Sie sind knapp und werden gebraucht: Pflegekräfte. Eigentlich müsste diese Situation dazu führen, dass es ihnen besser geht. Die Berufsgruppe hat vielleicht ein Problem: Sie ist zu nett – quasi von Berufs wegen.
Das Wort unserer Zeit, so schrieb ich an anderer Stelle, ist »irgendwie«. Überall fehlt es an Personal, an Mittel, an Infrastruktur. Aber irgendwie wuppt man den Laden dann doch. Nicht immer sachlich richtig, nicht immer qualitativ hochwertig und zu aller Zufriedenheit. Aber doch so, dass nicht alles zusammenbricht. Besonders auf Krankenstationen geht es immer irgendwie weiter. Muss ja, Kranke dulden keinen Aufschub. Die Belastung und der Stress mögen noch so hoch sein, der Betrieb läuft weiter. Irgendwie.
Dass es in Krankenhäusern trotz der schlechten Situation läuft, hat eine Ursache: Nämlich den Umstand, weswegen Menschen eine Stelle als Pflegerin oder Pfleger ergreifen. Es ist die Empathie und die soziale Kompetenz, die den Betrieb aufrechterhalten. Diese Mixtur aus Verantwortungsgefühl und Fürsorgebereitschaft spricht natürlich für einen sozialen Beruf. Wer so tickt, geht nicht ins Investmentbusiness, sondern dorthin, wo man Menschen helfen kann.