Es gibt Formate, an denen scheiden sich die Geister. Und häufig macht gerade das ihre besondere Qualität aus. Man kann über sie diskutieren, sich an ihnen reiben, in die Haare kriegen oder zum Schluss kommen, dass sie insbesondere wegen ihrer Meinungsvielfalt Anerkennung verdienen.
Ken Jebsen gehört mit „KenFM“ ganz sicher zu diesen Formaten. Aber er gehört auch zu denen, die vielen ein Dorn im Auge sind. Nachdem jahrelang die Keule des Antisemitismus über Jebsen geschwungen wurde, ist inzwischen sein YouTube-Kanal ins Nichts verschoben worden, und die klassischen Medienanstalten haben noch immer nicht genug.
Jetzt kommt der neue Medienstaatsvertrag hinzu, der sich zwar offiziell zum Ziel setzt, unseriösen Journalismus aufzudecken und Fake News zu enttarnen. Doch die klassischen Medien spielen dabei keine Rolle. Sie sollen offenbar unverdächtig sein, unseriösen Journalismus zu betreiben.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier gezielt sogenannte alternative Medien mundtot gemacht werden sollen.
Unabhängig davon, wie man das Format von Ken Jebsen beurteilt, sollten bei den aktuellen Vorgängen aber doch sämtliche Alarmglocken von Verfechtern der Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit schellen. Neben „KenFM“ sind weitere Formate bereits ins Visier der „Journalismus-Wächter“ geraten. Und es werden – davon muss man ausgehen – weitere folgen.
Spätestens, wenn das eigene Lieblings-Format irgendwann auch von der sich weiter aufbauenden Welle der Zensur überrollt wird, kann jeder betroffen sein.
Doch wer weiß, wie weit das Drama der Meinungsfreiheit bis dahin schon gekommen sein wird?
Nachtrag: Ich spreche zwar von den „öffentlich-rechtlichen Medien“, meine damit aber auch Formate wie den Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, die Welt und viele mehr.
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