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Zur Stunde sind wir bei Twitter gesperrt. Wegen einer Nichtigkeit. Die Einschläge kommen näher – wir müssen umdenken.

Vor einigen Tagen fragte jemand bei Twitter, wie man reagieren würde, klingelten diese beiden Herren an der Tür. Gemeint waren Karl Lauterbach und Benjamin von Stuckrad-Barre, die beide arg grimmig in die Linse blinzelten. Lauterbach, das fällt mir jetzt erst wieder ein, trug noch nicht mal eine Maske. Manchmal kommentiert man ja flapsig. Das tat ich auch. Wie also würde ich reagieren? So: »Hasso, fass!« Erst jetzt, einige Tage später, fiel Twitter ein, dass das Hass sei.

Momentan gedrosselt!

Wir sind ohnehin der Ansicht, dass es sowas wie »Hassverbrechen« nicht gibt – es ist so ein Schlagwort unserer Zeit, um unliebsame Menschen, Querulanten und Kritiker, die die Dinge auch mal beim Namen nennen, mundtot zu machen. Wenn überhaupt, dann ist Hass eine Empfindung. Eine menschliche Empfindung. Wir sind durchaus dafür, dass man jemanden ahndet, der im Anflug dieser Empfindung schreiben würde: »Komme mit meinem Dogge vorbei, Karlchen, die zerfleischt dich dann und macht Schabefleisch aus dir!« Aber doch nicht für jede läppische Äußerung, die man mit viel Phantasie zu einem Hassverbrechen stilisiert.

Das ist unsere zweite negative Erfahrung mit Twitter binnen kürzester Zeit. Über zwei Jahre wurden wir nicht behelligt. Wir wuchsen, haben annähernd 10.000 Follower – was nicht viel ist, aber für unser kleines Projekt respektabel. Die Zugriffszahlen auf den Twitteraccount waren lange Zeit sehr hoch. Doch seit einer Weile stagnieren sie stark. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir gedrosselt werden. Andere, die ebenfalls aktiv bei Twitter tätig sind, berichten Ähnliches. Es handelt sich dabei immer um Accounts, die kritisch mit allerlei Themen der Öffentlichkeit umgehen.

Bald erdrosselt?

Unsere momentane Sperre wird in einigen Stunden schon wieder vorüber sein. Mancher, der das hier verspätet liest, wird uns dort schon wieder aktiv vorfinden. Gleichwohl ist uns klar, dass wir künftig immer wieder Probleme bekommen werden. Bei Facebook war es ja nicht anders. Und bei YouTube laufen wir auch nur noch in einer Grauzone. Wir sind kleine Fische, das ist uns klar. Uns geht es nicht darum, dass wir uns hier brüsten wollen, weil uns alle Welt auf dem Kieker hat. Aber wir sind Publizisten, wir wollen gelesen werden, in den Dialog treten, auch den Dialog anschieben, einen anderen Blick auf die Umstände werfen: Wenn man uns in dieser Netzwerkewelt die Netzwerke entzieht, müssen wir überlegen, wie wir vorgehen.

Telegram ist eine Option. Wie lange, das wissen wir natürlich auch nicht. Dort gibt es uns auch schon. Unter https://t.me/neulandrebellion sind wir erreichbar. Uns ist klar, dass Telegram nicht jedermanns Sache ist. Aber trotz populistischer Angriffe auf Telegram in den letzten Wochen, scheint das momentan eine Option für den Fall der Fälle zu sein: Wenn man uns auf Twitter bannt. Ob es dazu kommt, wissen wir nicht. Denkbar ist im Augenblick alles.

Besucht uns bei Telegram!

In einer Epoche, da man das Wort »Querdenker« nur noch negativ konnotiert, scheint es uns eine Frage der Zeit zu sein, bis sie all jene ausräumen und in Nischen zurückdrängen, die eben genau das tun: Auch mal querdenken. Früher wurden solche Leute noch gelobt, es gab Initiativen, die genau solche Querdenker förderten, ja die den gesamten Wirtschaftsstandort von der Förderung dieser anders denkenden Menschen abhängig machten. Wir selbst empfinden uns noch nicht mal als Querdenker, unsere Ansichten sind nicht mal innovativ. Wir wähnen uns der Aufklärung verpflichtet. Der Meinungsfreiheit. Böse Zungen behaupten, dass genau das Querdenken sei.

Wir bitten diejenigen unter euch, die soziale Medien benutzen, unseren Telegram-Kanal zu abonnieren. Wir wollen dort eine Basis haben, wenn uns die Kanäle entzogen werden. Seid so nett, sagt es weiter, postet es in den Netzwerken, die ihr nutzt. Unterstützung meint ganz oft, dass man um Geld bittet. Das tun wir an dieser Stelle nicht – auch wenn wir es nicht explizit ablehnen würden -, wir bitten um eure ideelle Unterstützung, indem ihr uns euren kleinen Auschnitt der Öffentlichkeit kurz zur Verfügung stellt, um dort zu notieren: Ihr findet die neulandrebellen jetzt auch bei Telegram – unter https://t.me/neulandrebellion. Schaut doch mal rein. Die neulandrebellen würden sich freuen!

Wir danken euch herzlich.

Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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