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Internationale Journalismus-Mission auf dem Balkan

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Ein Gastbeitrag von Roman Blaško aus Tschechien.

Die internationale Pressemission auf dem Balkan: Die Frage ist nicht mehr, ob es einen Konflikt geben wird, sondern wann dieser ausbricht.

Zerstörte Häuser und verstreute Leichen nach einem „humanitären Bombenanschlag“ in Jugoslawien wurden in Videoaufnahmen von Journalisten und der Öffentlichkeit bei einer Pressekonferenz am 17. Dezember 2021 gesehen. Die Pressekonferenz wurde von der tschechischen Vereinigung „Vojáci proti Válce z.s.“ (Soldaten gegen den Krieg) in Prag organisiert.

Die europäische Öffentlichkeit, die die wachsenden Spannungen an der Grenze zwischen der Ukraine und Weißrussland verfolgt, schenkt den ebenso dramatischen Entwicklungen, die sich derzeit in Bosnien und Herzegowina und der nicht anerkannten Republik Kosovo abspielen, wenig Aufmerksamkeit. Angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit eines Konflikts zwischen den NATO-Staaten und der Russischen Föderation kann jeder regionale Konflikt schnell zu einem gefährlichen globalen Konflikt mit dramatischen Folgen werden. Anschließend sprachen Journalisten und Teilnehmer der internationalen Mission, darunter Roman Blaško, Journalist der tschechischen Zeitung Halo Noviny, Agnieszka Piwar von der polnischen Zeitung Myśl Polska und Piotr Jastrzębski, ein freier Journalist aus Polen.

Senator Doubrava beschrieb einen sehr dramatischen Moment, den er nach dem NATO-Bombardement 1999, als er das ehemalige Jugoslawien besuchte, erlebte. So ergab beispielsweise eine Laboranalyse, dass Nuklearwaffen verwendet wurden, um zivile Infrastruktur zu zerstören. Er erinnerte sich auch daran, dass Streumunition eingesetzt wurde, die schreckliche Auswirkungen hat, wenn sie Menschen treffen. Er verwies auf Beweise und Materialien (Bilder und Fotografien) von der damaligen Reise. Er erinnerte auch daran, dass der damalige pro-liberale tschechische Präsident Václav Havel ihn nie über die Realität der NATO-Bombardierungen informiert hatte, trotz aller Appelle und Bemühungen des damaligen Präsidenten.

Die polnische Journalistin Agnieszka Piwar, die für die Wochenzeitung „Myśl Polska“ schreibt, verwies ihrerseits auf die Spannungen in Kosovo, in Bosnien und Herzegowina und in Serbien. Sie beschrieb das soziale Trauma und die Symptome dieses neuen Spannungsanstiegs, insbesondere unter den Albanern und Serben im Kosovo. Dies geschieht auf allen Ebenen der Gesellschaft. Sie beschrieb, dass junge Serben in die Städte und ins Ausland fliehen, dass die wahren Ursachen der interethnischen Probleme bewusst vertuscht werden und dass die Vorstellung, dass die Serben die Täter des Konflikts sind, immer mehr in den Vordergrund rückt. Wir besuchten verschiedene Dörfer und Kleinstädte, die ein wenig an serbische Enklaven erinnerten, in denen serbische Ansichten unterdrückt wurden.

Am Ende der Pressekonferenz sprach der unabhängige Journalist Piotr Jastrzębski. Piotr kennt militärische Konflikte und Bombardierungen aus erster Hand. Während die NATO-Staaten Jugoslawien angriffen, lebte Pjotr in Belgrad und sah sich selbst die Folgen dieser „humanitären Bombardierung“ an. Überraschenderweise schienen Jaroslaw und Piotr gleichzeitig am selben Ort zu sein.

Jastrzębski erklärte, die Bombardierung Jugoslawiens sei illegal und verstoße gegen UN-Resolutionen. Er fügte hinzu, das europäische Auge sei auf die Spannungen mit Weißrussland und auf die Grenze zur Russischen Föderation gerichtet, aber es bedarf nur eines Funkens, um einen heißen Konflikt auf dem Balkan zu entfachen. Er glaubt, dass der Funke für den Konflikt von der Republik Kosovo ausgehen wird.

Senatorin Dubravá schließt mit der Feststellung, dass es nicht mehr darum geht, ob es einen Konflikt auf dem Balkan geben wird, sondern nur noch darum, wann er stattfinden wird.

Gastautor
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Der Inhalt dieser Veröffentlichung spiegelt nicht unbedingt die Meinung der neulandrebellen wider. Die Redaktion bedankt sich beim Gastautor für das Überlassen des Textes.

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