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Balken im Auge

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Echt widerlich, wie dieses russische Staatsfernsehen Putin in einem weichen Licht zeichnet – zum Glück sind unsere Medien unabhängig, oder?

Wie kann man als freier Journalist, ja als Mensch ganz generell, nur mit Russia Today (RT) sprechen? Das ist doch Staatsfernsehen. Ganz schlimmes Staatsfernsehen. Diese Debatte führten wir noch vor einigen Jahren, als die Situation in der Ukraine noch aktueller war. Manche Leute informierten sich zur Lage nicht nur bei ARD und ZDF, sie guckten auch mal, was RT zu bieten hatte. War da ein Feature auch nur um Ausgeglichenheit bemüht, krochen gleich die Faktenchecker und Korrektiven aus ihren Löchern und riefen, dass dies Propaganda sei, eine ganz krumme Tour von Putin. Dass sich da dann sogar hin und wieder westliche Journalisten hin verirrten, machte manchen fassungslos.

Die Lage heute ist ähnlich. Jetzt geht es nicht mehr um die Ukraine und Russland. Es geht um eine Pandemie. Darum, wie man sich über sie informiert, was man glauben darf und was nicht. Und es geht um jene, die noch vor Jahren vor dem bösen Staatsfernsehen fremder Mächte und Länder warnten, die aber jetzt deutlich unterstrichen, was sie da eigentlich machen: nämlich Staatsfernsehen. Ganz schlechtes sogar.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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