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Besorgte Bürger: Getäuscht, betrogen und für blöd verkauft

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Ostdeutschland ist schuld am Rechtsruck? Nein, der Westen ist es! Nun ja, jedenfalls mindestens genauso viel wie der Osten. Darüber sollte man jetzt im dreißigsten Jahr der Wende mal zu sprechen beginnen.

Warum sind die Menschen im Osten Deutschlands eigentlich so? Das fragte man sich zum Beispiel auch letztes Jahr, als sich auf Chemnitz‘ Straßen Neonazis und das Bürgertum vermischten. In einem Radiofeature zum Thema, bei dem ich eingeladen war, schürfte man nach tiefgründigen, weit in der Geschichte der Sachsen angesiedelten Erklärungsversuchen. Schon zu Zeiten des Hauses Brandenburg habe das Sächsische ins Querulantische tendiert – so wurde diskutiert. Anders gesagt: Der Jammerossi war schon im 17. Jahrhundert Thema.

In Erinnerung geblieben ist mir, wie ich in diese Funkwellenrunde kurz einwarf, dass die Agenda 2010 durchaus auch was mit den Menschen im Osten gemacht habe. Das hat man jedoch schnell entkräftet, die These des historischen Ossis verfing bei meinen Diskussionspartnern besser. Sie schien schlüssiger. Vielleicht auch, weil man so um einen ungeliebten Punkt herumschiffen konnte: Dass das mit der Wiedervereinigung nicht ganz so richtig lief.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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