Gesundheitsminister Spahn macht jetzt auch in Jugendschutz. Er will Werbung für Schönheitsoperationen verbieten lassen. Gut gemeint, aber wenn jemand OP-Werbung erst wahrnimmt, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.
Nie waren wir so schön wie heute. Jedenfalls, wenn man der Statistik glaubt. 2018 wuchs nämlich die Zahl der dem Verband der Schönheitschirurgen gemeldeten Schönheitsoperationen in Deutschland um neun Prozent zum Vorjahr. So behauptet es das Ärzteblatt. Insbesondere Männer seien mittlerweile geneigter, sich beim Schönheitschirurgen vorzustellen. Viele dieser Eingriffe sind ethisch nicht zu beanstanden. Wenn es einem Menschen hilft, sein Selbstwertgefühl zu steigern, zum Beispiel durch die Entfernung der sogenannten Fettschürze nach starkem Abnehmen, kann man das nur befürworten. Die Krankenkassen tun dies in der Regel auch.
Problematisch ist es hingegen bei solchen Operationen, die aus Lifestyle-Gründen stattfinden: Oberlidstraffungen, Fettabsaugungen, Lifting, Bauch- und Oberschenkelstraffung, Brustvergrößerungen oder künstlicher Sixpack beispielsweise. Besonderer Renner soll das Anal Bleaching sein, das Bleichen der Hautpartien um die Rosetten herum, weil der braune Teint da nicht gewollt ist – zur Bräunung des Restkörpers geht man hingegen ins Solarium.