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Dates mit den Sixties

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Als Mann die Rechnung übernehmen? Gehört sich so? Echt jetzt! Welche Art von weiblichem Selbstbewusstsein ist das eigentlich, das den zahlenden Gentleman schätzt, während es sich emanzipiert gibt?

Ich gebe es ja zu, auch ich habe meine seichten Momente. Wenn ich nach vormittäglichem Job und nachmittäglicher Schreibarbeit abgekämpft bin, habe ich nichts dagegen, den Abend mit etwas Leichtem einzustimmen. Eine Doku über Genomentschlüsselung wäre mir an dieser Stelle echt zu viel. Irgendwann hat mich meine Sehnsucht nach leichter Kost zum Sender VOX getragen, da lief gerade eine Sendung, bei der sich Singles zu einem Blind Date einfanden. Denen dabei zuzugucken berieselt zuweilen schön – wirft jedoch auch Fragen auf.

Die Redaktion von »First Dates – Ein Tisch für zwei«, so der Name der VOX-Produktion, sucht die zwei jeweiligen Begegnungsfreudigen aus. Matches nennt man so eine Konstellation heute übrigens im Single-Börsen-Jargon. Ein gewisser Roland Trettl, gelernter Koch und Autor eines Buches, auf dessen Cover er kackend auf einer Toilettenschüssel hockt, führt durch die Sendung und die Dates an einen Tisch. Dort haben sie dann anderthalb Stunden Zeit, um sich zu beschnuppern und währenddessen ein Abendessen zu sich zu nehmen. Die Sendung wird von der Kritik übrigens positiv aufgenommen; und ehemalige Kandidaten behaupten außerdem, dass sie ohne Drehbuch agieren durften.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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