Da ich das erste Mal in meinem Leben auf X regelrecht durch die Decke gehe, möchte ich Euch mein Statement von gestern (08.12.2024) nicht vorenthalten. Es entstand, nachdem ich die ersten Meldungen über den Sturz von Assad in Syrien gelesen hatte.
Ans Herz legen möchte ich Euch zudem einen Artikel, den ich in den Jahren 2016 und 2018 verfasst habe: „Syrien: Demontage eines Landes und seiner Bevölkerung (überarbeitet)“
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Ich verabscheue Euch!
Ihr, die Ihr jetzt feiert, dass Syrien zerstört wird.
Ihr, die Ihr jetzt jubelt, weil der „Diktator“ Assad weg ist.
Ihr, die Ihr jetzt singt, dass die Welt von einer weiteren Diktatur befreit wurde.
Ich verabscheue Euch!
Weil Ihr keine Ahnung von Geopolitik habt.
Weil Ihr glaubt, die, die Assad zu Fall gebracht haben, seien die Guten, die Demokraten, die Menschenfreunde.
Weil Ihr Euch in Eurer Arroganz sonnt, allen möglichen Ländern der Erde sagen zu können, was richtig und was falsch ist.
Ich verabscheue Euch, weil Ihr den Schlächtern hinterherlauft, die selbst nur ihre eigenen Interessen im Blick haben und auf Eure Befindlichkeiten scheißen.
Ihr seid verabscheuungswürdig, weil Ihr Euch von Medien „informieren“ lasst, die selbst nur die Stiefellecker der Kriegstreiber sind.
Ich verabscheue Euch, weil Ihr Leuten vertraut, die ich wegen des Wissens ihrer Lügen nicht mal nach der Uhrzeit fragen würde.
Ich verabscheue euch, weil Ihr Toleranz und Demokratie und Menschenrechte hochhaltet, aber jeder, der eine falsche Bewegung macht oder ein falsches Wort sagt, Opfer Eurer Erbarmungslosigkeit wird.
Ich verabscheue Euch, weil Ihr irgendwelche surrealen Gefahren von rechts wahrnehmt und Eure eigene Radikalität nicht mal erkennt, wenn sie Euch ins Gesicht springt.
In erster Linie aber verabscheue ich Euch, weil Ihr so sicher seid, die Guten und auf der richtigen Seite zu sein, dass die Herablassung und Menschenfeindlichkeit uns alle in existenzielle Gefahr bringt.
Wenn die Geschicke der Welt von Leuten wie Euch gelenkt werden, kann es kaum verwundern, dass demnächst alles in Schutt und Asche liegen wird.
Und doch: Wenn ich Euch in der Gosse liegen sehe, arm, verletzt, vielleicht mit gebrochenen Knochen oder mit um Euch herum verteilten Innereien, werde ich Euch helfen, etwas von meinem Essen geben und Euch mit Wasser versorgen.
Danach aber will ich Euch nie wieder sehen.