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Die gute Nachricht: Masken helfen nicht!

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Während die einen beim Lesen dieser Überschrift wahrscheinlich zustimmend nicken, wird bei anderen in Bruchteilen einer Sekunde die innere Temperatur den Siedepunkt erreichen.
Eine dritte Gruppe wird sich denken, dass sie keine Lust auf diesen Text hat. Schließlich ist zu den Masken doch nun wirklich alles gesagt.

Tatsächlich aber ist zu den Masken und speziell der Maskenpflicht bislang viel zu wenig gesagt worden, wenngleich viel geredet wird. Außerdem wird das Thema hoch emotional geführt und mit alarmistischen Zwischentönen unterfüttert.
Ein nüchterner Blick auf das Thema kann daher sehr erhellend sein.

Tragen Sie Masken! Welche, ist egal!

Es ist ein Trauerspiel. Masken sollten uns und andere schützen, heißt es immer wieder. Dabei wird leidenschaftlich über die Frage gestritten, was kleiner ist: Die Partikel, die es durch die Masken hindurch in unser Gesicht und von dort aus weiter ins Körperinnere schaffen, um dort Unheil anzurichten? Oder die winzigen Löcher in der Maske, die eben noch kleiner sind und daher alles Üble und Krankmachende dieser Welt abwehren?

Man kann das diskutieren, und wenn man Prof. Dr. Markus Veit in seinem Artikel der „Deutschen Apothekerzeitung“ glaubt, können im besten Fall FFP2-, noch sicherer FFP3-Masken, einen einigermaßen angemessenen Schutz bedeuten.

Unabhängig vom Einsatzgebiet mussten bisher alle Masken individuelle Normen erfüllen. Diese Normen zielen einerseits darauf ab, die Funktionalität der Schutzmasken sicherzustellen und andererseits den Anwender vor der Einatmung von lungengängigen Stoffen und Stäuben, die aus den Masken kommen können, zu schützen und die Beeinträchtigung der Atmung auf ein Minimum zu reduzieren. Seit März ist es nun völlig egal, welche Masken wir (auch in der Apotheke) zum Infektionsschutz verwenden, ob wir die aus der Werkstatt holen, beim Fanclub einkaufen oder selbst nähen – Hauptsache Maske! Schon daraus lässt sich ableiten, dass der Schutz all dieser verschiedenen Masken vor Viren und ihre Wirksamkeit bei der Infektionsübertragung zweifelhaft ist. Da muss man nur den gesunden Menschenverstand einsetzen, es braucht kein Studium der wissenschaftlichen Literatur.

Ich schätze, dass besonders die Frage nach der Wirksamkeit von FFP2- und FFP-3-Masken selbst unter Fachleuten kontrovers diskutiert werden dürfte.

Daher vermute ich hier einfach, dass diese beiden Masken tatsächlich einen gewissen Schutz begründen können. Aber ich möchte hier auf viel einfacherer Aspekte eingehen.

Einer dieser Aspekte ist die Forderung der Politik (zu der zähle ich auch das Robert-Koch-Institut), Masken zu tragen, die wie auch immer geartet sind. Die sogenannten Alltagsmasken können selbstgenäht sein, im Internet gekauft (gern mit lustigen Motiven, die nach außen kundtun, dass wir verdammt coole Maskenträger sind), aber notfalls reichen auch Schals oder Tücher.

Nun gibt es aber – das schreibt auch Dr. Prof. Veit in seinem Artikel – feste Normen für Masken. Und wer im letzten Jahr empfohlen hätte, Masken ohne CE-Signum unter die Leute zu bringen, wäre wohl vom Hof gejagt worden – schließlich gibt es diese wichtigen Normen nicht umsonst!

Heute wird vom Hof gejagt, wer sich weigert, ein Brillenputztuch, einen Slip oder ein Geschirrhandtuch vor dem Gesicht zu tragen.

In Anbetracht dieser Tatsachen kann man nur zum Schluss kommen, dass die Empfehlung (pardon: der Befehl), Masken immer und überall zu tragen, keineswegs der Gesundheitsvorsorge dienen kann.

Also, ganz emotionslos: Wenn Masken überhaupt Sinn machen sollen, dann müssen sie höchsten Standards entsprechen. Die kunterbunten Maskenvariationen, die wir tagtäglich tragen, bieten nicht mal mehr einen Placebo-Effekt. Und das aus einem weiteren Grund.

Tragen Sie Masken! Wie, ist egal!

Nehmen wir also einmal an, wir sind alle einverstanden. Gehen wir davon aus, dass wir alle der Meinung sind, dass Masken – welcher Art auch immer – uns alle vor dem Bösen dieser Welt schützen, das in Form von Viren daherkommt und uns das Leben zu Hölle machen will.
So weit, so gut.

Sehen wir uns aber jetzt einmal auf der Straße um. Was sehen wir?
Wir sehen Menschen, die die Maske in der Hand haben. Sie spazieren durch die Gegend, bis sie eine Lokalität betreten, in der Maskenpflicht herrscht. Schwupps, haben Sie die Maske übergestreift, die sie vorher noch in der Hand hielten.

Einige tragen die Maske auch ganz locker in der Armbeuge, da stört sie nicht, man hat die Hände frei, und die Gummibänder sind erstaunlich flexibel. Gern lugt die Maske aber auch aus Hosentaschen heraus, sie drückt sich ans Kinn, bis sie bei Bedarf ins Gesicht gezogen wird, oder sie wird getragen wie eine Sonnenbrille, die man sich entspannt auf den Kopf legt, bis die Sonne uns zur Benutzung zwingt.

Hin und wieder fällt eine Maske auch schon mal kurz auf den Boden. Nicht so wild, wird schon nichts passieren. Und im Auto wird sie entweder getragen (was meist ziemlich sinnbefreit, aber einer gewissen Gewöhnung geschuldet ist) oder auf den Beifahrersitz gelegt. Beliebt ist auch der Innenspiegel, an den man sie hängen kann. Um den Genussfaktor ein wenig zu steigern, gern mit einem nach Vanille oder Erdbeere riechenden Duftbaum.

Auch der Fahrradlenker bietet sich für die Maske an, sie flattert dann so schön im Wind und wird herrlich durchgelüftet. Etwas Schmerzbefreitere klemmen sie aber auch kurzerhand unter den Gepäckträger, wo sie fest und sicher transportiert werden kann.

Und dann ist da ja noch die Pflege der Masken! Nach jedem Tragen müssen die Masken (oder besser: müssten) die Masken gewaschen werden, möglichst bei hohen Temperaturen. Ich kann natürlich nicht in Deutschlands Waschküchen gucken, glaube aber, dass ich mich nicht allzu sehr aus dem Fenster lehne, wenn ich vermute, dass die wenigsten der Masken, denen wir samt den dahinter verborgenen Gesichtern täglich begegnen, immer frisch gewaschen sind (ans Bügeln gar nicht zu denken!).

Wer jetzt denkt, das sei doch überzogen, niemand wäre so verantwortungslos und würde die hier beschriebenen Fehler beim Tragen der Maske machen, der möge kurz innehalten und sich fragen: wirklich?

Sicher machen nicht alle Menschen alle Fehler gleichzeitig oder auch nur hintereinander. Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir doch einräumen, dass einige der hier skizzierten Beispiele ziemlich realistisch erscheinen.
Oder etwa nicht?

Jens Spahn hat das Wort

Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass es im Zusammenhang mit dem Tragen der Schutzmasken unzählige Studien gibt. Ich hatte überlegt, hier einige zu verlinken, die sowohl für als auch gegen die Maske sprechen, aber das hätte den Rahmen gesprengt. Zumal jede Studie von bestimmten Ausgangsszenarien ausgeht, die nicht zu den hier getroffenen allgemeinen Aussagen passen würden.

Doch eine Frage muss erlaubt sein, und zwar an unseren bankkaufmannenden Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU): Auf Grundlage welcher Studien geistert diese Mann durch die Welt und die Medienlandschaft und verkündet, dass Masken wichtig, weil richtig seien?

Bei Markus Lanz bot Spahn am 20. August 2020 (ab Minute 20) dem Moderator an, ihm die entsprechenden Studien zu schicken.

Nun wären diese Studien aber auch für das „gemeine Volk“ interessant. Denn es macht den Eindruck, dass Spahns Argumentation (und die zahlreicher anderer Politiker ebenfalls) im Wesentlichen auf dem Argument beruht: „Schützen Sie sich und andere, die Maske ist gut dafür.“

Das ist nicht nur wenig überzeugend, sondern geradezu eine Beleidigung der kompletten Bevölkerung. Denn es handelt sich nicht um ein Argument, sondern um reine Rhetorik. Wenn ein Mensch gesagt bekommt, dass er mit dem Tragen einer Maske sich und (insbesondere!) andere schützt, fällt es schwer, dagegen zu sein. Das beweisen ja auch die Reaktionen von „Masken-Fans“ auf andere, die den Sinn nicht erkennen können.

Eine wissenschaftliche Begründung ist Spahns Argumentation (und die der anderen Verantwortungsträger) aber nicht. Doch genau die braucht es, um die Maskenpflicht für Millionen von Bürgern und deren Kindern zu begründen.

Fazit

Das Tragen der Maske funktioniert letztlich nicht. Die von Jens Spahn angesprochenen Studien sind der Bevölkerung nicht bekannt (ich freue mich aber, sie zu lesen, wenn ich mich täusche und alle sie kennen, nur ich nicht), die Anwendungsfehler kommen hinzu.

In Anbetracht der Tatsache, dass Spahn (nicht nur, aber auch in der erwähnten Lanz-Sendung) der Bevölkerung das Tragen sogenannter Alltagsmasken empfiehlt, die so ziemlich alles sein können, was man sich über Mund und Nase stülpen kann, ist auch diese Argumentation nicht schlüssig.

Aber das Problem betrifft auch uns, die wir die Maskenpflicht unhinterfragt akzeptieren, weil diese Dinger ja eben „uns und andere schützen“. Wenn wir uns so leicht manipulieren lassen, haben wir die Verantwortung für unser Verhalten.

Jens Spahn wird uns auf wissenschaftlicher Grundlage die Maskenpflicht nicht erklären wollen, wahrscheinlich auch gar nicht können. Aber wir sind es uns schuldig, ihn genau danach zu fragen. Wenn wir das nicht wollen oder der Meinung sind, dass uns die Argumente der politisch Verantwortlichen überzeugen, können wir auch künftig mit einem Waschlappen im Gesicht durch die Gegend laufen. Der lässt sich zumindest in der Badewanne auch ganz einfach reinigen.

Die Anwendungsfehler der Maskenträger sind übrigens die gute Nachricht, die in der Artikelüberschrift angedeutet wurde. Denn wenn bei so vielen Fehlern der Menschen, die die Masken tragen sollen, trotzdem so wenige erkranken, dann spricht das durchaus für unsere Immunabwehr.

Sorgen wir dafür, dass das so bleibt. Was ohne Maske einfacher sein dürfte.

Tom J. Wellbrock
Tom J. Wellbrock
Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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