl schienen die Bürger als neue Chance zu verstehen. Gruppenzugehörigkeit entfaltete eine neue Dynamik im Denken der Menschen wie eine tot geglaubte Person, die plötzlich lebendig auftaucht. Vor der Krise herrschte noch eine kollektive Tristesse vor – »Spaltung« war das Schlagwort der Stunde, als die Gesellschaft noch exklusiv um die allseits präsenten Themen wie Klima oder Flüchtlinge rang. Das Gefühl von Solidarität schien nur den Linken und Linksliberalen anheim, allen anderen, vom Kritiker aus der Mitte bis zum rechten Rand, sollte der »böse« Part zukommen. Sie alle wurden immerhin noch differenziert etikettiert, von »Populismus« bis »Nazi« war alles dabei.

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Der Inhalt dieser Veröffentlichung spiegelt nicht unbedingt die Meinung der neulandrebellen wider. Die Redaktion bedankt sich beim Gastautor für das Überlassen des Textes.

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