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Symbolpolitik mit Hund

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Mit einer Gassigehpflicht will Landwirtschaftsministerin Klöckner sich als tierfreundlich darstellen. Das ist Politik fern der Realität.

Nun hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner doch noch ihr Herz für Tiere entdeckt. Für Haustiere. Die seien keine Kuscheltiere, hätten Bedürfnisse. Daher sei eine neue Verordnung notwendig, die bereits 2021 in Kraft treten soll. Hundezüchter sollen zu mehr Fürsorge verpflichtet werden. Außerdem geht es um artgerechtere Tiertransporte. Das alleine klingt freilich nicht ganz unvernünftig. Aber halt nicht genug. Frau Ministerin legt noch einen drauf: Hundebesitzer sollen künftig zu zwei Stunden täglichem Gassigehen angehalten sein.

Man sieht schon, hier wird geklotzt, nicht gekleckert. Bei der Masttierhaltung hält sich die Ministerin traditionell zurück. Da wird das Tierwohl bestenfalls freiwillig gelabelt, verbindliche Regelungen scheut sie. Aber die Hundebesitzer, die nun allgemein nicht unbedingt dafür bekannt sind, ihre Hunde so schlecht zu behandeln wie Konzerne der Massentierhaltung ihre Tiere etwa, kann man schon mal mit einer fantastischen Anordnung aus der Reserve locken.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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