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Vertrauen ist gut, Whistleblowing ist besser

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Der Whistleblower ist kein verschlagener Typ, kein linkischer Verräter. Man muss ihn natürlich auch nicht als Helden betrachten. Er ist ganz schlicht eine Kontrollinstanz. Daher wäre es so wichtig, Whistleblowing gesetzlich zu schützen.

Nie wieder! Ich finde, diese Forderung, die wir beim Gedenken an den Nationalsozialismus im Munde führen, muss unbedingt auf heutige Missstände angewandt werden. Zum Beispiel beim internationalen Umgang mit Whistleblowern, also aktuell mit Julian Assange, um mal den prominentesten Namen zu nennen. Ach so, bevor jetzt wieder jemand was falsch versteht: Nein, die Haftbedingungen Assanges sind nicht gleichzusetzen mit den Verbrechen der Faschisten. Insofern ist das hier weder ein Vergleich noch eine Banalisierung.

Eigentlich will ich aber auf was ganz anderes hinaus, mal ganz unabhängig vom Fall Assange: Whistleblowing ist nämlich ohnehin kein klassisches Verbrechen. Für viele Hinweisgeber stellt sich dieser Prozess als Gewissensfrage. Oder ihr Gerechtigkeitssinn wähnt sich verletzt. Ganz sicher spielt hin und wieder auch bei manchem ein verletztes Ego mit hinein, Ärger mit dem Vorgesetzten zum Beispiel.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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