Wie es aussieht, hat Corona das Homeoffice etabliert. Dabei hat die Krise gezeigt: Diese »Errungenschaft« ist einer Minderheit vorbehalten. Systemrelevanz findet immer vor Ort statt. Fragen Sie mal die Pflegekräfte …
Das Homeoffice hatte es vor Corona schwer. Ein Jahr bevor die Pandemie über uns hereinbrach, hatten die Sozialdemokraten mal ein bisschen was für die Heimarbeit übrig. Sie wollten sie als Arbeitnehmerrecht verbürgen. Jeder sollte die Möglichkeit haben, einige Tage ins Homeoffice zu gehen. Damals hatte ich mich an dieser Stelle darüber ausgelassen. Meine Einschätzung war, dass die Sozis mal wieder nur einen bestimmten Teil der arbeitenden Bevölkerung im Blick hatten.
Es sah letztlich mal wieder so aus, als hätten die Sozialdemokraten kein Bild von den wirklichen Abläufen am Arbeitsmarkt. Eine ganze Reihe von Berufsfeldern kann gar nicht von der heimischen Couch herunter werktätig sein. Zufälligerweise speziell jene Berufe, die sich jetzt im Zuge der Corona-Krise als besonders systemrelevant erwiesen haben. Überspitzt könnte man auch sagen: Die, die während der Zeit am Arbeitsplatz bleiben mussten, wurden wirklich gebraucht – die Entbehrlicheren machten Homeoffice.