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Hamburg

Ganz mieses Klima

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Die Pandemie schürte die Hoffnung, die Menschen würden zu einer klimabewussteren Erdengesellschaft heranreifen und das Klima schützen — zu befürchten ist das Gegenteil.

Neulich erzählte mir ein Arbeitskollege, dass er nach Berlin müsse. Nun überlege er wie. Früher wäre er mit der Bahn gefahren, das sei von Frankfurt aus ja gar kein Problem. Doch die vier Stunden Fahrt dauerten ihm heute, im maskierten Alltag, einfach zu lange. Zumal diese vier Stunden ja ein Optimum darstellen, einen rein theoretischen Wert. Wann sei die Bahn denn schon mal pünktlich? Und was, wenn die Klimaanlage nicht geht oder die Heizung bollert? Einmal sei er in einem total überhitzten Zug gefahren, nicht mal der Zugbegleiter konnte das herunterregulieren.

Nun überlege er zu fliegen. Inlandsflüge habe er stets abgelehnt. Aber die Aussicht, nur kurz mit Maske im Innenraum eines Reisemittels zu sitzen, locke ihn doch. Vielleicht leihe er sich aber auch ein Auto. Eigentlich wollte er sich bei der Anreise entspannen. Aber im Auto befände er sich quasi im eigenen Kosmos, ungestört und frei. Das klang wie eine Automobilwerbung — und was die Fahrgastzelle betrifft gilt: Nie waren diese Attribute so zutreffend wie heute. Dennoch warnte ich ihn, denn ich habe zuletzt die Erfahrung gemacht, dass die Autobahnen voll waren wie nie. Dies sei aber freilich nur mein subjektiver Eindruck.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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