Wenn Deutschlands Außenministerin mal keine Kriege anzetteln oder zumindest heraufbeschwören kann, sucht sie sich ihre systemischen Rivalen im Inland. In einem aktuellen Fall ist die Wahl auf den Blogger Tim Kellner gefallen.
Eines vorweg: Tim Kellner gehört nicht zu der Kategorie Blogger, die ich verehren würde. Eher das Gegenteil ist der Fall. Seine politischen Überzeugungen sind mit meinen nur schwer zu vereinbaren, seine Witze finde ich eher flach, seine Art des Vortrages erzeugt in mir nur wenig positive Resonanz. Gleiches würde er aber womöglich auch über mich sagen. So gesehen alles im grünen (im grünen?) Bereich, da schreibt einer über einen anderen, mit dem er wenig anfangen kann.
Der Strafbefehl gegen Kellner ist aber eine ganz andere Geschichte. In einem (inzwischen nicht mehr auffindbaren) Video soll der Blogger Annalena Baerbock als „dumm“ bezeichnet haben. Zudem soll er ihr die Kosenamen „Nigerianische Scheißhausexpertin“ und „Außentoastbrot“ gegeben haben. Der Beitrag lief unter der Rubrik „Satire“, und wenn man bedenkt, wie weichgespült und systemkonform ein Großteil der deutschen Kabarettisten geworden ist, sollte man sich eigentlich über diese bissige Form der Satire freuen (dürfen).
Doch Baerbock konnte offenbar nicht mitlachen und sorgte dafür, dass Kellner „wegen gegen Personen des politischen Lebens gerichtete Beleidigung und Verleumdung“ zu acht Monaten Haft verurteilt wurde. Gnädigerweise mit der Möglichkeit, in einer dreijährigen Bewährung zu beweisen, dass er solche bösen Sachen nicht mehr macht.
Was sagt uns das?
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