7.8 C
Hamburg

Italien sehen und testen

Published:

Sascha Wuttke erzählt uns über seinen Urlaub in Italien und ob es sich unter Corona-Bedingungen überhaupt noch lohnt, dorthin zu verreisen.

Zuerst war ich schockiert, dann winkte ich ab. Als in einer der unzähligen Novellen zur Neuausrichtung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen wurde, dass Reiserückkehrer bei Positivtestung in Quarantäne gehen müssten, stand dies unseren Reiseplanungen natürlich quer. Auch die aktuellen Beschlüsse seitens Italien, man müsse bei der Einreise einen negativen Schnelltest vorweisen, war nicht das Gelbe vom Ei.

Wir hatten zuerst angenommen, dass sich die Lage im Sommer allgemein ähnlich beruhigen würde wie 2020, allerdings stiegen die Inzidenzen wieder, regional teils deutlich über die bei uns magische 50. So wurden auch – wie erwartet – die Daumenschrauben wieder mehr angezogen, und so wurde die Befürchtung zu unserer Urlaubsplanung immer größer, dass wir entweder nur unter hohen Auflagen oder erst gar nicht die Reise hätten antreten können.

Zum Glück war das nicht der Fall. Dieser Blog soll nun als Situationsbeschreibung dienen, als Vergleich. Des Deutschen liebstes Urlaubsland befindet sich auch in der selbst auferlegten Zwickmühle wieder, nur per Impfung aus der Misere gelangen zu wollen, und was dazu an Maßnahmen beschlossen und in Kraft getreten sind, möchte ich den Leserinnen und Lesern hier darlegen. Da die jeweiligen Beschlusslagen sehr dynamisch verlaufen, könnte der Textinhalt schon wieder veraltet sein, und ich kann kein detailliertes Bild darüber liefern, wie sich der Alltag in ganz Italien unter Coronabedingungen gestaltet. Allerdings gibt es bei all der Vergleichbarkeit auch Unterschiede, die meiner Partnerin und mir in den Jahren 2020 und 2021 aufgefallen sind und die ich hier aufführen möchte.

Vorplanung

Wer erwägt, in Urlaub zu fahren oder fliegen, sollte dringend über die Beschlusslage im jeweiligen Reiseland und den etwaigen Transitländern Bescheid wissen. Es war beruhigend gewesen, dass Italien sehr fix auf die Veränderungen im Infektionsgeschehen reagiert. Das Ampelsystem ist für jede Region gesondert in Anwendung, und auf offiziellen Seiten lässt sich je nach Region gut eingrenzen, ob die Lage besonders gut oder besonders schlecht aussieht. Letztes Jahr war es noch einfacher gewesen, Italien zu besuchen, wir mussten lediglich unsere Reiseregion ändern, weil wir mit möglichst wenig logistischem und verwaltungstechnischem Aufwand Urlaub machen wollten. Ursprünglich war ein Etappenurlaub für die Regionen Marken, Apulien und Latium (speziell Rom) geplant; wir hatten uns aber spontan umentschieden, da es in Venetien und der Toskana zu dem Zeitpunkt besser aussah und man kein Einreiseformular mit sich führen musste.

2021 gilt das nun für das ganze Land, also ließ es sich nicht vermeiden. Also machte es keinen Unterschied mehr, welche Regionen wir besuchen wollten, und so stand unserem ursprünglichen Wunsch unserer Adria- und Hauptstadtetappenreise keine besondere Gefährdungslage mehr im Weg. Lediglich Sizilien stand wegen hoher Zahlen in gelber Farbe in Dauerschleife, der Rest des Landes hatte eine weiße Weste. Es half nichts – wir mussten uns also »einschreiben«. Das vierseitige Formular muss über ein Online-Meldeportal ausgefüllt und in fertiger Form mitgeführt werden. Das gestaltet sich allerdings teils aus Verständnisgründen etwas kompliziert. Hat man sich durch die Seiten gekämpft, erhält man ein vierseitiges PDF mit den sperrigen Namen »Das europäische digitale Passagier-Lokalisierungs-Formular (dPLF)«.

Ein Testnachweis ist zudem Pflicht. Allerdings gibt es aktuell keine Quarantäneverordnung, die der Einreise einen Strich durch die Rechnung machen würde – im Gegensatz zu Deutschland. Geimpfte sind zudem von der Testpflicht ausgenommen. Bis zu einer Inzidenz von 100 sind die Regionen als »weiße Zone« ausgezeichnet, und selbst in »gelben Zonen« ist der Urlaub noch kein Ding der Unmöglichkeit. Die Änderungen der Ampelfarbe bedeutet im großzügigen Rahmen die drohende Schließung und Beschränkung des alltäglichen Betriebes von Läden und öffentlichen Einrichtungen. Beim ADAC führte das bei der Recherche allerdings zu einer kognitiven Verzerrung, da die Karte nur in gelben und roten Farben dargestellt ist. Abgerufen am 11.9.21, wirkte es so, als wäre Italien schwer von Neuinfektionen betroffen – die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Führt man den Mauszeiger über die Region, zeigte sich etwa die Toskana mit einer Inzidenz von ca. 80 dunkelrot, ist aber als »weiße Zone« ausgewiesen.

Rom – Vorbereitung ist alles

Um die Lage vor Ort am besten und detailliertesten darzustellen, genügt es, einen Blick in die Hauptstadt Rom zu werfen. Hier ist der Schmelztiegel von Maßnahmen und deren Umsetzung am deutlichsten sicht- und erfahrbar.

Im groben Überblick erscheint das italienische System einfacher, großzügiger und berechenbarer als das deutsche. Als die Inzidenzen vor allem in Apulien und Latium im Frühsommer wieder auffällig anstiegen, wird man dies als Deutscher etwas empfindlicher zur Kenntnis nehmen als es wirklich ist. Jedoch wird dies strikt eingehalten, und die diesjährigen Beschlüsse führten zu noch weniger spürbarer Veränderung für Touristen wie Einheimische. Die Maskenpflicht in Gebäuden und das Angebot zur Händedesinfektion gilt unabhängig der Infektionszahlen, eben so lange, wie die Notlage noch in Kraft ist.

Das Zünglein an der Waage sind allerdings Restaurants, Museen und andere Gebäude. Dort kommt der Beschluss über den Grünen Pass zum Tragen. 3G ist in diesen Bereichen mittlerweile Pflicht, wird aber unterschiedlich umgesetzt. McDonalds ist hierzu ein negatives Paradebeispiel. Der Fastfood-Riese verlangt vor Einlass entweder eine Impfbescheinigung, Einsicht in die entsprechende App (welche nur für Einheimische einrichtbar ist) oder ein Dokument über einen negativen Antigen-Test und überreicht bei letztem jedem Gast einen roten Klebepunkt. Das Personal wurde dazu auffällig aufgestockt, welches die Einhaltung strikt kontrolliert. Draußen vor dem Eingang stapeln sich derweilen schon die wieder abgestreiften Punkte auf Bürgersteigen und Hauswänden. Masken dürfen ferner wie üblich nur zum Essen am Tisch abgenommen werden. Ein Blick in die Runde verrät sofort, dass noch viele ungeimpft sind.

Als Ungeimpfte waren wir also dazu angehalten, einen negativen Test zu machen und entsprechend vorzulegen. Doch wo bekommen? Das Hauptaugenmerk liegt hierbei bei den Apotheken, die teils offizielle Tests anbieten, jedoch muss man auch 15 € pro Test berappen. Die richtigen Ladengeschäfte muss man dazu erst suchen oder erkennt sie daran, dass vor deren Eingang ein Testzelt aufgebaut ist. Eine Ausnahme war das große Rote-Kreuz-Zelt direkt auf dem Bahnhofsvorplatz in Rom. Der ist erstens kostenlos nutzbar, zweitens allerdings auch Anlaufstelle für viele Reisende aus aller Herren Länder. An zwölf Bahnhöfen in Italien ist so ein Angebot noch verfügbar. So standen wir uns in der Folge mehr als drei Stunden die Beine in den Bauch. Obendrauf kommt die Datenerfassung, Abstrich und Wartezeit bis zum Testergebnis. Das Ergebnis erhält man schließlich auf Papier und gleichzeitig über eine E-Mail, das man als PDF auf seinem Handy ablegen kann.

Da wir nur zwei bis drei Tage für Rom einplanten, war dies völlig ausreichend. Für Reisende, die unter denselben Voraussetzungen die Metropole etwas länger und genauer unter die Lupe nehmen wollten, wäre ein mehrfaches Testen bei einer Gültigkeit von 48 Stunden unumgänglich gewesen, zusätzlich mit hoher Wartezeit oder weiteren Kosten verbunden.

Maßnahmen im Detail

Nachdem wir das Papier erhielten, machten wir uns auch endlich auf zur geplanten Stadtvisite. Für die Sehenswürdigkeiten im Freien ist hierbei keine gesonderte Regelung getroffen worden – zum Trevi-Brunnen oder der Spanischen Treppe sind keine Besuchsbeschränkungen oder Maskenpflicht vorgesehen – keine Schilder, und die Polizei achtet etwa nur darauf, dass sich Besucher nicht auf den Rand des Brunnens stellen oder setzen. Schwieriger wird es jedoch bei Besuchen von Museen und anderen Gebäuden. Das Kolosseum, Forum Romanum oder das Pantheon sind nur mit grünem Pass betretbar. Zu den beiden ersten kann man sich ein Onlineticket bestellen. Den Hinweis zum grünen Pass ist auf der Bestellmatrix nicht aufgeführt, vor Ort allerdings wird man dazu angehalten, zuerst beim Kolosseum das Ticket einzulösen. Warum, erschloss sich uns nicht, da beide Locations denselben Einlassvoraussetzungen unterlagen. Zuerst werden dort Ticket und grüner Pass kontrolliert. Geimpfte wie negativ Getestete erhalten ein Papierarmband, das man anlegen muss (zu Genesenen ist mir nichts bekannt). Eine Kamera misst folgend automatisch die Temperatur aller Besucher, bevor man durch den Detektor schreiten muss. Drinnen bzw. in der Arena nimmt man es mit der Kontrolle des Masken-Tragens dann nicht mehr so genau, trotz Hinweisschildern. Viele Besuche nahmen die Masken hinter der Schranke auch schon wieder ab.

Direkt gegenüber, beim Forum Romanum, dieselbe Prozedur. Lediglich das Vorzeigen des Testnachweises entfällt – man trägt ja schon ein weißes Armbändchen und muss »nur« noch durch den Detektor schreiten. Drinnen ist dann wieder eitel Sonnenschein und man kann sich auch frei und ohne Maske bewegen und aufhalten.

Ähnlich geht auch das Einlasspersonal im Pantheon vor. Dort wird ebenfalls via Gerät die Körpertemperatur gemessen. Dort kostet es zwar keinen Eintritt, aber muss man vorher Personalausweis und einen Impf-/Testnachweis vorzeigen. Das baulich beeindruckende Gebäude ist jedoch das einzige Kirchengebäude, das diese Vorkehrungen trifft. Andere sakrale Häuser sind offen zugänglich, 3G tut dort nichts zur Sache. Auch an anderen Orten sind wir ohne Probleme und nur mit Masken »bewaffnet« hineingekommen. Museen hingegen verlangen wieder den Grünen Pass. Das gilt in Rom wie im Bergort Monte Sant´Angelo in Apulien, wo wir eine Burg mit Museumsbetrieb besuchen wollten. In Restaurants ist das ebenfalls der Fall, aber als Tourist sitzt man bei 25-30 Grad Außentemperatur eh lieber draußen, also ist diese Regel leicht umgeh- bzw. ignorierbar. In den engen Gassen von Vieste und anderswo gibt es dagegen keine Maskenpflicht, einige trugen trotzdem freiwillig welche. In diesem Punkt ist die Eigenverantwortung scheinbar höchstes Gut. Als Vergleich: 2020 bestand im historischen Stadtkern von Siena eine Zeit lang Maskenpflicht, ab 18 Uhr auch an Plätzen und Einrichtungen mit großem Publikumsverkehr wie etwa dem Campingplatz, auf dem wir untergebracht waren. In Innenräumen eine Maske zu tragen, gilt indes als Pflichtmaßnahme weithin als akzeptiert, und der Umgang mit jenen, denen die Nase oder gar das ganze Gesicht aus der Hülle hüpfte, ist eher entspannt.

Ferner wurden wir noch Zeuge einer Besonderheit auf unserer Marken-Etappe, genauer im Conero-Naturreservat. Dort gibt es einen Wanderweg durch den Wald bis zum Passo del Lupo, von wo aus man weiter die Klippen hinunter zu einem abgetrennten Kiesstrandabschnitt hinabsteigen kann. Ein paar einheimische Besucher fragen uns dort ganz aufgeregt, ob man denn ungehindert weitergehen könne, was wir nur mit Schulterzucken beantworten konnten. Als sie unser Stutzen bemerkten, erklärten sie, dass man auf dem Weg hinab Polizisten abgestellt hätten, die kontrollierten, ob jemand ohne Anmeldung zum Strand gehen würde. Auch unser dortiger Vermieter wies uns zuvor darauf hin, dass man nur mit Ticket zu den einzelnen, natürlichen Strandabschnitten gelangen würde – dies an der flachen Küste, an der Touristenmeile, wiederum nicht der Fall ist.

Zum Vergleich: in Apulien sind diverse Strandabschnitte grundsätzlich nur mit Eintritt zugänglich oder werden nicht reglementiert. Dort gilt nur die Trennung von freien und privaten Strandabschnitten. Und die wenigen Strandflächen sind sowieso schwerer erreichbar.

Es geht auch ohne

Um eine eindeutige Bewertung der aktuellen Beschlusslage in Italien vorzunehmen, würde es noch mehr Aufenthalt und weitere Stichproben verlangen. Allerdings lässt sich resümieren, dass ein Urlaub unter diesen Bedingungen immer noch gut möglich ist. Das hängt wiederum von den Präferenzen und der Toleranz des/der Reisenden ab.

Pauschal- und Hotspoturlauber sind nun deutlich zur Nachweispflicht angehalten. Wichtige Sehenswürdigkeiten, Museen und Innenräume von Restaurants etwa dürfen nur nach Vorlage des Grünen Passes betreten werden, was etwa für Kurzurlauber, die gerne auf Tuchfühlung gehen, nicht ohne Weiteres machbar ist. Für Ungeimpfte wurde dazu noch die Testpflicht zwischengeschaltet. Naturfreunde, Wanderer, Selbstentdecker, Strandverrückte oder Sportbegeisterte haben dagegen in fast allen Fällen bessere Karten. Wer Städte mehr wegen des Allgemeineindruckes besuchen will und nicht unbedingt in öffentliche Gebäude eintreten muss, wird in den Fällen auch ohne Nachweis auf seine Kosten kommen.

Letztlich sei noch erwähnt, wie es sich bei Einreise und Rückkehr verhält. Wir wurden an keiner Grenze kontrolliert. Die Testpflicht, weder nach Italien oder zurück nach Deutschland, wurde entsprechend nachverfolgt, wir wurden nicht stichprobenartig herausgewunken und mussten auch nirgendwo an den Reisetagen etwas vorlegen. Lediglich die Grenzübergänge von der Schweiz nach Italien und später von der Schweiz nach Deutschland wurden durch Warnbarken teils verstellt und mit einem Verkehrsschild versehen, so dass man den Grenzübergang nur mit 10 km/h überschreiten konnte. Polizei war zwar zahlreich anwesend, wirkte aber sehr entspannt und nicht dienstversessen. Wir hätten also auf den ganzen Aufwand im Vorfeld, Formular und Testnachweis im Anschlag zu haben, quasi verzichten und hätten vogelfrei hinunterbrettern können.

Fazit

Meinem Eindruck nach ist die komplette Kontrollinstanz noch keine Rückführung zu alten Zeiten, in denen an jeder nationalen Grenze Ausweise kontrolliert und Autos gefilzt worden waren. Es wäre auch schwer durchführbar gewesen, die Reisewellen flächendeckend zu überwachen und zu sanktionieren, liest man doch viel von Haltebeschränkungen, in denen man etwa in Österreich nur in einem Rutsch durchfahren darf, um nach Italien zu gelangen. Ganz nach dem Motto »Nach mir die Sintflut« wird dann die Verantwortlichkeit jedem Staat weitergereicht.

Eingrenzbar sind lediglich die festen Locations, wo jeder Betreiber die Mittel, die er braucht und nutzen darf, um dem Besucherstrom adäquat Herr zu werden und etwaiges Superspreading zu unterbinden. Dabei tut es nichts zur Sache, welchen Status man als potentieller Virenherd vertritt – die 3G-Regel ist ein logistisches und zeitfressendes Monster, das selbst die Terroreindämmungsstrategien in den Schatten stellt. Dies ist für Kurzurlauber, die sich etwa Rom übers Wochenende ansehen möchten und sich testen lassen müssen, natürlich ein Hindernis. Wer es trotzdem versucht und bei dem der Geldbeutel nicht ganz so locker sitzt, muss sich effektiv einen halben Tag einrechnen, um überhaupt loslegen zu können. Dazu ist eine vorherige Recherche unumgänglich.

Die Hürden sind also da und nicht zu unterschätzen. Mit etwas Vorbereitung wird man jedoch keine böse Überraschung erleben, und wer sich den Maßnahmen nicht völlig entziehen will, kann unter diesen Umständen auch in aller Ruhe loslegen. Für mich ist die Toleranzschwelle in diesen Punkten zwar noch nicht überschritten, aber ist diese hinderliche Zwischenschaltung von Einlassbeschränkungen gefühlt lästig. Dabei kommt es darauf an, in welchem Maße es einem Erlebnis im Wege steht. In Rom ging das Konzept recht gut auf, Wartezeiten waren etwa im Kolosseum kein großes Thema. Das entschädigte ein bisschen dafür, dass man zuvor mehr als drei Stunden für einen Test anstehen musste. Natürlich sind Geimpfte und Genesene besser dran und müssen sich der Prozedur nicht unterziehen. Allerdings wirkt es trotzdem befremdlich und teils auch übergriffig, seinen Gesundheitsstatus bei Security-Leuten und örtlichem Personal offenlegen zu müssen, um für eine Stunde durch eine Arena zu schlendern.

Dies war es aber auch schon mit der 3G-Regel, nimmt man Kunst und Hunger und den Drang sich im Innern aufzuhalten, aus der Gleichung heraus. Wer Landschaften und Städte besuchen oder sich die Sonne am Strand auf den Pelz brennen lassen will, kann – Stand heute – ohne Probleme und Kontrollhürden Urlaub verbringen. Dies ist bezüglich des hiesigen Alarmismus und die auffällige Eigenwerbung á la »Deutschland ist doch auch schön!« kein Grund, es nicht doch zu versuchen, sich aus irrationalen Bedenken heraus die Vorfreude vermiesen zu lassen und die Buchung zu stornieren. Da Italien keiner Reisewarnung durch das Auswärtige Amt unterliegt, war der Grenzübertritt kein Problem. Wie sich das in ausgewiesenen Hochrisikogebieten auswirkt, kann ich schlecht beurteilen, liest man jedoch in Urlaubsforen von Erfahrungen, sind unter ähnlichen Umständen ebenfalls Reisen nach Frankreich oder Spanien möglich und wenig belastet durch irgendwelche Beschlusshürden oder deren Durchsetzung.

Auch hierzu lässt sich festhalten, dass man sich nicht allzu sehr von der verzerrenden Wirkung von Schlagworten wie »Hochrisikogebiet« abschrecken lassen sollte. Die Hürden wurden seitens Deutschland höher gezogen wie im Urlaubsland selbst. Bleibt abzuwarten, wie sich dies für das nächste Jahr entwickelt, dass schon Mario Draghi eine Impfpflicht prüfen lassen will und Deutschland kurz davor ist, 2G und/oder 3G durchzusetzen. Sollten hier noch weitere Steine in den Weg gelegt werden und hätte dies noch über das nächste Jahr hinaus weiter Bestand, müssten wir wohl Abstand von weiteren Mittelmeerreisen nehmen und uns anderweitig umschauen – dort, wo man mittlerweile wieder deutlich lockert. Ob es sinnvoll ist, die Zügel noch weiter anzuziehen und trotzdem den Tourismus weiterlaufen zu lassen, wage ich zu bezweifeln. Denn letztlich hat Urlaub etwas mit Entspannung zu tun, dem eine restriktivere Maßnahmenpolitik sowie ein Impfzwang nicht gerecht würde. Und da südliche Länder stark abhängig vom Tourismus sind, wäre eine weitere Verschärfung nur kontraproduktiv.

Die Anzeichen sind schon erkenn-, aber noch umgehbar. Dennoch ist da nicht mehr viel Luft nach oben…

Gastautor
Gastautorhttps://staging.neulandrebellen.de/
Der Inhalt dieser Veröffentlichung spiegelt nicht unbedingt die Meinung der neulandrebellen wider. Die Redaktion bedankt sich beim Gastautor für das Überlassen des Textes.

Related articles

spot_img

Recent articles

spot_img