Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) hat gegen Kanzler Olaf Scholz (SPD) gefeuert, sie nannte ihn einen „krassen Rechthaber“ und attestierte ihm „autistische Züge“. Wenn die FDP-Politikerin solche Ferndiagnosen erstellen darf, sollte auch eine Erwiderung erlaubt sein.
Inhaltlich gibt es an der Kritik an Olaf Scholz durch Marie-Agnes Strack-Zimmermann offen gestanden nur bedingt etwas auszusetzen. Scholz‘ Rechthaberei zeigt sich tatsächlich immer wieder, zum Beispiel bei den sogenannten Bürgergesprächen oder Bürgerdialogen. Die Ignoranz, die der Kanzler in solchen Momenten an den Tag legt, ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen, von denen er Schaden abwenden soll.
Die Sache mit dem Autismus ist deutlich komplexer, und wenn sich eine Frau wie Strack-Zimmermann darüber auslässt, ist das mindestens bedenklich. Sie hat schon rein fachlich nicht einmal ansatzweise die Befähigung, diese Form einer Behinderung beurteilen zu können. Ohne Zweifel ist Scholz‘ Art der Kommunikation eigenwillig, um es diplomatisch zu formulieren. Autismus schließt der Autor dieses Textes, der selbst in seinem Berufsleben mit zahlreichen Autisten gearbeitet hat, im Falle von Scholz jedoch aus. Der Mann ist ignorant, er ist ein Textbaustein ohne Rückgrat und alles an ihm ist die zu Fleisch gewordene Unglaubwürdigkeit. Daran kann es keinen Zweifel geben. Das Krankheitsbild Autismus passt aber nicht.
Womit wir bei Strack-Zimmermann wären. Mit dem Attribut „jähzornig“ ist sie ziemlich gut bedient, denn die Heftigkeit, mit der sie ihre Gegenüber beleidigt und angreift, sucht ihresgleichen. Wie ein gnadenloser General, der seine Rekruten mit hohem Lustgewinn durch den Schlamm kriechen lässt, führt sich die Kriegstreiberin auf wie die Axt im Walde. Sie erinnert an Andrij Melnyk, der ähnlich militant unterwegs war, als er noch im deutschen Fernseher seine rhetorischen Giftpfeile verschießen und historische Lügen verbreiten konnte.