Wenn Lauterbach Wirtschaftsminister wäre – und Habeck Gesundheitsminister. Eine Posse. Ein Gastbeitrag von Ralf Stiegler.
Zwei Szenarien bedrohen unsere Gesellschaft im kommenden Herbst und Winter: Zum einem Corona, deren Mutanten mal ganz schnell als »Killerviren« fürchterliche Furchen, gar schneidige Schneisen durch die bundesdeutsche Bevölkerung fräsen könnten. Der zuständige Minister ist Lauterbach, aus dem Team »Vorsicht ist gut, Panik ist besser«.
Zum anderen droht eine Rezession noch unbekannten Ausmaßes, und damit einhergehend eine breite und massive Verarmung der Bevölkerung. Der verantwortliche Minister ist Habeck, aus dem Team »Nur die Ruhe, wird schon alles nicht so schlimm werden«.
Austauschen als Chance?
Aus der Warte eines subjektiven Betrachters, komme ich zu der Einschätzung, dass erstes Szenario das »Wohl des Volkes« weniger bedroht als das Zweite. Denn ich habe gestern Nacht eine ganz wundervolle Studie gelesen, die ich vorgestern Nacht (nach eine Flasche Rotwein) verfasst habe. Da ich mich für eine sehr integere und unabhängige Person mit akademischem Grade (Sozialpädagogik-Studium!) halte, vertraue ich gleichzeitig der Quelle, als auch meiner Einschätzung (peer review) zu dieser Studie.
Zugegeben, die Studie auf die ich mich beziehe, ist im Mangel von Papier auf der Innenseite einer zweiwöchig getragenen OP-Maske in unleserlicher Schrift verfasst worden, aber bislang wurde sie noch nie von wissenschaftlicher Expertise widerlegt, möglicherweise, so werden Wissenschaftsleugner behaupten, weil sie später im Restmüll entsorgt wurde.
Wenn wir also davon ausgehen, dass meine Erkenntnisse wissenschaftlich fundiert sind, dann zwängt sich doch die Frage auf, warum ein ministerialer Panikmacher für eine mittlerweile endemische Bedrohung zuständig ist, und ein (zugegeben gut frisierter) Kinderbuchautor, die deutsche Bevölkerung durch eine, in der Form noch nie dagewesene Bedrohung der Volkswirtschaft (seit 1929) manövrieren soll.
Wäre ich Schachspieler würde ich rochieren. Wäre ich Fußballtrainer würde ich Verteidiger und Stürmer gegeneinander austauschen.
Lauterbach wird Habeck – Habeck wird Lauterbach
Angenommen, Lauterbach wäre Wirtschaftsminister aus dem »Team Panik«: Er würde das Szenario der Bedrohung wie gewohnt noch überhöhen. Aufgrund der Energieknappheit würde er von Erfrierungstoten fabulieren, sekundiert von Hungertoten, die keine Brötchen mehr vom Bäcker kriegen (betrifft Habeck nicht, da er keine Zeit mehr für ein Frühstück hat). Lauterbach würde propagieren, dass aufgrund der immensen Bedrohung für die Bevölkerung SOFORT Nord-Stream 2 geöffnet werden müsse. SOFORT diplomatische Beziehungen zu Russland aufzubauen, um die deutsche Bevölkerung vom Erfrieren und Verhungern zu schützen. Ja, sogar vor der atomaren Apokalypse müsste eindringlich gewarnt werden, da wir als Stiefelknecht der NATO und durch Ramstein, als Billardbande der Weiterleitung wichtiger strategische Datensignale (die Erde ist eine Kugel!), zu einem attraktiven Ziel des bösen Russen werden könnten.
Wieviel Panikpotenzial steckte in solch einem Szenario? Corona wird heute nicht mehr als Todesbedrohung gesehen. Long Covid nicht als statistisch relevante Gesundheitsbedrohung. Aber ein Atompilz über Ramstein? Wow, oder je nach Geschmack, WTF! Lauterbach wäre im Freudentaumel, weil er wirklich ein Ass im Ärmel hätte. Angst vor Corona? Lächerlich – schon mal ne Atombombe auf den Kopp bekommen?!
Angenommen, Habeck wäre Gesundheitsminister aus dem »Team Alles wird gut«: Er würde die C-Bedrohung als überschätzt, ja als nicht existent beschreiben. Wenn Maischberger ihn darauf hinweisen würde, dass ja immer noch Menschen AN Corona sterben, würde er sagen: »Nun, einzelne, wenige, betagte Menschen sterben nicht AN Corona, sondern daran, dass infolge des altersbedingten Abbaus des Immunsystems, die Alten zwar an Corona sterben, aber dass der Tod (Einstellung der Produktion von Stoffwechsel) nicht zwingend das Ende allen Seins, sein muss, sondern die Chance auf Reinkarnation bestehe (Wiederaufnahme des Produktionsbetriebes).«
Insofern wäre Corona keine Bedrohung mehr für die deutsche Bevölkerung, und sämtliche grundgesetzlichen Einschränkungen ab sofort obsolet.
Jetzt wird’s (wieder) ernst!
Im Vergleich zu Lauterbach (den ich unfairerweise mit Gollum assoziiere – aber das ist mein Unterbewusstsein, auf das ich keinen Einfluss habe!), gibt Habeck nicht so viel her.
Kann sein, meine Schuld. Kann sein, Habecks Schuld. Bei Lauterbach ist es leichter, ihn nicht zu mögen. Habeck hat ein angenehmes Äußeres, eine angenehme Stimme, aber innendrin empfinde ich ihn als hässlich. Auf Wahlplakaten nett anzusehen (ja, Baerbock wäre auch nicht hässlich, wäre sie nicht so, wie sie ist), aber im Inhalt, wie eine Scheibe Knäckebrot in Goldfolie gewickelt.
Sie sind für mich diejenigen, die unseren Staat vor den Baum fahren – und uns gleichzeitig hinter die Fichte führen. Und ich rieche deren Angst. Die Angst, dass sie möglicherweise damit nicht durchkommen mögen. Man braucht keinen Gulag für sie. Kein Straflager und kein Gefängnis.
Ihr sollt einfach nur den Bezügen enthoben; auf den Arbeitsmarkt geworfen werden. Aber nicht durch die Drehtür in Lobbyorganisationen weitergereicht. Schreibt Bewerbungen. Geht mal tanken, kauft euch Brötchen und putzt eure Klobrille selbst! Nehmt mal Teil an dem Leben, welches ihr euch berufen fühlt, es für Andere zu organisieren! Werdet Kaninchenzüchter, von mir aus. Nein, das bitte doch nicht. Ich mag Kaninchen.