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Hamburg

Wir bleiben nicht zuhause

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Es wird nicht mehr lange dauern, dann kommt es zur Triage bei das Gasverteilung: Wer braucht es dringender, wer kann warten? Was wir brauchen, sind Ausgangspflichten!

Demnächst ist es wohl so weit. Spätestens im Herbst, wenn es wieder kühler wird und wir uns ein warmes Plätzchen wünschen, auf einem Sofa neben einer Heizung: Wir werden es nicht verwirklichen können. Warm zu duschen wird Luxus – oder ein Ding der Unmöglichkeit, je nachdem, wieviel Gas gerade verfügbar sein wird. Der Wirtschaftsminister lässt uns indes schon mal wissen, dass er bereits jetzt weniger duscht als früher: Er ist im Triage-Modus.

Das haben wir doch jetzt die letzten zwei Jahre brav geübt: Triage. Also wie gehen wir damit um, wenn Ressourcen knapp werden und die Nachfrage hoch ist? Die Bundesregierung hat Maßnahmen ergriffen, um genau so eine Triage zu vereiteln. Keine, die wirklich angemessen waren, wie wir seit dem Evaluationsbericht wissen – oder wenigstens wissen könnten. Interessiert ja keinen wirklich: Denn Interesse ist ein so rares Gut wie Gas, ein Intensivbett oder eine Intensivpflegekraft. Es könnte sein, dass ich in den folgenden Zeilen aus purem Zynismus übertreibe, dem Affen Zucker gebe – oder aber, es kommt genau so, wie ich es schreibe: Weil zwischen Satire und Realität schon lange kein großer Unterschied mehr besteht.

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Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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