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Einsatz in vier Wänden

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Wie es aussieht, hat Corona das Homeoffice etabliert. Dabei hat die Krise gezeigt: Diese »Errungenschaft« ist einer Minderheit vorbehalten. Systemrelevanz findet immer vor Ort statt. Fragen Sie mal die Pflegekräfte …

Das Homeoffice hatte es vor Corona schwer. Ein Jahr bevor die Pandemie über uns hereinbrach, hatten die Sozialdemokraten mal ein bisschen was für die Heimarbeit übrig. Sie wollten sie als Arbeitnehmerrecht verbürgen. Jeder sollte die Möglichkeit haben, einige Tage ins Homeoffice zu gehen. Damals hatte ich mich an dieser Stelle darüber ausgelassen. Meine Einschätzung war, dass die Sozis mal wieder nur einen bestimmten Teil der arbeitenden Bevölkerung im Blick hatten.

Es sah letztlich mal wieder so aus, als hätten die Sozialdemokraten kein Bild von den wirklichen Abläufen am Arbeitsmarkt. Eine ganze Reihe von Berufsfeldern kann gar nicht von der heimischen Couch herunter werktätig sein. Zufälligerweise speziell jene Berufe, die sich jetzt im Zuge der Corona-Krise als besonders systemrelevant erwiesen haben. Überspitzt könnte man auch sagen: Die, die während der Zeit am Arbeitsplatz bleiben mussten, wurden wirklich gebraucht – die Entbehrlicheren machten Homeoffice.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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