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Die Lach- und Spießgesellschaft

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Was darf Satire in Zeiten der Pandemie eigentlich? Wenn man die Reaktionen betrachtet wird klar: Gar nichts. Lachen wird zu einer Regung aus der rechten Ecke erklärt.

Wer hat da gelacht? Lachen darf momentan nicht sein. Wer die kurzen Filmchen von Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur und Kollegen mit einem befreienden Lachen quittierte, hat sich der schlimmsten Tat schuldig gemacht, die diese pandemische Zeit derzeit kennt: Des Lachens – des Humors.

Der ist nämlich nicht Befreiung, Ventil oder Strategie zur Steigerung der Resilienz: Der gilt nun als gemeingefährlich, als egoistisch und rechtsoffen. Ja, wirklich: Rechtsoffen! Das weiß man doch: Dort wo gelacht wird, da sitzen Neonazis. Witzige Burschen in Springerstiefel sind das. Was, Sie lachen über den Zynismus, den Sie hier zwischen meinen Zeilen vermuten? Okay, aber bitte nicht zu laut, machen sie es heimlich. Haben Sie einen Keller? Gehen Sie dorthin, lachen Sie dort. Das ist im Augenblick sicherer.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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